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0298a - Mörderfalle in Manhattan

0298a - Mörderfalle in Manhattan

Titel: 0298a - Mörderfalle in Manhattan Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Mörderfalle in Manhattan
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Koffer jetzt?«
    »Er steht hier neben meinem Schreibtisch, Sir«, antwortete Peter Andrew. »Ist ein Anhänger dran?«
    »Ja, Sir. E. Mureno, New Y… steht auf dem Anhänger. Mehr kann ich nicht lesen. Der Koffer ist nicht abgeschlossen. Es ist ein billiger Pappkoffer, ich habe ihn in Gegenwart der Bahnbeamten geöffnet. Wir haben ein Protokoll aufgesetzt, aber keine Anschrift gefunden.«
    »Und was ist drin?« wollte ich wissen. »Obenauf ein paar Hemden, sie sind für einen Jungen von vielleicht zehn oder zwölf. Dann ein Jungenanzug, Badezeug und zwei Jungenbücher, ferner allerhand Wäsche. Aber das ist unwichtig. Interessant ist, daß wir auf dem Boden des Koffers zwischen Pappe ein Bild fanden. Es sieht aus, als wäre es aus einem Rahmen geschnitten.«
    »Es stellt eine Brücke dar, eine Zugbrücke über einen Kanal«, unterbrach ich ihn. »Neben der Brücke sind zwei Pappeln, eine ist ein Stück höher als die andere.«
    »Genau, Sir. Ist das nicht ein van Gogh? Ist das nicht das Bild, das vorige Woche in Boston geraubt worden ist?« sagte Peter Andrew' aufgeregt.
    »Das muß es sein, Andrew.«
    »Die Eisenbahn gibt den Koffer nicht frei, Sir. Mit dem nächsten Zug wird der Koffer nach New York geschickt. Wenn Sie einen richterlichen Beschlagnahmebefehl haben, können Sie den Koffer von der Eisenbahnverwaltung bekommen.«
    »Gut, ich werde mit dem Richter sprechen und mir dann den Koffer holen. Unterrichten Sie in der Zwischenzeit das Museum.«
    »Mache ich, Sir«, sagte Andrew. »Außerdem habe ich noch einen Auftrag für Sie. Versuchen Sie, das Personal des Zuges, in dem Mrs. Mureno und der Junge waren, auf der nächsten Station vernehmen zu lassen. Versuchen Sie herauszubringen, ob und wo die Frau und der Junge unterwegs ausgestiegen sind. Und wenn Sie das herausgebracht haben, dann muß ich noch wissen, in wessen Begleitung die beiden gewesen sind.«
    »Das ist eine ganze Menge, Sir. Aber ich werde versuchen, alles zu erledigen.«
    »Sie werden es bestimmt schaffen, Andrew«, sagte ich zuversichtlich und legte den Hörer auf die Gabel zurück.
    Im gleichen Augenblick flog die Tür von meinem Büro auf, und Billy Wilder stürmte ins Zimmer.
    Er baute sich neben meinem Schreibtisch auf und stützte sich mit beiden Händen auf die Platte. Ich warf ihm einen erstaunten, fragenden Blick zu.
    »Wir haben die ganze Zeit versucht, Phil über Funk zu erreichen«, berichtete Billy Wilder. »Phil meldet sich nicht. Da ist bestimmt etwas faul! Soll ich sofort einen Einsatzwagen hinschicken?«
    »Ich werde mich selbst darum kümmern«, sagte ich ernst.
    Wenn Phil sich nicht meldete, dann mußte etwas passiert sein!
    ***
    »Ich kann aus der Frau kein Wort ‘rauskriegen, Boß«, knurrte Sam White wütend und knallte die Tür hinter sich ins Schloß.
    »Elender Stümper«, fauchte Pat Bone. »Für die einfachsten Sachen bist du noch zu dumm.«
    »Ich war aber nicht zu dumm, die Sache mit der Frau und dem Jungen auszuknobeln, als ich sie und Mureno im Bahnhof sah«, gab Sam White wütend zurück und funkelte den Gangsterboß wütend an.
    »Hab dich nicht so! Manchmal findet eben auch ein blindes Huhn ein Korn«, schnauzte Pat Bone zurück und kaute auf den Spitzen seines dichten, schwarzen Schnurrbartes, der auf seiner Oberlippe wucherte. »Bei der anderen Sache hast du dich auch nicht mit Ruhm bekleckert. Wenn du weiter so schnell mit dem Knallen bist, dann wird dich eines Tages noch eine Kugel erwischen.« Harry Harvey hatte bis jetzt in dem abgeschabten Ledersessel gehockt, ohne ein Wort zu sagen. Jetzt fuhr er auf und drehte sich zu Pat Bone um, der neben der niedrigen Anrichte stehengeblieben war und die Brandy-Flasche entkorkte.
    »Du weißt genau, daß wir keine andere Wahl hatten, Boß«, mischte sich Harry Harvey ein. »Wir konnten nicht riskieren, daß er die Plattfüße verständigte…«
    »Jetzt sind die Burschen doch erst recht auf Trab gebracht worden«', fauchte Pat Bone wütend und knallte die Flasche auf die Platte der Anrichte zurück. »Jetzt, wo der Bursche tot ist, müssen sie sich doch mit dem Fall befassen. Es ist euer Glück, daß ihr keine Spuren hinterlassen habt.«
    Bei den letzten Worten musterte Pat Bone die beiden Gangster mit einem vernichtenden Blick und beide wußten, daß diese Worte ein Todesurteil bedeutet hätten, wenn tatsächlich eine Kleinigkeit schiefgegangen wäre.
    »Wir sind eben doch keine Stümper«, knurrte Sam White und ließ sich neben Harry Harvey in einen der Sessel

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