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0297 - Mordbefehl an Taxi 3

0297 - Mordbefehl an Taxi 3

Titel: 0297 - Mordbefehl an Taxi 3 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Delfried Kaufmann
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drei Wochen nach unserer Begegnung mit den Taxi-Gangstern im Van Cordtland Park, fuhr der Fahrer Eimond Laxter der Midland Company seinen schweren Truck auf dem Hutchison River Highway durch den östlichen Bronx-Bezirk. Der Truck war mit Weizen beladen. Laxter hatte den Auftrag, das Getreide zu den Mühlen am East River-Ufer zu bringen.
    Der Hutchison River Highway ist eine mehrspurige Schnellstraße, und Laxter konnte seinen schweren Wagen ordentlich losdonnern lassen, zumal jetzt zwischen 2 und 3 Uhr morgens auch auf dem Highway nicht mehr viel Verkehr herrschte.
    Ungefähr in der Höhe des St. Raymonds Cemetery kam ihm auf der Gegenfahrbahn ein Wagen entgegen, der offenbar mit hoher Geschwindigkeit fuhr. Laxters Gehirn registrierte, dass er mindestens dreißig Meilen schneller fuhr, als es auf dem Highway erlaubt war.
    In der nächsten Sekunde weiteten sich seine Augen vor Entsetzen, denn der Wagen brach nach links aus, und obwohl er sehr rasch an Geschwindigkeit verlor, raste er im spitzen Winkel schräg über die Fahrbahnen und den Trennungsstreifen genau auf den Truck zu.
    Eimond Laxter trat blitzschnell auf die Bremse. Fauchend entwich die Druckluft.
    Die Bremsen griffen. Die Reifen des riesigen Trucks kreischten auf.
    Vom Gewicht seiner Masse vorwärts geschleudert, schlitterte der Laster mit blockierten Rädern, aber das alles nützte nichts mehr.
    Ein ohrenbetäubendes Krachen, ein furchtbarer Stoß, der den Fahrer in den äußersten Winkel seiner Kabine schleuderte, das Wimmern zerknitternden Stahlbleches, Klirren von Glas, und dann plötzliche, unheimliche Stille, in der nichts anderes mehr zu hören war als das leise Tropfen irgendeiner Flüssigkeit, die in regelmäßigen, kurzen Abständen auf den Beton der Fahrbahn klatschte… tak, tak, tak.
    Eimond Laxter war eine halbe Minute lang wie betäubt. Er tastete nach seinem Kopf, der dröhnte, tastete seinen Körper ab und fand sich unverletzt. Er stemmte sich gegen die Tür auf der Seite des Beifahrersitzes. Sie ließ sich öffnen. Laxter sprang herunter auf die Fahrbahn, lief um den Kühler des Trucks herum und sah, was geschehen war.
    Das Auto, ein Personenwagen, hatte den Truck in der Höhe der Hinterachse gerammt. Der Anprall war so wuchtig gewesen, dass die beiden Räder der linken Truckseite weggebrochen waren und sich selbstständig gemacht hatten. Der Truck war nach links gekippt und hatte dabei die gesamte Motorhaube des Personenwagens unter sich begraben. Auch vom Fahrersitz war nicht mehr viel übrig geblieben, während der hintere Teil des Wagens relativ wenig gelitten hatte.
    Nur mit zögernden Schritten ging Eimond Laxter auf die Unglücksstelle zu. Er erwartete einen schrecklichen Anblick, und so war es auch.
    Vom Fahrer des Personenautos war nur die untere Hälfte des Körpers zu sehen. Der Oberkörper des Mannes, der beim Anprall nach vorne durch die Windschutzscheibe geschleudert worden war, lag unter dem Truck.
    Auch den zweiten Passagier, der offenbar im Fond gesessen hatte, hatte der Anprall nach vorn geworfen. Er hing in einer verdrehten Stellung über der Rückenlehne des Beifahrersitzes, das Gesicht nach oben gewandt, die Beine auf den Polstern der Rücksitze.
    Schaudernd wandte sich Laxter ab. Er hörte das Aufheulen von Hupen. Ein Wagen bremste neben der Unfallstätte. Der Fahrer sprang heraus.
    »Um Himmels willen!«, stieß er hervor.
    »Ich weiß gar nicht, wie es geschah«, stammelte Laxter. »Er kam quer über sämtliche Fahrbahnen und den Trennungsstreifen auf mich zugerast. Ich konnte nichts mehr machen.«
    Andere Wagen hielten. Innerhalb weniger Minuten staute sich der Verkehr auf beiden Seiten des Highways. Nicht abgestellte Scheinwerfer beleuchteten die grässliche Szene. An die zwei Dutzend Menschen drängten sich um das verunglückte Auto und starrten mit jener unverständlichen Neugier auf die Verunglückten.
    Ein Mann, der ebenfalls seinen Wagen angehalten hatte, drängte sich durch die Menge.
    »Lassen Sie mich durch!«, rief er. »Ich bin Arzt.«
    Man machte ihm Platz. Irgendwer sagte: »Denen können Sie auch nicht mehr helfen, Doc.«
    Der Arzt erreichte den Wagen. Durch das hintere Seitenfenster, dessen Scheibe völlig zersprungen war, schob er Hände und Kopf in den Wagen. Er tastete nach dem Körper des Mannes, der im Fond lag.
    Ein Neugieriger rief: »Lebt er noch, Doc?«
    Der Arzt richtete sich auf.
    »Hat jemand eine Taschenlampe?«
    Man reichte ihm ein kleine Batterielampe. Er schaltete sie ein und

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