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0298 - Todesfalle Rummelplatz

0298 - Todesfalle Rummelplatz

Titel: 0298 - Todesfalle Rummelplatz Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Todesfalle Rummelplatz
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eigentlich die Absicht gehabt, Mr. Chase zu besuchen.
    Jetzt, da ich in offiziellem Auftrag kam, würde er wohl ein paar Töne tiefer singen.
    Und wenn sein Wachhund Pit die Zähne zeigte, so würde ich ihn mit dem größten Vergnügen einsperren.
    ***
    Um fünf Uhr fünfzehn waren wir im Willow Park.
    Bei Tag sahen die Buden und Zelte schäbig aus.
    Die bunten Plakate und Malereien waren verwaschen und verblasst.
    Die Männer, die des Abends in Phantasieuniformen oder Fräcken paradierten, trugen ebenso ihr Arbeitszeug wie die Frauen und Mädchen, die auf Latschen und mit Lockenwicklern im Haar herumwirtschafteten.
    Unser erstes Ziel war, die »Liebesgrotte«, in der Betty Oaktree ihr trauriges Ende gefunden hatte.
    Mr. Jarvis war, wie die Kassiererin uns sagte, in der Stadt.
    So zogen wir weiter zum PARIS REVUE-Theater.
    Auch Mr. Oaktree war ausgegangen.
    Aber wir trafen Mrs. Brown im VARTIETE ORIENTAL an.
    Um ein Haar hätte ich sie nicht erkannt.
    Sie war im Schlafrock und sah aus wie ein aus den Nähten geplatztes Nilpferd.
    Als sie uns sah, fing sie an zu schimpfen wie ein Fischweib.
    Unsere nächste Station war die Tierschau des Mr. Steve Drake.
    Mr. Drake war ebenfalls abwesend.
    Aber einer seiner Tierwärter ließ uns ein.
    Wir betrachteten die Wölfe, Löwen und verschiedenartigen Raubkatzen.
    Schon von Weitem hörten wir das Maunzen und Jaulen des schwarzen Panthers.
    Als wir näherkamen, bemerkten wir einen Herrn im Gabardine-Mantel.
    Der Mann stand vor dem Käfig und amüsierte sich damit, die Katze zu ärgern, indem er sie mit Steinchen bombardierte.
    Der Mann musste unsere Schritte gehört haben.
    Er drehte sich um.
    Es war Al Chase, der König des Rummelplatzes.
    Bei unserem Anblick schnitt er ein bitterböses Gesicht und schnauzte: »Wer hat Sie hier eingelassen? Öffnungszeit ist sieben Uhr.«
    »Der Tierwächter war so freundlich«, sagte ich. »Aber auch wenn er nicht freundlich gewesen wäre, hätte er uns einlassen müssen.«
    »Was fällt Ihnen ein? Scheren Sie sich sofort raus.«
    »Wir denken gar nicht daran. Wir sind im Begriff zwei Mordfälle zu klären, nämlich den an Betty Oaktree und den an Mildred Salling. Sie haben sich neulich unsere Fragen verbeten. Heute kommen wir in offizieller Eigenschaft.«
    »Versuchen Sie nicht, mir etwas weiszumachen«, grinste er. »Der Fall betrifft Sie heute genauso wenig wie neulich. Lassen Sie mich endlich in Ruhe.«
    »Halten Sie endlich den Schnabel und antworten Sie«, knurrte Phil. »Vor allem möchten wir wissen, wie Sie zu Betty Oaktree standen?«
    »Ich bitte Sie zum letzten Male zu verschwinden«, sagte er und drehte uns den Rücken.
    Jetzt platzte mir der Kragen.
    »Sie haben die Wahl. Entweder Sie geben uns hier und jetzt, die erbetenen Auskünfte, oder Sie begleiten uns zum FBI-Gebäude und bleiben so lange dort, bis Sie sich dazu entschlossen haben, zu antworten.«
    Ich sah, wie er über meine Schulter blickte.
    Ich drehte mich um.
    Pit, der stiernackige Leibwächter, kam den Weg herauf.
    An seiner rechten Hand blinkte etwas.
    Ich brauchte nicht zweimal hinzusehen, um zu wissen, dass es ein Schlagring mit scharfen Spitzen war.
    Heute hatte ich es nicht nötig, Rücksicht zu nehmen.
    Ich ließ ihn herankommen und zog, als er noch fünf Schritte von mir entfernt war, die Pistole.
    »Lassen Sie das Ding fallen, oder es knallt.«
    Er sah mich verblüfft an, und dann ging sein Blick Hilfe suchend zu seinem Herrn und Meister.
    Auch er war so perplex, dass er sprachlos blieb.
    »Wird’s bald?«, ermunterte ich den Kerl und ließ den Sicherungshebel zurückschnappen.
    Jetzt merkte er, dass es Ernst wurde.
    Trotzdem konnte er sich nicht dazu entschließen, den Schlagring wegzuwerfen.
    Er steckte ihn in die Tasche und meinte.
    »Ich weiß gar nicht, was Sie von mir wollen. Ich habe Ihnen doch nichts getan.«
    »Ich würde Ihnen auch nicht raten, das zu versuchen«, grinste ich.
    Mein Freund war mit zwei Schritten hinter ihn getreten, zog ihm den Schlagring aus der Tasche und eine Pistole aus der Schulterhalfter.
    »Ich habe einen Waffenschein«, erklärte Pit. »So können Sie nicht mit mir umgehen.«
    Phil störte sich nicht daran, sondern griff in die Brusttasche des Burschen.
    Darin steckten tatsächlich ein Waffenschein und ein Führerschein. Beide waren auf den Namen Peter Cross ausgestellt.
    Mein Freund entlud die Pistole und gab sie zurück.
    »Wozu brauchen Sie eigentlich einen Gorilla, Mr. Chase?«
    »Was bedeutet dieser Ausdruck?«, fragte

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