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03 Arthur und die Stadt ohne Namen

03 Arthur und die Stadt ohne Namen

Titel: 03 Arthur und die Stadt ohne Namen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ruebenstrunk Gerd
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Zündholz an der Häuserwand entlang und setzte den Docht der Kerze in Brand. Die Gasse wurde in ein gespenstisches Licht getaucht.
    »Mir scheint, euch ist die Suche nach eurem Buch wichtiger, als den Ausgang zu finden«, höhnte Knox. »Sonst würdet ihr hier nicht eure Zeit vertun.«
    Sie mussten uns also schon eine Zeit lang beobachtet haben. Wer weiß, vielleicht waren sie uns von Anfang an gefolgt und hatten sich heimlich über unsere verzweifelte Suche nach dem richtigen Weg amüsiert.
    »Was wollen Sie eigentlich von uns?«, fragte ich. »Warum lassen Sie uns nicht einfach gehen?«
    »In der Tat, warum nicht?« Er tat so, als würde er überlegen. »Es könnte sein, dass ich noch Verwendung für euch habe.«
    »Verwendung als was?«
    »Nun, wir haben immer Bedarf an kräftigen jungen Menschen. Für die speziellen Studien, die meine Mitarbeiter und ich durchführen.«
    Burke und Hare grinsten hämisch. Ich konnte mir schon denken, was für Studien er meinte: diejenigen, die unweigerlich auf seinem Seziertisch endeten.
    Knox stand etwa zwei Meter von uns entfernt, Burke und Hare noch mal einen halben Meter dahinter. Das war kein großer Vorsprung, aber es musste reichen. Wenn wir schnell genug starteten, konnten wir vor ihnen den Wagen mit dem Fass erreichen. Zudem glaubte ich nicht, dass Knox es an Schnelligkeit mit uns aufnehmen konnte.
    Ich hoffte nur, dass Larissa sofort mitbekam, was ich vorhatte. Ich drehte mich um, stieß sie in die Seite und rief: »Los!« Im nächsten Moment jagte ich den Hügel empor. Ohne zu zögern, folgte sie mir.
    Ich blickte erst zurück, als wir an dem Wagen mit dem Fass vorbei waren. Knox war zurückgeblieben, aber Burke und Hare folgten nur wenige Schritte hinter uns. Ich packte die Deichsel des Karrens und versetzte ihm einen Stoß. Er rollte einen halben Meter, blieb dann irgendwo hängen und kippte um. Das Fass schlug auf den Boden und rutschte unseren Verfolgern direkt vor die Füße, sodass sie ins Stolpern gerieten.
    Ich wartete nicht weiter ab, sondern zog Larissa hinter mir in den Eingang des Hauses hinein, aus dem wir gekommen waren. Wir rasten die Treppen empor und erreichten keuchend das Loch in der Wand. Nachdem wir vorhin hier herausgekrochen waren, hatten wir die Holzplatte auf der anderen Seite wieder lose vor die Öffnung gezogen.
    Ich versetzte der Platte einen Tritt. Aber anstatt umzukippen, klebte sie störrisch an ihrem Platz. Ich trat noch einmal davor, mit demselben Ergebnis. Das konnte nur eines bedeuten: Unsere Verfolger hatten den Durchgang von innen versperrt.
    Unter uns hörten wir Burke und Hare das Haus betreten. »No way out, my dears« , rief Burke. »We’re coming to take you away, ha ha!«
    Mit drei großen Sprüngen waren wir wieder im Stockwerk darunter. Ich gab Larissa ein Zeichen. Wir packten die morsche Truhe, zerrten sie zur Treppe und schleuderten sie Burke und Hare entgegen, die gerade in aller Ruhe die Stufen hochstiegen.
    Damit hatten sie nicht gerechnet. Sie versuchten noch auszuweichen, aber die Kiste erwischte sie voll von vorn. Sie gerieten aus dem Gleichgewicht und stürzten die Stufen hinab, die Truhe hinter ihnen her.
    Wir nutzten ihre momentane Verwirrung und sprangen mit einem großen Satz über die zwei hinweg, die am Boden lagen und versuchten, sich von dem Hindernis zu befreien. Die Laterne war einem von ihnen aus der Hand gefallen und in einen Haufen Lumpen gestürzt, der sich jeden Moment entzünden konnte.
    Ein Feuer hier unten konnte für uns alle fatal werden. Ich hielt mitten im Lauf inne, hob die Laterne auf und trampelte mit den Füßen auf den Lumpen herum, um die Glut zu ersticken.
    Burke nutzte die Situation. Er war schon halb unter der Truhe hervorgekrochen. Ich wollte gerade entschwinden, als seine Hand meinen Knöchel packte. Beinahe wäre ich zu Fall gekommen, wenn Larissa, die ebenfalls stehen geblieben war, mich nicht abgefangen hätte.
    Ich versuchte, mein Bein wegzuziehen, aber Burkes Hand war wie eine Eisenklammer. Ich beugte mich herunter und versuchte, seine Finger von meinem Bein zu lösen. Doch sobald ich einen Finger hochgebogen hatte und zum nächsten überging, krallte er sich wieder genauso fest wie zuvor.
    Inzwischen hatte sich auch Hare wieder aufgerappelt. Uns blieben nur noch wenige Sekunden, dann würden die beiden über uns herfallen. Larissa beugte sich über mein Bein und schlug Burke mit voller Wucht ihre Taschenlampe auf die Hand.
    Der Schlag war so heftig, dass sogar ich ihn an

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