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03 Die Auserwählten - In der Todeszone

03 Die Auserwählten - In der Todeszone

Titel: 03 Die Auserwählten - In der Todeszone Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: James Dashner
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rief jemand.
    »Ja, ein paar hübsche Exemplare, was?«, antwortete ein anderer. »Wollt ihr ein bisschen mit den Cranks spielen? Vielleicht bleibt ihr ja gleich bei uns, hm?«
    Thomas lief weiter auf das Eingangstor des Zentrums zu. Er hatte Minhos Arm losgelassen, aber hielt Brenda immer noch ganz fest. Sie bahnten sich einen Weg durch die Menge, und Thomas bemühte sich nach unten zu blicken, weil er in den unzähligen blutenden, entstellten Gesichtern nur noch Wahnsinn, Mordlust und Neid sah. Am liebsten wäre er losgerannt, aber er befürchtete, dass sich dann die ganze Meute wie ein Rudel Wölfe auf sie stürzen würde.
    Die Freunde erreichten den Torbogen und gingen zügig hindurch. Thomas führte sie die Hauptstraße hinunter, vorbei an den ringförmig angelegten, verwahrlosten Häusern. Der Krawall im Zentrum schien wieder anzuschwellen, als sie ihm den Rücken gekehrt hatten, und der gespenstische Lärm irren Gelächters und wilder Schreie verfolgte sie. Je weiter sie sich davon entfernten, desto mehr ließ Thomas’ Anspannung nach. Er wagte es nicht, Minho zu fragen, wie er sich fühlte. Das brauchte er auch nicht, er kannte die Antwort ja sowieso.
    Sie gingen gerade an einer weiteren Reihe schäbiger Behausungen vorbei, als Schreie, gefolgt von schnellen Schritten zu hören waren.
    »Rennt!«, schrie jemand. »Rennt!«
    Die beiden Wächter, die sie im Stich gelassen hatten, rasten um die Ecke. Sie verlangsamten ihr Tempo nicht, sondern rannten mit vollem Karacho in Richtung des Ausgangs der Crank-Siedlung. Sie hatten keine Granatwerfer mehr.
    »Hey!«, brüllte Minho. »Kommt zurück!«
    Der Wächter mit dem Schnurrbart schaute zurück. »Rennt, hab ich gesagt, ihr Idioten! Na los!«
    Thomas brauchte keine Sekunde nachzudenken. Er rannte ihnen hinterher, denn er wusste, dass ihnen keine andere Wahl blieb. Minho, Jorge und Brenda folgten ihm. Als er sich umschaute, sah er einen Haufen Cranks, mindestens ein Dutzend, hinter ihnen herjagen. Sie wirkten wie Zombies, als wäre der Schalter umgelegt worden und sie wären auf einen Schlag alle komplett dem Wahnsinn verfallen.
    »Was ist passiert?«, fragte Minho schwer atmend.
    »Sie haben uns aus dem Zentrum entführt!«, schrie der kleinere Mann. »Die wollten uns fressen, ich schwör’s. Wir konnten ihnen gerade noch entkommen.«
    »Rennt weiter!«, brüllte der andere Wächter. Die beiden bogen plötzlich in eine andere Richtung ab, in eine versteckte Gasse hinein.
    Thomas und seine Freunde rannten weiter auf den Ausgang zu, hinter dem ihr Berk stand. Rufe und Pfiffe erschallten hinter ihnen und Thomas riskierte es, noch mal zurückzuschauen, um einen besseren Blick auf ihre Verfolger zu erhaschen: zerrissene Kleider, verfilzte Haare, schmutzige Gesichter. Aber einholen würden die Cranks sie nicht.
    »Sie kriegen uns nicht!«, schrie er, als das Tor nach draußen in Sichtweite kam. »Weiter, wir sind fast da!«
    Trotzdem rannte Thomas schneller als je zuvor in seinem Leben – er verausgabte sich noch mehr als damals im Labyrinth. Der Gedanke, von den Cranks geschnappt zu werden, war eine Horrorvorstellung. Die Gruppe erreichte das offene Tor und rannte hindurch. Sie machten sich nicht die Mühe, es zu schließen, sondern rannten geradewegs auf das Berk zu, dessen Luke sich öffnete, als Jorge den Code in das Kontrollpad eingab.
    Sie erreichten die Rampe, und Thomas sprintete hinauf und warf sich ins Innere. Seine Freunde landeten um ihn herum auf dem Boden, die Rampe fuhr hoch und schloss sich quietschend hinter ihnen. Die Crankmeute, die sie verfolgte, würde es nie rechtzeitig zum Berk schaffen, aber trotzdem rannten die Cranks schreiend weiter und brüllten irres Zeug. Einer bückte sich, hob einen Stein auf und schleuderte ihn in ihre Richtung. Er verfehlte das Berk um Längen.
    Das Berk erhob sich schon in die Luft, als die Klappe noch nicht ganz geschlossen war.
    Jorge ließ das Gefährt zehn Meter über dem Boden schweben, während sie versuchten einen klaren Gedanken zu fassen. Vom Boden aus konnten ihnen die Cranks nichts anhaben – sie waren allesamt unbewaffnet. Zumindest die, die ihnen nach draußen gefolgt waren.
    Thomas stand mit Minho und Brenda an einem der Bullaugen und betrachtete den wie wahnsinnig tobenden Haufen dort unten. Es war schwer zu glauben, dass das, was sie dort sahen, real war.
    »Guckt sie euch an«, sagte Thomas. »Wer weiß, was sie noch vor ein paar Monaten gemacht haben. Vielleicht haben sie in einem Hochhaus

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