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0298 - Amoklauf der Schläfer

Titel: 0298 - Amoklauf der Schläfer Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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letzten Jahre eine Niederlage nach der anderen zugefügt. Sie haben Dinge getan, die wir für unmöglich hielten, und ich bin überzeugt davon, daß sie auch einen Weg finden werden, die Festung zu nehmen, die Sie für uneinnehmbar halten und die ich selbst vor wenigen Tagen auch noch für uneinnehmbar hielt."
    Einige Sekunden lang schwieg die mechanische Stimme. Dann krachte die Entgegnung aus dem Lautsprecher.
    „Sie haben den Verstand verloren, Faktor II! Die Terraner sind nicht allmächtig, und nur Allmächtige vermögen Tamanium zu erobern. Faktor II: Sie sorgen dafür, daß Tamanium gehalten wird.
    Fällt die Festung, so ist nur Ihre Unfähigkeit schuld daran.
    Außerdem haben Sie Ihre Unfähigkeit bereits bewiesen oder sollte Ihnen nicht klargeworden sein, daß das Zeitunternehmen gegen Terra fehlgeschlagen ist?"
    „Sie wissen, wie schwer sich Zeitparadoxa durchführen lassen!"
    murmelte Faktor II. „Wenn es darum geht, die Geschichte zweier Galaxien grundlegend zu ändern, so dürfte jede Maßnahme zum Scheitern verurteilt sein. Das Beharrungsvermögen des mit Realität gefüllter Zeitstromes ist größer, als Sie denken."
    „Hören Sie auf mit Ihrem Gewäsch!" scholl es zurück.
    Trinar Molat blickte verwundert drein. Zum erstenmal hatte Faktor Idie eiskalte Ruhe verloren, die ihn bisher ausgezeichnet hatte.
    „Sie haben", fuhr Faktor Ifort, „unverzüglich das Zeitexperiment zu wiederholen. Gehen Sie 435 Jahre zurück, und setzen Sie eine ganze Flotte in Marsch. Geben Sie den Tefrodern aber bessere Anweisungen als beim ersten Versuch. Die Vernichtung des arkonidischen Forschungskreuzers muß erfolgen, bevor dieser Perry Rhodan ihn im Jahre 1971 irdischer Zeitrechnung gefunden hat. Das ist unsere einzige Möglichkeit, die Terraner aus Andromeda verschwinden zu lassen, und nicht nur aus Andromeda. Falls sich herausstellen sollte, daß irgend etwas von unseren Informationen nicht zutrifft und Rhodan im Erdjahr 1971 bereits im Besitz des arkonidischen Vermächtnisses ist, so muß die Flotte eben das gesamte Solsystem vernichten. „ Molat blickte einige Sekunden lang nachdenklich auf den Fiktivschirm, der das Symbol des MdI zeigte, der sich zum Mächtigsten aller Renegaten aufgeschwungen hatte. Brennend gern hätte er gewußt, wer sich hinter dem Symbol und der Automatenstimme verbarg. Ein Roboter war es sicherlich nicht, denn ein Roboter wäre in jeder Situation beherrscht geblieben; er hätte sich nicht so hysterisch gebärdet wie Faktor Ivor wenigen Minuten.
    „Bestätigen Sie meinen Befehl!" scholl es aus dem Empfänger.
    Trinar Molat schürzte verächtlich die Lippen.
    „Ich kann Ihren Befehl nicht bestätigen."
    „Warum nicht?"
    „Weil ich mich weigere, ihn auszuführen!" erwiderte Molat kalt.
    Aus dem unsichtbaren Lautsprecher drangen unverständliche Wortfetzen. Offenbar gelang es dem Transformautomaten nicht, menschliches Gebrüll in rein mechanische Lautäußerungen zu verwandeln.
    Allmählich jedoch wurden die Worte verständlicher, vermutlich deshalb, weil sich Faktor Iwieder etwas besser beherrschte.
    „Sie werden meinen Befehl ausführen, sonst werde ich Sie töten!"
    Trinar Molat war für einen kurzen Augenblick verblüfft, dann brach er in schallendes Gelächter aus. Erst nach einigen Minuten beruhigte er sich wieder etwas.
    „Soviel Naivität hätte ich Ihnen wirklich nicht zugetraut, Faktor I", rief er. „Immerhin, töten Sie mich ruhig, ermorden Sie das einzige intelligente Wesen auf Tamanium, und sehen Sie danach zu, wie die Terraner auch unser letztes Bollwerk mühelos überrennen!
    Oder glauben Sie tatsächlich, ohne mein Dazutun könnte sich die Festung länger als wenige Stunden halten? Die Abwehranlagen werden durch mein Gehirn gesteuert, Faktor I!"
    Etwas gelassener fügte er hinzu: „Aber auch meine Anwesenheit allein reicht nicht aus. Sorgen Sie dafür, daß mindestens fünfzigtausend Kampfschiffe mit Original-Tefrodern im Luum-System erscheinen, und zwar schnellstens!"
    Faktor Ibewies mit seiner Antwort, daß er sich relativ schnell auf die Realitäten einstellen konnte. Er machte Molat keine neuen Vorwürfe wegen seiner offenen Befehlsverweigerung, sondern tat diesen Zwischenfall schweigend ab.
    „Ich würde die angeforderte Flotte längst in Marsch gesetzt haben Faktor II, wenn ich sie zur Verfügung hätte. Die Maahks haben uns jedoch diese Möglichkeit genommen, indem sie seit Tagen konzentrierte Angriffe auf sämtliche Heimatsysteme der Original-Tefroder fahren.

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