Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen

0298 - Amoklauf der Schläfer

Titel: 0298 - Amoklauf der Schläfer Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
Vom Netzwerk:
unerhörter Wucht in den Weltraum geschleudert. Im Heckschirm schrumpfte der schwarze Schatten der Kaulquappe zu einem wesenlosen Nichts zusammen, während immer mehr von der roten Glut des Halbraumschirmes um Tamanium sichtbar wurde.
    Dieser Eindruck währte jedoch nur Sekunden. Dann wurde der Heckschirm von der strahlenden Helligkeit einer gigantischen Kunstsonne ausgefüllt.
    Die fünfzig Transformbomben der KW-5 waren explodiert!
    Wegen der Blendwirkung vermochten Hawk und Kasom die weiteren Vorgänge nur auf einem speziellen Ortungsschirm zu verfolgen. Sie sahen, wie die bisher unsichtbaren Strukturfeldlinien des Halbraumfelder scharf und deutlich hervortraten. Sie schienen sich mit der Energie der Bombenexplosion vollzusaugen - und zerflatterten schließlich zu einem staubartigen Geflimmer, das innerhalb der nächsten Sekunden verblaßte.
    Hawk hatte unterdessen den Raumjäger gewendet.
    Das Fahrzeug schoß mit wahnwitziger Beschleunigung auf den strudelnden Trichter zu, der das rote Halbraumfeld Tamaniums unterbrach und sich rasch nach allen Seiten ausdehnte.
    „Viertausend Kilometer Durchmesser!" meldete Kasom. Und noch immer kam die Bewegung des Strudels nicht zur Ruhe, eines Strudels der eigentlich aus nichts bestand. Der Eindruck beruhte auf einer optischen Täuschung.
    Omar biß die Zähne zusammen, als er die Jet durch das von zuckenden Feuerrändern umrahmte Loch steuerte. Fast die gesamte nördliche Halbkugel des Planeten war jetzt ohne Schutzschirm. Die erste Phase des Planes war geglückt.
    Aber noch immer tobte im Weltraum die Schlacht.
    Von ihrem Ausgang würde es abhängen, ob die zweite ebenfalls glückte!
     
    *
     
    Die graugrün gescheckte Oberfläche Tamaniums schien auf die Moskito-Jet zuzufallen. Ein weniger abgebrühter Mann als Omar Hawk wäre durch diesen Eindruck vielleicht zur Panik getrieben worden. Doch der Oxtorner handelte vollkommen kühl. Es war nicht möglich, den Raumjäger zu früh abzubremsen. Dadurch hätten die automatisch arbeitenden Abwehrstellungen auf der Planetenoberfläche Zeit gefunden, das winzige Ziel zu erfassen und abzuschießen.
    In zehn Kilometern Höhe schaltete Hawk die Bugdüsen des Triebwerks ein. Etwa dreißig Gravos kamen mit grausamer Härte durch. Das war selbst für die Umweltangepaßten zuviel. Ihre Gesichter zogen sich zu breitflächigen Grimassen auseinander.
    Rote Schleier huschten über die Augen, und ein schmerzhaftes Stechen in der Herzgegend erzeugte kreatürliche Todesangst.
    Als Omar wieder einigermaßen klar sehen konnte, blickte er in das grelle Leuchten der Impulsglut, die gegen die Oberfläche Tamaniums tobte. Die Schiffszelle ächzte und bebte nach von der gewaltigen Belastung; das schrille Singen des Andruckneutralisators zeigte an, daß das Aggregat noch immer überlastet wurde. Aber wenigstens ließ es jetzt nur knapp fünf Gravos durch, und bis zu 4,8 Gravos waren für einen Oxtorner völlig normal.
    In fünfhundert Metern Höhe zwang er die Moskito-Jet in den Horizontalflug. Der Raumjäger huschte über schemenhaft erkennbare Wälder und Hügel und setzte am Eingang zu einem von Bergwänden umrahmten Tal zur Landung an.
    Ungefähr zwei Kilometer weit glitt das Fahrzeug über hartes Steppengras, dann verharrte es kurz in der Luft und sank allmählich zu Boden. Nur das Kanzeldach und das Seitenleitwerk ragten über das hohe Gras hinaus.
    „Phase zwei", stieß Kasom erregt hervor.
    Oberleutnant Hawks Blick folgte dem ausgestreckten Arm des Ertrusers.
    Von irgendwoher aus dem Blau des Himmels zuckten blendend helle Strahlenbündel hernieder. Das Donnern verdrängter Luftmassen erschütterte die Atmosphäre.
    „Die Posbis!" schrie Melbar Kasom.
    Hawk nickte.
    Es mußte den Schiffen der biopositronischen Roboter trotz der Duploflotte gelungen sein, bis zur Zentralwelt der MdI vorzustoßen.
    Sie schossen allerdings nur mit normalen Energiewaffen - ein Zeichen dafür, daß zwar das rote Halbraumfeld um Tamanium, nicht aber das Anti-Rematerialisierungsfeld aufgerissen worden war.
    „Sie haben keine Chance!" murmelte er.
    Diese düstere Ahnung wurde gleich darauf bestätigt. In kurzen Abständen flammten über der Atmosphäre expandierende Glutbälle auf. Das Feuer der Posbiraumer wurde spärlicher und erlosch schließlich ganz. Insgesamt hundertmal war eine künstliche Sonne über dem Planeten entstanden, und da danach keine weiteren Explosionen erfolgten, schienen alle Posbiraumer vernichtet worden zu sein.
    Der Oxtorner wandte sich

Weitere Kostenlose Bücher