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0297 - Der Verräter

0297 - Der Verräter

Titel: 0297 - Der Verräter Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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hätte eigentlich nachsetzen müssen, für mich aber war es wichtiger, dieser Gruft zu entkommen, und ich hetzte so rasch wie möglich weiter, um die Treppe zu erreichen.
    Hinter mir vernahm ich das wilde Geschrei der Vampire. Sie hatten bemerkt, daß ich nicht so einfach zu vernichten war. Leider gaben sie nicht auf, sondern kämpften weiter.
    Ich sah bereits die Stufen. Der rötliche Feuerschein geisterte über sie hinweg, tanzte, gab Licht, warf Schatten, und ich nahm die ersten drei mit einem Satz und aus vollem Lauf.
    Erst jetzt nahm ich mir die Zeit und drehte mich um.
    Sie hatten sich wieder formiert. Ein Vampir befand sich schon auf der Treppe und kam hoch.
    Ich erwartete ihn.
    Als er zuschlug, warf ich mich gegen die Kellerwand. Die Fackel wischte vorbei. Der Vampir konnte seine Bewegung nicht mehr stoppen, wurde nach vorn geworfen und hämmerte die Fackel auf eine Stufenkante, wo sie Funken warf, die wie glühende Sterne in die Höhe schwebten.
    Diesem Druck hatte der Vampir nichts entgegenzusetzen. Er verlor seine Fackel, war praktisch waffen- und wehrlos, was ich natürlich sofort ausnutzte.
    Mein Gegenangriff erfolgte sofort.
    Da ich meine Waffen nicht mehr besaß, mußte ich es mit dem Feuer versuchen. Die Flamme erfaßte seine Kleidung, als er wieder in die Höhe kommen wollte. Er hatte seine Hand gegen die Körpermitte gepreßt und zerrte etwas hervor.
    Ich sah meine Beretta.
    Im Bruchteil einer Sekunde mußte ich handeln. Zwar konnte der Vampir mit der Waffe nicht umgehen, dennoch wollte ich sie ihm nicht überlassen. Obwohl er brannte, warf ich mich auf ihn und nahm ihm die Pistole ab.
    Jetzt war mir wohler.
    Der Vampir hatte sich aufgerichtet. Wegen der Hitze mußte ich zurück.
    Drei Stufen höher wartete ich. In der linken Hand die Fackel haltend, in der rechten die Beretta.
    Mit dem rechten Fuß trat ich zu.
    Bevor der Schwarzblut-Vampir selbst kippte, wurde er von mir erwischt. Unter ihm hatten sich seine Artgenossen versammelt. Denen flog er als Flammenbündel entgegen.
    Ich bekam Luft und Zeit und hetzte die restlichen Treppenstufen hoch.
    Mit gewaltigen Sprüngen überwand ich die Distanz und erreichte schließlich schweratmend den alten Keller des Hauses. Ob ich wollte oder nicht, ich mußte einfach eine kleine Pause einlegen, fiel gegen die Wand und atmete ein paarmal tief durch.
    Nur langsam ging es mir besser. Ich keuchte, denn der Fackelrauch war in meine Kehle gedrungen und hatte auch die Lungen nicht verschont, so daß es mir nicht gerade leicht fiel, Atem zu holen.
    Wankend ging ich weiter vor. Ich wollte endlich wieder an die frische Luft.
    Dabei rechnete ich nach. Vier Vampire waren noch übriggeblieben. Dazu zählte ich auch Mandraka.
    Und ich mußte noch mit Myxin rechnen. Er hatte sich bisher ziemlich zurückgehalten. Ich wollte darauf mein Kreuz verwetten, daß dies nur aus reiner Taktik geschehen war. Er würde seine Trümpfe noch ausspielen, darauf konnte ich mich verlassen.
    Den Keller ließ ich hinter mir zurück und erreichte den Flur des alten Hauses.
    Zum erstenmal sah ich ihn genauer. Das Licht tanzte über Wände, schuf Schatten und zeigte gleichzeitig die Misere des Hauses auf.
    Es war baufällig und sah sehr bescheiden aus.
    Was da aus den Wänden gefallen war, damit konnte man es fast wieder neu aufbauen.
    Auch auf dem Boden lagen Trümmer und Schutt. Wobei ich mich wunderte, daß ich beim Herkommen nicht darüber gestolpert war, da mußte ich wohl einen Schutzengel gehabt haben.
    Der Ein- beziehungsweise Ausgang war schnell gefunden. Jetzt hinderte mich die Fackel, denn ihr Licht holte mich als gutes Ziel aus der Finsternis.
    Ich schleuderte sie in den Flur hinein, wo sie allmählich ausbrennen würde. Wenn die Vampire schlau waren, hatten sie die Gruft verlassen und lauerten draußen auf mich. Deshalb war ich sehr vorsichtig, als ich das Haus verließ, schob erst meinen Arm nach vorn und schaute quasi mit meinem dritten Auge, der Berettamündung.
    Man griff mich nicht an. Ich konnte unbehelligt das windschiefe Gebäude verlassen.
    Seltsam war die Ruhe schon, die mich umfing. Da rührte sich nichts. Still und verlassen lag das Gelände des alten Friedhofs vor mir. Das Vergangene schien nur ein böser Traum zu sein.
    Ich allein wußte, daß dem nicht so wahr und gab sehr wohl acht.
    Es tat gut, die frische Luft einzuatmen. Ich pumpte sie in meine Lugen, schaute zum Himmel, sah die dunklen Wolken und auch einen allmählich verblassenden Mond.
    Zwar schimmerte er noch

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