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0298 - Im Haus der schlimmen Träume

0298 - Im Haus der schlimmen Träume

Titel: 0298 - Im Haus der schlimmen Träume Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Manfred Weinland
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Dorsay ergangen war.
    Der Parapsychologe stieß hörbar die Luft aus, als er von dem Toten und dem Wiedererscheinen des Jungen hörte. Tiefe Falten gruben sich in seine Stirn.
    »Was sollten wir machen?« verteidigte sich der Wirt, der Zamorras Reaktion mißdeutete. »Die Bullen hätten uns doch kein Wort geglaubt…«
    Zamorra winkte mißmutig ab. »Schon gut. Warten -wir ab, wie es weitergeht.«
    Etwas ganz anderes beschäftigte ihn. Myrja O’Keefe war urplötzlich wieder aufgekreuzt, dachte er befremdet. Und nun erfuhr er, daß es mit dem verschwunden geglaubten jungen Dorsey genauso geschehen war.
    Nur Nicole war und blieb verschwunden…
    Das Haus hatte sie nicht freigegeben.
    Aber warum die anderen?
    »Wir müssen vorsichtig sein«, wandte er sich übergangslos an O’Keefe. »Die Sache ist noch nicht ausgestanden. Weder für Sie, auch wenn Ihre Tochter wieder da ist, noch für mich.«
    Arthur O’Keefe blickte ihn ausdruckslos an.
    »Das habe ich mir schon gedacht«, sagte er.
    ***
    Zum zweiten Mal versagt, dachte das Wesen in seiner sicheren Zuflucht.
    Aber es lernte auch aus dieser Niederlage und begann allmählich, doch Unterscheidungen zu treffen zwischen Opfern und Gegnern, mit denen es zu tun hatte.
    Am gefährlichsten war das Geschöpf mit dem Stern, in dem unermeßliche Magie schlummerte, die bereits einmal ihre Zerstörungskraft entfaltet hatte.
    Beim zweiten Mal hatte es den Stern überlistet, aber dann hatte es die Natur dieser seltsamen Welt in die Flucht getrieben, als dieses seltsame Element auf es niedergegangen war.
    »Wasser« und »Regen« hatten es seine Gegner genannt, ohne zu ahnen, daß sie keinen Schritt tun und kein Wort sagen konnten, ohne daß dies von ihm registriert wurde!
    Seine Zeit würde kommen. Und dann mochte ihnen ihr Gott gnädig sein.
    Sobald es aufhörte zu regnen…
    ***
    Zamorra fühlte sich wie gerädert, als er nach nur vier Stunden Intensivschlaf vom Wirt des »Ye Public House« aus traumloser Tiefe gerissen wurde. Es war neun Uhr früh, und es dauerte eine geraume Weile, bis er seine Sinne wieder beisammen hatte.
    »Es ist etwas passiert«, erklärte O’Keefe rauh. »Dorsay ist weg.«
    Zamorra war schlagartig hellwach.
    »Welcher?« fragte er knapp, während er sich im Bett aufrichtete und die Schläfenpartien massierte, um das störende Druckgefühl zu vertreiben.
    »Genau genommen - beide«, erwiderte der Wirt mit sichtlichem Unbehagen. »Wir hatten ausgeknobelt, daß Linus den Toten finden sollte. Der hat zwar nicht die besten Nerven, aber bei ihm hätte man am wenigsten Verdacht geschöpft, daß irgend etwas nicht stimmen könnte. Jeder im Dorf weiß, daß er an Schlaflosigkeit leidet und schon in Herrgottsfrühe seine Spaziergänge unternimmt, weil ihm zu Hause die Decke auf den Kopf fällt. Bei der Gelegenheit sollte er dann angeblich erstmals auf das demolierte Traktor-Wrack stoßen und anschließend Hughs Leiche finden samt dessen unansprechbarem Sohn… So war es abgesprochen. Aber -und jetzt halten Sie sich fest, Mister Zamorra: Sowohl Hugh als auch sein Sohn sind verschwunden. Spurlos. Linus hat weder den einen noch den anderen im Haus gefunden. Die Küche ist leer. Selbst Blutspuren waren keine mehr zu entdecken. Es ist, als hätte es nie einen Toten gegeben. Als hätten wir alles nur geträumt…«
    Zamorra furchte die Stirn.
    »Regnet es noch?« fragte er schließlich scheinbar völlig zusammenhanglos.
    O’Keefe war anzusehen, daß er Mühe hatte, dem Gedankensprung zu folgen. Dennoch nickte er. »Sie brauchen nur zum Fenster hinauszusehen. Es schüttet wie aus Eimern!«
    »Hat es zwischendurch mal aufgehört gehabt?« hakte Zamorra nach.
    Der Wirt zuckte ärgerlich die Achseln. »Möglich. Genau weiß ich das auch nicht. Schließlich habe ich auch zwei, drei Stunden damit zugebracht, etwas zu schlafen. Oder was denken Sie?«
    »Schon gut. Haben Sie heute schon nach Ihrer Tochter gesehen? Ich meine, seit Sie sie zu Bett gebracht haben…«
    »Nein.«
    »Dann sollten Sie das schnellstens nachholen.«
    Obwohl O’Keefe immer noch nicht begriff, worauf Zamorra hinauswollte, beeilte er sich, der Aufforderung Folge zu leisten.
    Als er zurückkam, war Zamorra schon fast vollständig angezogen.
    »Sie schläft«, erklärte der Wirt hastig, und es war ihm anzumerken, wie erleichtert er darüber war.
    Zamorra nickte. »Glück gehabt«, brummte er. »Kann ich nachher mit ihr sprechen?«
    »Sie redet nicht«, erinnerte ihn O’Keefe.
    »Lassen Sie das meine

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