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03 Arthur und die Stadt ohne Namen

03 Arthur und die Stadt ohne Namen

Titel: 03 Arthur und die Stadt ohne Namen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ruebenstrunk Gerd
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Dann nickte sie befriedigt. Eine schnelle Bewegung, ein Knacken, und das Schloss sprang auf. Sie packte ihr Werkzeug wieder weg. Wir hängten uns unsere Taschen um. Ich stellte die Laterne auf den Boden und wir sahen uns kurz in die Augen. Dann drückte ich das Eisengitter langsam nach außen.

    Die Stäbe verursachten ein schabendes Geräusch auf dem Steinfußboden. Ich hob das Gitter etwas an. Sobald die Öffnung groß genug war, schlüpften wir hinaus und pressten uns an die Wand.
    Es sah wirklich so aus, als würden alle schlafen. Das Feuer war fast heruntergebrannt. Die Gestalten an den Wänden rührten sich nicht und von Knox und seinen Helfershelfern war nichts zu sehen. Entweder schliefen sie auch bei den anderen oder sie hatten einen eigenen Raum. Auf jeden Fall schien der Weg frei.
    Wir mussten das Gewölbe ganz durchqueren, um zu dem Ausgang zu gelangen, durch den uns Burke zu der unterirdischen Gasse geführt hatte. Vorsichtig tasteten wir uns an der Wand entlang. Als wir auf die ersten Schlafenden stießen, mussten wir uns aus der Deckung begeben.
    Auf Zehenspitzen und mit angehaltenem Atem huschten wir quer durch den Raum. Irgendwo stöhnte jemand im Schlaf und wir blieben wie angewurzelt stehen. Als nichts weiter passierte, setzten wir unseren Weg fort. Mit klopfendem Herzen erreichten wir den Ausgang auf der anderen Seite.
    »Schade, dass du keinen Lippenstift benutzt«, flüsterte ich.
    »Wie kommst du denn jetzt gerade darauf?«, zischte Larissa zurück.
    »Dann könnten wir unseren Weg markieren, um den Rückweg zu finden, falls wir uns verlaufen.«
    »Und Knox und Konsorten direkt zu uns führen? Nein, danke.«
    Die ersten paar Wegbiegungen hatte Larissa offenbar noch gut im Gedächtnis. Ab und zu ließ sie ihre Taschenlampe kurz aufblitzen, löschte sie aber sofort wieder, bis wir uns sicher genug fühlten und die Lampe anließen.
    Wir liefen durch ein Gewölbe nach dem anderen. Wie lange, weiß ich nicht mehr. In der Dunkelheit hatte ich mein Zeitgefühl völlig verloren.
    Als wir durch einen lang gezogenen Kellerraum kamen, bemerkte ich etwas im Schein der Lampe. Ich berührte Larissa, die schon halb im Durchgang zum nächsten Gewölbe war, am Arm.
    »Warte mal.«
    Sie stoppte.
    »Leuchte doch mal hier in die Ecke.«
    Sie folgte meiner Aufforderung. An der Wand lag ein Haufen zerbrochener Steine, wie in so vielen Kellern, durch die wir gekommen waren. Allerdings war dieser hier insofern etwas Besonderes, weil zwischen dem Geröll ein brauner Stofffetzen hervorlugte, der am Rand versengt war.
    Der Anblick bestätigte meine Vermutung. »Wir laufen im Kreis. An dieser Stelle sind wir vorhin schon mal vorbeigekommen.«
    »Bist du sicher?« Larissa war skeptisch.
    »Leider«, seufzte ich. »Es ist dieser Lappen. Der ist mir aufgefallen.«
    »Dann haben wir ein Problem«, sagte sie. »Weißt du noch, wie wir vorhin gegangen sind?«
    Ich überlegte kurz. »Ich glaube, wir sind rechts abgebogen.«
    »Dann versuchen wir es jetzt mit links.«
    »Wenn du meinst.« Ich war nicht besonders zuversichtlich. Um ehrlich zu sein: Meine Hoffnung, einen Ausweg aus diesem Labyrinth zu finden, sank gegen null.
    Wir marschierten weiter. Erst nach links, dann nach rechts, dann wieder geradeaus, bis wir in einem Keller landeten, in dem wir mit Sicherheit noch nicht gewesen waren.
    Wir standen in einer Sackgasse.
    Der Durchgang, der sich irgendwann einmal am anderen Ende des Raums befunden hatte, war zugemauert.
    Entmutigt ließen wir uns an einer Mauer nieder, um über das weitere Vorgehen zu beraten. Zur Schonung der Batterien knipsten wir die Lampe aus.
    »Wenn wir Pech haben, laufen wir hier noch die ganze Nacht rum und landen dann doch wieder bei Knox und seinen Spießgesellen«, sagte ich.
    »Es ist immer schön, einen Optimisten an der Seite zu haben«, kommentierte Larissa sarkastisch.
    »Ich bin nicht pessimistisch«, protestierte ich. »Ich habe nur unsere Situation beschrieben.«
    »Für die wir eine Lösung brauchen. Was fällt dir denn dazu ein?«
    »Nicht viel«, räumte ich ein. Andererseits brachte es uns auch nicht weiter, wenn wir hier sitzen blieben.
    »Burke hat uns hügelaufwärts geführt. Also müssen wir nur nach einem ansteigenden Gang suchen.«
    »Und warum haben wir den auf dem Hinweg nicht gefunden, du Schlaumeier?«
    Ich zuckte mit den Schultern, was sie im Dunkeln natürlich nicht sehen konnte. »Vielleicht haben wir nicht darauf geachtet.«
    Sie berührte mit ihrem Fuß ganz leicht meinen

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