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0298 - Todesfalle Rummelplatz

0298 - Todesfalle Rummelplatz

Titel: 0298 - Todesfalle Rummelplatz Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Todesfalle Rummelplatz
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sehr deutlich zum Ausdruck gebracht, als er sie mit dem schwarzen Panther verglich.
    Sie war jedenfalls eine wichtige Figur in diesem makaberen Spiel.
    Sie hatte sich als Bettys beste Freundin ausgegeben, hatte Mildred Salling als Mörderin bezeichnet und sich auch sonst recht eigenartig aufgeführt.
    Sie hatte,'Wenn auch nur indirekt zugegeben, sie habe mit Chase auf vertrautem Fuß gestanden.
    Jetzt hatte sie ein Techtelmechtel mit dem Raubtierbändiger Drake.
    Diese Esther im Auge zu behalten, war unbedingt der Mühe wert.
    Sie wusste bestimmt viel mehr, als sie gesagt hatte.
    »Ich überlege immer noch, wer heute Abend auf Chase geschossen hat«, unterbrach mein Freund meine Gedanken.
    »Oaktree! Er scheint vor Chase eine Höllenangst zu haben. Er hat, wie wir wissen, vier Jahre wegen Totschlags im Zuchthaus gesessen. Eigentlich hätte er mit dieser Vorstrafe keine Konzession als Schausteller bekommen dürfen. Wie nun, wenn Chase von dieser Vorstrafe weiß und den Mann deswegen in der Hand hat? Sein Benehmen Oaktree gegenüber deutete etwas Derartiges an.«
    »Möglich«, meinte Phil. »Aber nicht unbedingt zwingend. Wie ich diesen Chase einschätze, hat er es fertiggebracht, sich überall Feinde zu machen. Warum sollte er sonst einen Schläger wie Pit als Leibwächter haben?«
    »Mir macht es viel mehr Sorgen, dass das Gewehr nicht aufgefunden wurde. Es muss sich noch auf dem Rummelplatz befinden. Mitgenommen hat es niemand. Das wäre aufgefallen. Das bedeutet, dass der Mann, der den Schuss auf Chase abfeuerte, die Waffe versteckt hat. Er beabsichtigt, sie gelegentlich noch einmal zu verwenden. Andernfalls hätte er sie irgendwo hingelegt oder hingestellt, und keiner hätte gewusst, wer der Schütze ist.«
    »Das heißt also, dass wir mit einem neuerlichen Anschlag auf Chase zu rechnen haben«, sagte mein Freund.
    »Nun, wie ich ihn kenne, wird Chase sich gewaltig in Acht nehmen. Ich glaube, es ist nicht das erste Mal, dass ihm jemand das Lebenslicht auspus-38 ten will. Sonst brauchte er ja keinen Gorilla.«
    Der Platz hatte sich gefüllt.
    In sämtlichen Buden und Zelten herrschte Hochbetrieb.
    Vor allem das VARIETE ORIENTAL erfreute sich besonders regen Zuspruchs.
    Das kam natürlich daher, dass die Presse den »Mord im Sarg« gehörig ausgeschlachtet hatte.
    Wahrscheinlich rannten die Leute hin weil sie hofften, es werde heute Abend dasselbe passieren. Der Willow Park wurde nach und nach zu einer traurigen Berühmtheit.
    In der ganzen Stadt wurde davon geredet.
    Eigentlich hätten wir ja nun nach Hause gehen können, aber das Geschrei, das Schmettern der Musik, das Dudeln der Music Box und der ganze Betrieb hatten uns in ihren Bann gezogen.
    Mit der vagen Hoffnung, irgendetwas zu beobachten, zu sehen oder zu hören, was uns helfen könne, den Rummelplatzmörder zu fassen, blieben wir.
    ***
    Auf der Gokart-Bahn flitzten die kleinen Wagen, und nebenan drehte sich das Riesenrad mit seinen schwankenden Gondeln.
    »Sieh da!«
    Phil stieß mich an und wies auf den in eine knappe, rote Uniform gekleideten Pagen, der die sensationslüsternen Kunden in die Gondel verfrachtete.
    Dieser Page war zu meiner Überraschung Esther Carlow, die ihren Posten in der Revue aufgegeben hatte.
    Sie sah uns und nickte uns mit so strahlendem Lächeln zu, als ob wir die besten Freunde seien.
    »Nanu! Was machen Sie denn hier?«, fragte ich.
    »Wie Sie sehen, arbeite ich.«
    »Und das ausgerechnet am Riesenrad? Ich hätte viel eher geglaubt, Sie in Mr. Drakes Tierschau vorzufinden.«
    »Ja, wenn die Biester nicht so abscheulich riechen würden«, sagte sie. »Francis hätte mich ganz gerne dort gehabt, aber man soll es keinem Mann zu leicht machen. Außerdem fand ich die Uniform hier reizend. Wollen Sie nicht auch einmal mit dem Riesenrad fahren? Ich garantiere Ihnen, dass Sie von oben eine herrliche Aussicht haben.«
    »Wenn wir ihnen damit einen Gefallen tun, so können wir es ja mal versuchen. Allerdings stelle ich eine Bedingung. Wir möchten uns, wenn Sie hier Schluss gemacht haben, sehr freundschaftlich und nett mit Ihnen unterhalten.«
    »Es kommt darauf an, wo diese Unterhaltung stattfinden soll«, sagte sie.
    Gerade in diesem Augenblick klingelte es.
    Die nächste Gondel stoppte, um neue Fahrgäste aufzunehmen.
    »In irgendeiner netten Bar, Esther«, schlug ich vor.
    »Einverstanden. Um zwölf Uhr machen wir Schluss, und dann können Sie hier auf mich warten, aber jetzt bitte einsteigen, meine Herren.«
    Sie klappte die Tür

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