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03 - Der Herr der Wölfe

03 - Der Herr der Wölfe

Titel: 03 - Der Herr der Wölfe Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Heather Graham
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Umarmung ihres Mannes. Sie lief zu ihr und zog sie liebevoll an sich. »Deine Gesellschaft war wundervoll. Hier bist du immer willkommen.«
    »Danke. Sicher werde ich euch irgendwann wieder besuchen. Und ich hoffe, euch bald bei mir zu begrüßen.«
    »Ganz bestimmt. Die Kinder sind schon oben. Sie haben dich so innig ins Herz geschlossen. Würdest du den beiden noch auf Wiedersehen sagen?«
    »Ich gehe sofort zu ihnen«, versprach Melisande und eilte die Treppe hinauf.
    »Also hatte Mutter recht!« rief Garth, der auf der Schwelle seines Zimmers wartete. »Sie sagte, du würdest nicht davonfahren, ohne dich von mir zu verabschieden. «
    »Natürlich nicht. « Sie hob ihn hoch und setzte sich mit ihm aufs Bett. Obwohl er schon ein großer Junge war, wiegte sie ihn hin und her.
    »Bald werde ich mit den Erwachsenen in der Halle essen. Dafür bin ich schon fast alt genug. Und dann reite ich auch mit meinem Vater und meinen Onkeln.«
    »Damit solltest du dich nicht beeilen«, warnte sie ihn und lächelte dem hübschen Kindermädchen zu.
    »Du bist eine Frau und verstehst das nicht.«
    »Aber ich bin schon in die Schlacht geritten, und du darfst nicht so versessen darauf sein.«
    »Musst du wirklich abreisen?«
    »Ja. Ich segle nach Frankreich. Das ist mein Zuhause, so wie Wessex deines. Das begreifst du doch?« Sie schaute in seine blauen Augen, die sie an seinen Vater und Onkel erinnerten. Plötzlich erschauerte sie.
    »Du zitterst ja!« rief Garth. »Hast du Angst?«
    »Nein.«
    Er sprang von ihrem Schoß. »Sicher willst du dich auch von meiner kleinen Schwester verabschieden.«
    »Allerdings.« Melisande stand auf, beugte sich über das schön geschnitzte Kinderbett und hob das kleine Mädchen heraus. »Sie ist so süß, Garth. Du musst gut auf sie aufpassen.«
    »Das werde ich tun«, versprach er und schob eine Hand in ihre Armbeuge. »Und wenn du Babys bekommst, passe ich auch auf meine Vettern und Kusinen auf.«
    Babys … Wieder fröstelte sie, dann schaute sie an der Kinderfrau vorbei zur Tür und sah Conar auf der Schwelle stehen. Sofort pochte ihr Herz schneller.
    Garth drehte sich um und entdeckte ihn ebenfalls. Schreiend lief er zu seinem Onkel und wurde hoch in die Luft gewirbelt. Dann presse Conar den Kleinen an sich und stellte ihn auf die kräftigen Beinchen. »Bald sehen wir uns an der fränkischen Küste wieder, mein Junge.«
    »O ja, Onkel Conar. Lass mich rufen, wenn du mich brauchst.«.
    Melisande legte das Baby ins Bettchen zurück und streichelte die weiche Wange. Dann wollte sie aus dem Zimmer flüchten, aber der Junge rief ihren Namen. Zögernd drehte sie sich um. Er rannte zu ihr und schlang beide Arme um ihre Hüften. Beinahe brachte er sie aus dem Gleichgewicht. Sie neigte sich hinab und küsste seine Stirn. »Auf Wiedersehen, Garth«, flüsterte sie, wandte sich rasch ab und eilte hinaus, die Treppe hinunter.
    Lautenklänge erfüllten die Halle. Die Diener stellten große Platten voller Wildschweinfleisch und Fasane - mit ihren bunten Federn und Waldbeeren garniert - auf den Tisch. Beim Anblick ihrer Schwägerin hob Rhiannon die Brauen, dann schaute sie an ihr vorbei und lächelte. Melisande drehte sich um und sah, dass Conar ihr gefolgt war.
    Dann hörte sie ein leises Winseln. Einer der großen Wolfshunde sprang zu ihr, schnüffelte an ihrer Hand, und sie streichelte ihn. »Von dir habe ich mich noch gar nicht verabschiedet«, wisperte sie. Auch er spähte an ihr vorbei, winselte noch lauter, wedelte noch heftiger mit dem Schwanz. Natürlich - Conar war auch sein Liebling …
    »Wollen wir uns setzen?« schlug ihr Mann vor. »Rhiannon und Eric haben schon Platz genommen.« Er umfasste ihre Schulter, führte sie zur Tafel, und sie hätte seine Hand am liebsten abgeschüttelt.
    Nicht nur alle Familienmitglieder, sondern auch Mergwin und Brenna sowie einige von Erics Gefolgsmännern, Engländer und Norweger, waren versammelt. Auch diesmal teilte Melisande einen Kelch mit Conar. Kühl lächelte sie ihren Mann an, ehe sie das Gefäß leerte. Das gestattete er ihr sogar mehrmals. Lebhaft unterhielt sie sich mit Bryce über Pferde und erklärte, wie sehr sie sich auf das Wiedersehen mit Warrior freute, dem großen kastanienbraunen Schlachtross ihres Vaters. »Sicher ist er inzwischen alt geworden, aber Gaston und Philippe haben ihn gewiss gut betreut und regelmäßig bewegt. Ich glaube, er wird sich an mich erinnern. «
    »Damit darfst du nicht rechnen«, warnte Bryce. »Als du ihn zuletzt

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