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0297 - Mordbefehl an Taxi 3

0297 - Mordbefehl an Taxi 3

Titel: 0297 - Mordbefehl an Taxi 3 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Delfried Kaufmann
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leuchtete den Kopf des Verunglückten ab, beugte sich noch einmal in den Wagen hinein, berührte ein Augenlid des Mannes. Dann richtete er sich wiede auf. Sein Gesicht war sehr ernst.
    »Ist die Polizei benachrichtigt worden?«, fragte er. »Dieser Mann ist nicht an dem Unfall gestorben. Er wurde erschossen. Er hat eine Kugel mitten in der Stirn.«
    In das lähmende Schweigen hinein heulte die Sirene eines Streifenwagens. Sekunden später stoppte das Polizeiauto. Das Rotlicht auf seinem Dach flackerte.
    Zwei Cops drängten die Leute zur Seite. Beim Anblick der Fahrzeuge pfiff der ältere Beamte leise durch die Zähne.
    »Das sieht mehr als böse aus! Jack, alarmiere die Rettungsstation und sage ihnen, dass wir ’ne Menge Hilfe brauchen, um das hier wieder in Ordnung zu bringen.«
    Der Arzt ging auf den Sergeant zu.
    »Das ist kein Unfall«, sagte er. »Ein Mann in diesem Wagen ist erschossen worden!«
    Der Polizeibeamte zog die Augenbrauen hoch.
    »Sind Sie sicher?«
    »Absolut, Sergeant, ich bin Arzt!«
    Der Sergeant musterte den verunglückten Wagen.
    »Hm, scheint mal ein Mercury gewesen zu sein, gelb-schwarz lackiert und ’ne Taxinummer auf der Tür.« Er wandte sich an seinen Kollegen.
    »Jack, mach die Burschen vom FBI mobil.«
    ***
    Als Phil und ich an der Unfallstelle ankamen, hatten die Cops den-Verkehr wieder in Fluss gebracht, hatten rote Warnlichter und Standscheinwerfer aufgestellt, die Feuerwehr benachrichtigt, die einen Kranwagen aufgefahren hatte, und die örtliche, zuständige Mordkommission alarmiert.
    Lieutenant Willing, der die Mordabteilung Ost der City-Police leitete, kam auf mich zu. Wir kannten uns von früheren Zusammenarbeiten her.
    »Wir wollten nicht ohne Sie anfangen, Cotton«, sagte er. »Vielleicht haben Sie besondere Wünsche in der Bearbeitung des Falles.«
    Phil und ich sahen uns die Verunglückten an.
    Es war auf den ersten Blick zu erkennen, dass der Mann im Fond erschossen worden war, denn er war völlig unverletzt bis auf ein Loch in der Stirn. Nicht einmal sehr viel Blut war über sein Gesicht geflossen.
    »Gibt es Zeugen des Unfalls?«, fragte ich Willing.
    »Nur den Fahrer des Trucks. Er sagt, der Wagen sei plötzlich von der Gegenfahrbahn auf ihn zugeschossen. Er meinte, der Fahrer müsse die Herrschaft über das Steuer verloren haben.«
    »Bitte, lassen Sie die Wagen auseinanderpflücken, Lieutenant, aber es muss sehr sorgsam vor sich gehen. Ich möchte, dass wir auf keinen Fall das Auto mehr beschädigen, als es ohnehin schon ist. Das mag sich merkwürdig anhören, aber ich hoffe auf wichtige Hinweise. Veranlassen Sie bitte, dass Ihre Leute im weiten Umkreis die Umgebung absuchen. Wahrscheinlich sind viele Gegenstände bei dem Zusammenprall durch die Gegend geflogen. Es kann irgendetwas von Bedeutung darunter sein.«
    Während Willings Beamte ausschwärmten, trat der Kran der Feuerwehr in Aktion. Es war eine schwere Arbeit, den Truck so zu heben, dass die Trümmer des Mercurys durch einen Traktor hervorgezogen werden konnten. Die Männer brauchten zwei Stunden dazu. Phil, Willing und ich standen fröstelnd im Morgengrauen, rauchten und warteten.
    Erst als Truck und Mercury getrennt worden waren, konnte man sehen, was mit dem Mann geschehen war, der anscheinend das Auto gefahren hatte. Die riesige Last des Trucks hatte ihn so zerquetscht, dass er unkenntlich war.
    »Ich glaube, wir sollten die Toten aus dem Wagen holen lassen, bevor wir ihn näher untersuchen. Die Körper müssen sofort obduziert werden.«
    Ich wandte mich an den Arzt der Mordkommission, der mit uns wartete.
    »Wollen Sie das bitte übernehmen, Doc? Bis wann kann ich mit Ihrem Bericht rechnen?«
    »Im Laufe des nachmittags.«
    Ein Fahrzeug des Unfallrettungsdienstes stand bereit. Die beiden Insassen des Wagens lagen so, dass die Feuerwehrleute nur wenig mit dem Schneidbrenner wegschneiden mussten, um die Körper zu bergen. Sie wurden auf Bahren gelegt, mit Decken verhüllt und in den Rettungswagen geschoben. Der Polizeiarzt fuhr mit dem Wagen zum Leichenschauhaus.
    Unterdessen war es heller geworden. Auf allen Fahrbahnen des Hutchison River Highway rollten in endloser Folge die Autos der New Yorker, die aus den Vororten zu ihren Arbeitstätten fuhren.
    Willings Beamte hatten ihre Sache erfolglos beendet. Den zertrümmerten Wagen durchsuchten Phil und ich selbst. Wir ließen von den Feuerwehrleuten ein Stück der noch existierenden Seitenwand wegschneiden.
    Das Vorderteil des Fahrzeuges einschließlich des

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