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0298 - Todesfalle Rummelplatz

0298 - Todesfalle Rummelplatz

Titel: 0298 - Todesfalle Rummelplatz Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Todesfalle Rummelplatz
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überdimensionale Säge, worauf die Kleine in ein Jammergeschrei ausbrach.
    Aber das nutzte ihr nichts.
    Der Artist nahm den Deckel der Kiste ab.
    Er hielt den Deckel in der Hand, starrte in die Kiste, und ließ ihn dann fallen.
    Es gab einen dumpfen Laut, und das Publikum lachte.
    Das Gesicht des Mannes sah auch zu komisch aus.
    Dann allerdings bemerkte ich, dass irgendetwas nicht in Ordnung war.
    Der Mann war unter der Schminke bleich geworden und zitterte. Aus seiner Kehle rangen sich gurgelnde Laute.
    Schritt für Schritt wich er zurück, so als ob er etwas Unglaubliches und Entsetzliches gesehen habe.
    ***
    Ein Mann im Overall kam auf die Bühne, gestikulierte und stieß ein paar leise Rufe aus.
    Kurz, die Sache fing an, mir unheimlich zu werden.
    Auch die Zuschauer merkten, dass etwas nicht stimmte, es erhob sich ein Raunen und Flüstern…
    Mit einem Satz war ich auf dem Podium.
    Dann standen wir beide, Phil und ich, vor der sargähnlichen Kiste.
    Was wir darin fanden, war auch wirklich geeignet, einen Menschen zu erschrecken.
    In der Kiste lag ein Mädchen, das ich sehr gut kannte.
    Mildred Salling.
    Sie trug ein knappes orientalisches Gewand mit einer Menge Wachsperlen und Glassteinen, sicherlich das Kostüm, in dem sie sich als Bauchtänzerin produzierte.
    Aber Mildred würde niemals mehr tanzen.
    Jemand hatte ihr die Kehle durchgeschnitten, in gleicher Weise wie bei Betty Oaktree.
    Der Mann im Overall warf nur einen einzigen Blick auf die Tote und prallte zurück.
    Ich fasste ihn am Arm.
    »Lassen Sie sofort den Zuschauerraum räumen.«
    Dann schlug ich den Vorhang auseinander und trat hinter die Bühne. Inmitten der Tanzmädchen und Bühnenarbeiter - die alle gemerkt hatten, dass etwas schiefgegangen war und sich wie eine Herde Schafe im Gewitter zusammendrängten - erschien eine vollbusige, grell geschminkte, blondgebleichte Frau.
    »Was soll das heißen? Warum hat die Musik auf gehört? Warum läuft die Vorstellung nicht?«, keifte sie. »Muss man denn immer und überall dabei sein? Kann man euch gar nichts überlassen? Los! Los! Macht, dass ihr an die Arbeit kommt.«
    Dann sah sie mich und stürzte auf mich los.
    »Was tun Sie hier? Scheren Sie sich zum Teufel. Das wäre ja noch schöner, wenn jeder Hampelmann meinen Mädchen bis hinter die Bühne nachliefe. Scheren Sie sich raus.«
    »Immer mit der Ruhe«, ermahnte ich sie. »Die Vorstellung kann nicht weitergehen. Ihre Bauchtänzerin ist ermordet worden und liegt draußen in der Kiste.«
    »Sind Sie wahnsinnig? Sie können mir doch kein Märchen erzählen… Suleika! Suleika, komm sofort hierher.«
    Alles blieb still.
    Ich begriff, dass Suleika Mildred Sallings Bühnenname war.
    »Suleika kann nicht kommen. Sie ist tot«, sagte ich noch einmal. »Wo ist Ihr Telefon?«
    »Das ist- doch gar nicht möglich«, stotterte sie. »Wer sind Sie denn überhaupt?«
    »Cotton, vom FBI. Und jetzt machen Sie kein Theater. Zeigen Sie mir Ihren Fernsprecher.«
    Sie machte den-Versuch, an die Kiste zu gelangen.
    Aber da ich fürchtete, sie werde bei dem Anblick prompt in Ohnmacht fallen, hielt ich sie fest.
    So blieb ihr nichts anderes übrig, als mich durch das Zelt nach hinten zu führen, wo ein gelb gestrichener Wohnwagen stand.
    In diesem Wohnwagen war der Fernsprecher.
    Ich wählte die Nummer des Queens Police Departement und ließ mir Lieutenant Chambers geben.
    Aber er war bereits zu Hause und schlief.
    Er war sehr ungehalten über die Störung, aber das rührte mich nicht.
    »Steigen Sie in die Kleider und kommen sie mit Ihren Leuten zum Willow Park. Ein neuer Mord im VARIETE ORIENTAL.«
    »Ist das Ihr Ernst, Jerry?«
    »Glauben Sie, ich scherze um zwölf Uhr nachts? Beeilen Sie sich.«
    Gerade als ich einhängte, erklang draußen ein gellender Schrei.
    ***
    Ich stürzte zurück ins Zelt und stellte fest, dass die Chefin es doch fertiggebracht hatte, ihre Neugier zu befriedigen.
    Die Folge war, dass sie jetzt ohnmächtig auf dem Boden lag.
    Das Zelt hatte sich inzwischen geleert.
    Zwei Bühnenarbeiter standen am Eingang und verhinderten, dass die enttäuschten und neugierigen Zuschauer sich wieder hereindrängten. Dann versuchten wir herauszubekommen, ob ein Fremder da gewesen sei.
    Ob man Mildred Salling zusammen mit jemandem gesehen hatte.
    Wo sie überhaupt gewesen war.
    Wir erfuhren Folgendes: Vor einer halben Stunde war Mildred in ihre kleine Kabine gegangen, um sich zurechtzumachen.
    Dicht vor dieser Kabine stand - wie üblich - die Apparatur, die man

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