Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
0298 - Todesfalle Rummelplatz

0298 - Todesfalle Rummelplatz

Titel: 0298 - Todesfalle Rummelplatz Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Todesfalle Rummelplatz
Vom Netzwerk:
der Kabine auf.
    Wir kletterten hinein.
    Sie betätigte noch ein paar Hebel und Handgriffe.
    Es klingelte erneut, und das Riesenrad begann sich zu drehen.
    Es war einer jener raffinierten Instrumente, dessen Gondeln während des Aufsteigens immer mehr schaukeln, bis sie sich am Scheitelpunkt - in einer Höhe von ungefähr fünfzig Fuß - überschlagen und dann, während des Abstiegs, langsam auspendeln.
    Zuerst war dieses Schaukeln recht angenehm aber dann begann mein Magen zu revoltieren.
    Wir saßen nebeneinander auf dem schmalen Sitz und hielten uns fest.
    Je höher wir stiegen, umso höher schaukelte auch die an zwei Eisenstangen hängende Kabine.
    Über uns knirschte und quietschte es, aber als ich unwillkürlich einen Blick nach oben warf, setzte mein Pulsschlag aus.
    Die Kabinen sind so aufgehängt, dass man die Haltevorrichtung mit einem Hebeldruck lösen und sie abnehmen kann, um sie transportieren zu können.
    Diese Haltevorrichtung war an unserer Kabine ausgeklinkt.
    Im gleichen Augenblick, in dem wir an der höchsten Stelle des Rades angelangt sein würden, und die Kabine sich überschlagen würde, mussten wir mit der Kabine in die Tiefe stürzen.
    Es ging um Sekunden.
    ***
    Gleich mussten wir oben sein.
    Phil, der meinen entsetzten Blick bemerkte, hatte begriffen.
    Es gab nur eine einzige Möglichkeit.
    Den Sprung aus der sich drehenden und schaukelnden Kabine in das Gestänge des Riesenrades.
    Mit fliegenden Händen rissen wir die Haltegurte, mit denen wir uns festgeschnallt hatten, auf.
    Mit zusammengebissenen Zähnen standen wir nebeneinander und warteten auf den richtigen Moment, den Moment, in dem wir am Gestänge des Rades vorbeifliegen mussten.
    »Los!«
    Ich wollte schreien, aber es war nur ein Krächzen.
    Ich stieß mich ab, verfehlte die Eisenstange mit der rechten Hand, erwischte sie aber mit der Linken.
    Ich schlug dagegen und hätte fast wieder losgelassen.
    Dann hing ich, mich verzweifelt anklammemd, zwischen Himmel und Erde, während hinter mir ein Klirren ertönte und die sich überschlagende Kabine hinuntersauste.
    Während ein vielstimmiger Schreckensschrei emporscholl, sah ich Phil mir gegenüber an der zweiten Stange hängen.
    Dann krachte es.
    Eisen und Holz splitterte, tief unter uns.
    Das Rad, das irgendjemand im ersten Schrecken abgestellt hatte, drehte sich langsamer und stand.
    Wie zwei Klammeraffen hingen wir immer noch mindestens fünfunddreißig Fuß über dem Erdboden.
    Und es blieb uns nichts anderes übrig, als langsam und vorsichtig hinunterzuklettern.
    Aus den anderen Gondeln erscholl Rufen und das hysterische Kreischen von Frauen.
    Ganz langsam begann das Rad, sich wieder zu drehen.
    Als wir endlich absprangen und festen Boden unter den Füßen hatten, sah ich, dass Phil blass geworden war.
    Und auch ich hatte das dringende Bedürfnis nach einem steifen Drink.
    Vorher aber hatten wir noch etwas anderes zu tun.
    Ich erinnerte mich an die Handgriffe, die Esther Carlow gemacht hatte, als wir die Kabine bestiegen.
    Ich war fest davon überzeugt, dass sie es gewesen war, die die Haltesicherung ausgeklinkt hatte.
    Aber Esther Carlow war nicht zu sehen.
    Nur der völlig verstörte Schausteller, dem das Riesenrad gehörte, seine Frau und ein paar Arbeiter schrieen durcheinander.
    »Wo ist das Mädchen, das hier den Pagen markiert hat?«, fragte ich.
    »Esther?… Verdammt, wo ist die Göre?«, antwortete der Eigentümer. »Sie kam vor einer Stunde und fragte, ob sie einmal wieder aushelfen dürfe, sie hat nämlich früher einmal bei mir gearbeitet, und ich hatte nichts dagegen. Sie hat ihre eigene Art, die Leute anzulocken. Wenn sie nicht zu teuer wäre, hätte ich sie damals behalten, aber sie konnte im PARIS-REVUE mehr verdienen.«
    »Sie ist also nicht bei Ihnen angestellt?«, fragte Phil.
    »Nein. Sie sagte nur, es mache ihr Spaß einmal wieder zu helfen. Warum sollte ich da nein sagen?«
    »Und da sie bei Ihnen gearbeitet hatte, wusste sie auch, wie man die Hebel betätigt, durch die die Sicherung außer Betrieb gesetzt wird?«
    »Sicher wusste sie das, aber warum sollte sie das getan haben?«
    »Um uns zum Teufel zu schicken«, knirschte ich und hätte mich selbst ohrfeigen können, weil ich mich von einem hübsche Gesicht und einem kessen Figürchen hatte hineinlegen lassen.
    Ein paar Cops kamen.
    Die Polizisten kümmerten sich glücklicherweise gar nicht um uns.
    Sie beschränkten sich darauf, das Riesenrad stillzulegen und Sachverständige zu alarmieren, die die

Weitere Kostenlose Bücher