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03 Arthur und die Stadt ohne Namen

03 Arthur und die Stadt ohne Namen

Titel: 03 Arthur und die Stadt ohne Namen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ruebenstrunk Gerd
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aufblitzen.
    McGonagall nahm seinen Stock hoch. »Wenn Ihr einen Kampf wollt, könnt Ihr ihn haben.«
    Knox lachte verächtlich. »Ihr seid ein Mann des Wortes, McGonagall, nicht der Tat. Verweichlicht durch das Herumsitzen über Euren Blättern, die Ihr mit unbeschreiblichem sprachlichen Unrat füllt.« Er tat so, als überlege er. »Vielleicht sollte ich Euch die Finger amputieren, damit Ihr uns in Zukunft mit Euren Ergüssen verschont.«
    Während er McGonagall beleidigte, machten Burke und Hare langsam ein paar Schritte vorwärts. Nicht mehr lange, und sie würden den Dichter eingekreist haben.
    Ich stieß ihn an. »Vorsicht«, mahnte ich und deutete auf die beiden.
    »Keine Sorge«, sagte er. »Ich bin nicht so schwach, wie es scheinen mag. Das sollte unser Dr. Knox eigentlich wissen.«
    »Eine einzigartige Gelegenheit«, freute sich Knox. »Euer Humbug gegen meine Wissenschaft. Wir würden schnell sehen, was mächtiger ist, die Legende oder der Verstand. Ich verfolge die Geschichte der Vergessenen Bücher schon länger als Ihr, McGonagall. Und nichts hat mich bislang davon überzeugen können, dass sie mehr sind als nur ein alter Aberglaube.«
    Er machte eine kleine Pause. »Aber warum sollten wir uns streiten, wenn es auch eine friedliche Lösung geben kann?«
    »Sieh an.« Der Dichter deutete mit seinem Stock auf Knox. »Ihr habt wohl doch nicht genug Vertrauen in Eure Wissenschaft, um es auf eine Auseinandersetzung ankommen zu lassen.«
    Knox nahm die Brille ab, um sie an seinem Ärmel zu putzen. »Ich könnte Euch und die Kinder zerquetschen, wenn ich es wollte, McGonagall«, sagte er beiläufig. »Doch vermeide ich Gewalt, wenn es möglich ist.«
    »Was schlagt Ihr also vor?«
    »Eure beiden jungen Freunde sind doch hier, weil sie nach einem Buch suchen. Ich habe einen Hinweis, der sie weiterbringen kann.«
    »Und was verlangt Ihr dafür?«
    »Nur Eure Gesellschaft. Wenn Ihr Euch bereit erklärt, mir für einige Zeit die Güte Eurer Anwesenheit in meinem bescheidenen Reich zu schenken, dann sage ich, was ich weiß, und lasse die beiden laufen.«
    Ich glaubte ihm kein Wort. Vielleicht wusste er wirklich etwas über das Buch der Leere, aber er würde uns nie gehen lassen. Das musste doch auch McGonagall merken. Aber der Dichter sah so aus, als ob er ernsthaft über das Angebot nachdächte.
    »Abgemacht«, sagte er schließlich. »Aber ich komme erst mit Euch, wenn ich die Kinder in Sicherheit weiß.«
    »Traut Ihr mir nicht?« Knox zog eine gekränkte Miene.
    McGonagall stieß ein freudloses Lachen aus. »Haltet mich nicht für einen Idioten, Knox. Das beleidigt Eure Intelligenz ebenso wie meine.«
    »Auch darüber werden wir uns unterhalten. Und über die vielen Geheimnisse der Bewahrer, die Ihr bislang immer so gut vor mir verborgen habt.«
    »Er wird sein Wort nicht halten«, flüsterte ich McGonagall zu. »Selbst wenn er einen Hinweis hat, wird er ihn nicht preisgeben.«
    »Siehst du einen anderen Weg, euch aus dieser Situation herauszubringen, in die ihr euch gebracht habt, weil ihr meinem Rat nicht gefolgt seid?«, fragte er.
    Bedrückt schüttelte ich den Kopf.
    McGonagall wandte sich wieder an Knox. »Dann haltet Euch jetzt an Eure Zusage und tut, was ich Euch sage. Wo finden die Kinder den Ausgang?«
    Der Doktor nickte Hare kurz zu. Der deutete mit dem Daumen über seine Schulter. »Das letzte Haus auf der linken Seite, im ersten Stock.«
    »Dann los mit euch«, forderte uns der Dichter auf.
    »Was ist mit dem Hinweis?«, fragte Larissa. »Der war doch Teil der Abmachung.«
    »Wie konnte ich das vergessen!« Knox fasste sich in gespielter Verzweiflung an die Stirn. »Hört gut zu, ich sage es nur ein Mal: Where couthy chiels at e’ening meet, their bizzing craigs and mous to weet .«
    Ich hatte kein Wort verstanden und hoffte nur, dass sich Larissa den Klang seiner Worte merken konnte.
    »Und nun fort!« Knox trat zur Seite, um uns vorbeizulassen.
    Mit einem letzten Blick auf McGonagall gingen wir an Knox und seinen Helfershelfern vorbei. Ich konnte den Hass, der von ihnen und vor allem von Burke ausging, förmlich spüren. Aus den Augenwinkeln nahm ich hinter mir eine Bewegung wahr. Ich blickte zur Seite. McGonagall war uns mit ein paar schnellen Schritten gefolgt und stand jetzt ebenfalls auf unserer Seite.
    Knox machte einen Schritt vor. »Ihr wollt doch nicht etwa Euer Wort brechen, McGonagall?«, fragte er drohend.
    »Mein Wort gilt nicht gegenüber einem Wesen wie Euch, Knox«, erwiderte der

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