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0297 - Der Verräter

0297 - Der Verräter

Titel: 0297 - Der Verräter Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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worden. Hätte sie eine Bewegung gemacht, die Myxin nicht paßte, war ihr Arm gebrochen.
    Eine verdammte Situation!
    Sie mußte wohl meine Schritte gehört haben, denn sie hob nur den Kopf ein wenig an und schaute mir entgegen.
    Da sich auch die Vampire aus ihren Deckungen lösten und der Fackelschein über den Weg tanzen konnte, wurde das Gesicht des ungarischen Mädchens angeleuchtet.
    Qual und Pein zeichneten sich auf ihren Zügen ab. Die in die Breite gezogenen Lippen erzählten von dem Schmerz, den Edda spürte.
    In mir schoß eine Lohe der Wut in die Höhe.
    »Keinen Schritt weiter!« befahl Myxin.
    Ich blieb stehen. Kurz nur schaute ich auf ihn, die Geisel und die anderen Vampire.
    Vier zählte ich mit Mandraka. Er hatte sich neben Myxin aufgebaut und wartete lauernd ab.
    »Du sagst nichts?« fragte Myxin.
    »Zwar bin ich nicht sprachlos, aber ich wundere mich, wie sehr du dich verändert hast.«
    »So kann man sich täuschen!«
    »Es ist der falsche Weg, den du eingeschlagen hast«, hielt ich ihm vor und nickte hart.
    »Der falsche?« Er lachte nur. »Denk doch nach Sinclair. Wie lange sind wir zusammen? Jahre sind es inzwischen geworden. Was hast du dich angestrengt und deine Freunde ebenso. Wir haben alles versucht, und du darfst nicht vergessen, daß ich den Satan noch immer hasse. Daran hat sich nichts geändert.«
    »Dabei gehst du den falschen Weg!«
    Im Gesicht des kleinen Magiers zuckte es. Die sonst grünlich schimmernde Haut war mit einem rotschwarzen zuckenden Muster überzogen worden, das die Fackel abgaben. »Der falsche Weg? Nein, nie! Du bist den falschen Weg gegangen. Ich erinnere dich daran, was du alles versucht hast. Du bekamst Asmodis nie in den Griff. Teilsiege hast du errungen, das war alles. Er selbst blieb immer im Hintergrund und konnte über dich nur lachen. Ich habe es lange genug mit ansehen müssen und war auch gezwungen, deine Niederlagen zu schlucken. Das geschieht von nun an nicht mehr. Ich habe mich für einen anderen Weg entschieden. Die Magie des versunkenen Kontinents Atlantis kehrt zurück, wobei ich nicht einsehe, daß ich sie nicht für meine Zwecke einsetze. Ich stelle mich nicht mehr gegen sie, sondern arbeite mit ihr. Wie schon einmal. Aus alten Feinden werden Verbündete. Nur so ist es zu schaffen, die Hölle zu bezwingen. Das alles habe ich dir gesagt, ich möchte es nicht mehr wiederholen.«
    Da hatte der kleine Magier recht. Ich hob die Schultern. Mehr konnte ich nicht tun. Myxin würde sich nicht mehr überzeugen lassen, das stand fest.
    Er hielt Edda nur mit der linken Hand. In der rechten hatte er nach wie vor das Schwert mit der goldenen Klinge. Die Spitze der Klinge drückte in den weichen Boden.
    Myxin besaß starke Helfer. Die Vampire würden alles tun, um mich aus der Welt zu schaffen.
    Im Moment zögerte er noch, und ich sah, wie ein seltsames Lächeln über sein Gesicht zuckte. »Ich sehe dein Kreuz, John Sinclair. Du hast es ja offen hingehängt. Es brauchte nicht zu sein, denn diese Vampire kannst du damit nicht schrecken. Auch mich nicht, ich habe die Wandlung durchgemacht, über die du dich damals so gefreut hast. Deine Chancen sind gesunken, John Sinclair, und du hättest dich auch nicht einzumischen brauchen, dann wäre alles anders gekommen. Da du es dennoch getan hast, mußt du leider die Konsequenzen ziehen, weil ich dich kenne.«
    »Du willst also meinen Tod?«
    »Ja. Er ist bereits eine beschlossene Sache. Ob du existierst oder nicht, gegen die Kräfte, die du bekämpfen willst, kommst du nicht an. Sie werden im Endeffekt immer die Stärkeren sein. Ob die Hölle oder Atlantis, nie wirst du gewinnen, deshalb spielt es keine Rolle, ob du lebst oder nicht.«
    »Willst du mich umbringen?« fragte ich.
    »Soll ich es?«
    »Ja, Myxin, ich will von dir getötet werden. Du hast es schon einmal versucht. Jetzt kannst du es wiederholen.« Während dieser Worte breitete ich meine Arme aus.
    Der kleine Magier überlegte noch. »Das ist doch ein Trick.«
    »Wieso? Wenn ich sterben soll, dann durch deine Hand. Vielleicht wirst du damit nicht fertig, Magier.«
    »Für wen hältst du mich?« antwortete er.
    »Ich gebe dir noch immer eine Chance!«
    »Nein, Sinclair, die Zeiten sind vorbei.« Er warf einen Blick auf Mandraka. »Nimm du sie!«
    Der Schwarzblut-Vampir bewegte sich. Er griff nur einmal zu und hatte Edda Myxin aus dem Griff gerissen, bevor sie noch fliehen konnte. Mandraka hielt das Mädchen nicht so fest wie der kleine Magier. Er nahm sie in den

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