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0298a - Mörderfalle in Manhattan

0298a - Mörderfalle in Manhattan

Titel: 0298a - Mörderfalle in Manhattan Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Mörderfalle in Manhattan
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zitternden Hände von seinen Oberschenkeln und verschränkte die Arme vor seiner Brust. Er sagte kein einziges Wort.
    »Wir sollten unseren Doc holen«, sagte ich zu Phil gewandt, der sich seitlich vor den Schreibtisch gesetzt hatte. »Vielleicht ist er taubstumm.«
    »Vor einer halben Stunde war er noch okay«, murmelte Phil Decker und musterte Mureno von der Seite. »Bloß als ich mit dem Verhör anfing, da schien er die Sprache verloren zu haben.«
    »Wir haben ja Zeit«, sagte ich gedehnt und steckte meine Hand in die Tasche, um die Packung mit den Zigaretten herauszuholen. »Sehr viel Zeit.«
    »Was haben Sie bei Rod Sterling gemacht?« fragte jetzt Phil und beugte sich zu Mureno hinüber.
    Der Kerl saß weiter da wie ein Denkmal.
    Die Zigaretten waren nicht' in der rechten Tasche. Statt dessen fühlte ich ein kleines Stück Karton. Ich nahm es heraus. Es war das Bild, das Rod Sterling mit der üppigen Blondine zeigte. Über das Gesicht von Sterling war noch immer der schmale Streifen Papier geklebt.
    Ich stand auf und beugte mich weit über den Schreibtisch. Ich hielt das Bild Mureno vor die Nase.
    »Kennen Sie das Girl?« fragte ich und musterte den Burschen mit den vorstehenden Zähnen aufmerksam.
    Unmerklich hob er den Blick und zuckte im gleichen Augenblick zusammen.
    »Wer ist die Blonde?« schoß Phil die nächste Frage ab.
    Mureno schien sich wieder gefangen zu haben. Er zuckte knapp mit einer Schulter und würdigte uns wieder keiner Antwort.
    Ich mußte jetzt ein stärkeres Geschütz auffahren, um den Burschen aus seiner Reserve herauszulocken.
    »Wir haben Sie in der Nähe von Rod Sterlings Haus aufgegriffen. Sie waren auf der Flucht. Rod Sterling ist erschossen worden und…«
    »Ich habe nichts damit zu tun«, unterbrach mich Mureno wild. »Ich habe ihn nicht erschossen.«
    »Er kann also doch sprechen«, sagte Phil Decker verwundert. »Dann sagen Sie uns doch wenigstens, was Sie bei Rod Sterling gemacht haben!«
    »Sie waren doch bei Sterling, geben Sie das doch zu«, bohrte ich weiter.
    Mureno zog seine Oberlippe über die vorstehenden Zähne und brachte es fertig, den Mund ganz zu schließen. Seine Lippen waren nur noch ein dünner, feiner Strich. Er hielt sie fest zusammengepreßt.
    »Warum sind Sie noch ein zweites Mal zu Sterling gegangen?« feuerte mein Freund Phil die nächste Frage ab.
    »Das war doch wegen des Bildes«, warf ich dazwischen. »Sie wollten bei Rod Sterling das Bild holen!«
    Mureno zuckte leicht zusammen. »Das könnt ihr mir nicht beweisen«, zischte er haßerfüllt und hüllte sich dann wieder in Schweigen.
    »Den Beweis haben wir«, gab ich zurück und dachte an den Koffer, in dem das Gemälde versteckt war. »Warum haben Sie eigentlich den Trick mit Ihrer Frau und dem Jungen gemacht?«
    Sobald ich seine Familie erwähnte, wurde Mureno munter. Er fuhr hoch und funkelte mich mit seinen haßerfüllten Augen an.
    »Trick?« zischte er. »Wieso Trick? Lassen Sie die beiden aus dem Spiel!«
    »Warum hat Ihre Frau Fahrkarten nach New Brunswick gekauft und ist doch nicht hingefahren?« mischte sich Phil ein.
    »Ich sage nichts mehr, ihr wollt mich nur verschaukeln«, zischte Mureno und ließ seinen unsteten Blick zwischen Phil und mir pendeln.
    »Nein, Mureno. Wir wollen Sie nicht verschaukeln. Ihre Frau ist nicht in New Brunswick angekommen«, sagte ich hart.
    Der Mann vor mir auf dem Stuhl wurde auf einmal kreidebleich. Die Augen hatte er weit auf gerissen. Nackte Angst sprach aus ihnen, als würde er ein unheimliches Gespenst sehen.
    »Du lügst!« kreischte er. »Sage, daß du lügst!« Er sprang plötzlich auf.
    »Nein, Mureno. Es stimmt«, sagte ich leise. »Ihre Frau und der Junge sind nicht in New Brunswick angekommen. Ein Kollege von uns sollte die beiden in Empfang nehmen. Das Abteil war leer. Nur der Koffer mit dem Bild war noch drin. Er stand unter der Sitzbank.«
    Mureno wankte zwei Schritte nach vorn und kippte um. Regungslos blieb er auf dem Boden liegen.
    ***
    Phil kniete neben Ed Mureno nieder und lockerte seine Krawatte.
    »Ich glaube, er wird schon wieder wach«, sagte Phil.
    Ich ging zu der Wasserleitung, nahm eines der Gläser und füllte es.
    Phil hatte Ed Mureno wieder auf den Stuhl gesetzt.
    In diesem Augenblick schlug der Bewußtlose die Augen auf. Ich hielt ihm das Glas mit Wasser hin.
    »Hier, trinken Sie«, sagte ich und hielt ihm das Glas an die Lippen.
    Er trank in gierigen Zügen das kalte Wasser.
    »Ruf den Doc an«, bat ich meinen Freund Phil

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