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0298 - Im Haus der schlimmen Träume

0298 - Im Haus der schlimmen Träume

Titel: 0298 - Im Haus der schlimmen Träume Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Manfred Weinland
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Äther, in dem er schwamm, und durchliefen seinen geschundenen Leib.
    Die Helligkeit platzte immer greller in das leere Nichts, in dem er bis eben noch gefangen gewesen war. Ein schrecklicher, nur auf mentaler Ebene hörbarer Schrei brach sich in Zamorras Ohren, als der Dämon, der sie bereits besiegt zu haben schien, von der Machtformel vernichtet und durch ein Tor dorthin zurückgeschleudert wurde, von wo er in die Menschenwelt eingefallen war!
    Eine letzte Erschütterung schüttelte Zamorra durch, dann fand er sich plötzlich wieder in der Welt, die er kannte, in die er gehörte!
    Gehörte wie all die anderen Menschen, die in derselben Sekunde wie er im Hof hinter dem Pub auftauchten und minutenlang benommen im Staub liegenblieben…
    Von dem dämonischen Haus war nicht ein einziger Stein, kein Staubkörnchen übriggeblieben!
    Die Machtformel hatte es restlos zerstört und die Menschen, die in seine Falle geraten waren, befreit.
    Keinen Steinwurf von sich entfernt entdeckte Zamorra Nicole.
    Als er zu ihr eilte, sah er das Amulett in ihrer Hand.
    Zamorra bückte sich zu ihr hinunter und fühlte ihren Puls, der in normalem Tempo schlug. Wenig später öffnete Nicole die Augen, und ihre ersten Worte bewiesen bereits, daß sie keinen Schaden davongetragen hatte.
    »Ist es vorbei?« fragte sie erschöpft.
    Zamorra lächelte ihr aufmunternd zu und nickte.
    »Dem Himmel sei Dank«, seufzte Nicole. »Was war überhaupt passiert? Ich kann mich nur dunkel an alles erinnern… Das Haus…«
    »Zerstört«, erklärte Zamorra. »Vergiß es. Es wird niemandem mehr schaden.«
    »Aber wie?«
    »Wenn ich das wüßte«, murmelte Zamorra unbehaglich und dachte an die magische Superformel, die er erstmals zum Einsatz gebracht hatte, ohne zu wissen, woher er sie kannte und welche Bedeutung sie hatte.
    »Wie kommt das Amulett in meine Hand?« fragte Nicole irritiert, als sie sich aufzurichten versuchte.
    »Das ist eine lange Geschichte, die ich dir bei passender Gelegenheit mal erzählen werde«, wehrte Zamorra ab.
    »Also nie«, kombinierte Nicole bereits wieder ziemlich pfiffig. »Nun gut.«
    Zamorra lachte. Er war selbst erleichtert, daß alles ein glückliches Ende gefunden hatte.
    Nur einer konnte dem nicht mehr zustimmen.
    Sie merkten es, als sie sich um die überall verstreut liegenden Dorfbewohner kümmerten.
    Hugh Dorsay war und blieb auch nach der. Vernichtung des Dämons tot - er lag etwas abseits der anderen, und neben ihm kniete Rod, sein Sohn, der bereits zu sich gekommen war.
    Wenig später lag auch Myrja in den Armen ihres überglücklichen Vaters.
    »Bevor wir abreisen, werden wir sehen, was wir für Rod tun können«, flüsterte Zamorra Nicole zu. »Vielleicht können uns O’Keefe und seine Tochter dabei helfen«, fügte er augenzwinkernd hinzu und machte Nicole darauf aufmerksam, daß der Wirt und Myrja von ganz alleine darauf gekommen waren, sich um den Jungen zu kümmern. Sie standen bereits bei ihm und redeten ihm tröstend zu.
    »Fast ein Happy-End«, flüsterte Nicole zurück.
    Wie hätte sie auch ahnen sollen, daß das, was sie erlebt hatten, nur ein kurzes, irisches Intermezzo gewesen war und daß das nächste Abenteuer bereits unmittelbar bevorstand.
    Irgendwo in Italien war in einer Stadt mit vielen Kanälen etwas Schreckliches erwacht und schickte sich an, Tod und Verderben zu verbreiten…
    Epilog
    Die Bildkugel verschwand irgendwo zwischen dem Abglanz der Sterne. Merlin verließ den Saal des Wissens mit der Genugtuung, daß es ihm im letzten Augenblick noch einmal gelungen war, Zamorra, Nicole und viele unschuldige Menschen vor dem Tod zu bewahren.
    Zwar war der Kontakt zu Zamorra nach Betreten des dämonischen Hauses abgebrochen, doch hatte sich Merlins riskantes Experiment als erfolgreich erwiesen. Auf magischem Weg hatte er sich in den Zeitstrom eingefädelt und ihn um eine Woche in die Vergangeheit versetzt. Dort war es ihm ein leichtes gewesen, Zamorra unbemerkt und auf telepathische Weise die Machtformel im Bewußtsein zu verankern - mit dem Befehl, daß er sich ihrer in einer ganz bestimmten Situation bedienen konnte!
    Was ja auch geschehen war.
    Anschließend war Merlin in die Jetzt-Zeit zurückgekehrt und hatte die Abrechnung mit dem Dämon via Bildkugel verfolgt.
    Damit war eine weitere schwere Hürde auf Zamorras Schicksalsweg überwunden.
    ENDE

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