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0298 - Todesfalle Rummelplatz

0298 - Todesfalle Rummelplatz

Titel: 0298 - Todesfalle Rummelplatz Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Todesfalle Rummelplatz
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Wir waren zweimal miteinander ausgegangen. Da erschien eines Tages Esther und drohte unverblümt, sie werde Betty umbringen, wenn ich nicht die Finger davon lasse. Ich lachte sie aus und nahm sie nicht ernst. - Nun, die Folgen kennen Sie ja. Ich bin der festen Überzeugung, dass sie zuerst Betty und dann Mildred ermordet hat, und zwar aus Eifersucht. - Als Sie im Begriff waren, ihr auf die Sprünge zu kommen, versuchte sie auch Sie aus dem Weg zu räumen; und zwar benutzte sie dazu - ausnahmsweise - kein Messer.«
    »Das, was Sie mir da sagen, habe ich selbst schon durchdacht«, erwiderte ich. »Allerdings hätten Sie besser daran getan, früher damit herauszurücken. Dann würde Mildred wenigstens noch leben.«
    »Es tut mir leid, aber ich war damals meiner Sache noch nicht ganz sicher. Ich wusste zwar, Esther sei ein Biest, aber das traute ich ihr doch nicht zu.«
    »Wissen Sie, wo das Mädchen wohnt?«
    »Sie wohnte in einer Pension in der 49. Straße, wo ich sie sogar des Öfteren abgeholt habe.«
    »Und was für einen Wagen fahren Sie?«, fragte ich.
    »Ein blaues Cadillac-Sportcabriolet.«
    »Kennen Sie auch jemanden, der einen Lancia führt?«
    »Ich kenne einige Leute, die einen Wagen dieser Marke besitzen, aber von denen hat wohl keiner Beziehungen zum Willow Park.«
    Er stockte einen Augenblick, als ob er etwas überlege.
    »Was wollen Sie noch sagen, Mr. Chase?«, fragte ich.
    »Es ist eigentlich Unsinn, aber mir fiel soeben ein, dass einer meiner Pächter, Francis Drake, einen Lancia besitzt. Aber der…« wieder stockte er. »Warum fragen Sie mich eigentlich danach?«
    »Weil Esther Carlow, als sie noch in der 49. Straße wohnte, zwei Kavaliere hatte. Der eine fuhr einen blauen Cadillac. Das dürften wohl Sie gewesen sein, Mr. Chase.«
    Er nickte, und ich fuhr fort.
    »Der zweite kam in einem Lancia, und ich neige zu der Ansicht, dass dieser Kavalier Nummer zwei Francis Drake hieß. Ich hatte Gelegenheit, die beiden zu beobachten und mit ihnen zu sprechen. Dabei gewann ich den Eindruck, dass sie verwandte Seelen sind und sich sehr gut verstehen.«
    »Was Sie mir da sagen, überrascht mich. Ich hatte keine Ahnung davon, dass Esther und Drake sich überhaupt näher kannten. Allerdings halte ich es für ausgeschlossen, dass er etwas mit den beiden Morden zu tun hatte.«
    »Ich bin Ihrer Meinung«, erwiderte ich. »Ich wüsste kein Motiv.«
    Es wurde noch eine Viertelstunde geredet.
    Mr. Chase bedankte sich.
    Ihm wurde versichert, dass alles getan werde, um Esther ausfindig zu machen.
    Er wollte gerade gehen, als ich ihn fragte.
    »Wer, glauben Sie, hat gestern Abend auf Sie geschossen, als Sie am Raubtierkäfig standen?«
    »Das habe ich mir auch schon überlegt. Natürlich kann es der Racheakt irgendeines entlassenen Angestellten sein, aber ebenso gut kann Esther versucht haben, ihren Hass - denn sie hasst mich ja nun - auf diese Art zu befriedigen. Ich traue diesem Biest alles zu.«
    »Merkwürdigerweise aber wurde das Gewehr nicht gefunden«, stellte ich fest. »Es muss sich also noch bei irgendjemand auf dem Platz befinden.«
    »Das ist natürlich möglich. - Es gibt so viele Verstecke im Willow Park, dass es Monate oder gar Jahre dauern kann, bis die Waffe wieder auftaucht.«
    Als Mr. Chase gegangen war, stützte Mr. High das Kinn in die Hand und fragte.
    »Warum kam der Bursche her?«
    »Das ist schwer zu sagen, Mr. High. Natürlich kann seine Geschichte wahr sein. Die Theorie, die er aufstellt, hat sogar etwas für sich. Es kann auch Schwindel sein, weil er sich oder einen anderen damit decken will. Ich wüsste nur nicht, warum. Es ist höchst unwahrscheinlich, dass er selbst die beiden Mädchen umgebracht hat. Noch unwahrscheinlicher ist, dass Esther Carlow den Anschlag auf uns mit Chases Einverständnis gemacht haben sollte. Sie ist nicht die Frau, die sich wegen eines Mannes derartigen Gefahren aussetzt. Es sei denn, es lohnte sich. Wie ich aber Chase kenne, rückt er so leicht nichts heraus.«
    »Ich möchte wissen, woher dieser Chase die Mittel hatte, um den Willow Park zu übernehmen«, sagte Mr. High. »Ich habe die Auskunft über ihn gelesen. Als er aus der Armee entlassen wurde, besaß er nur sein Entlassungsgeld. Zehn Jahre später kam er aus Afrika zurück. Er muss außer seiner Tiersammlung über erhebliche Geldmittel verfügt haben. Jedenfalls hat er, bevor er den Willow Park übernahm, weder eine Anstellung gehabt noch Geschäfte auf eigene Rechnung getätigt. Es wäre doch interessant,

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