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03 Die Auserwählten - In der Todeszone

03 Die Auserwählten - In der Todeszone

Titel: 03 Die Auserwählten - In der Todeszone Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: James Dashner
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gewohnt und in irgendeinem Büro gearbeitet. Jetzt jagen sie Menschen wie wilde Tiere.«
    »Ich sage dir, was sie noch vor ein paar Monaten gemacht haben«, antwortete Brenda. »Sie waren unglücklich und lebten in ständiger Angst, Den Brand zu bekommen. Aber sie wussten, dass sie sich früher oder später anstecken würden.«
    Minho warf die Hände in die Luft. »Wie könnt ihr euch wegen denen Sorgen machen? Hallo? War ich gerade allein da drin? Bei meinem Freund ? Er heißt übrigens Newt.«
    »Es gab nichts, was wir für ihn tun konnten«, rief Jorge aus dem Cockpit. Thomas zuckte bei dem Mangel an Mitgefühl zusammen.
    Minho drehte sich zu ihm um. »Halt’s Maul und flieg, du Neppdepp.«
    »Ich geb mein Bestes«, seufzte Jorge. Er fummelte an ein paar Instrumenten herum, und das Berk flog los.
    Minho sackte zu Boden, als wären seine Knie aus Butter. »Was passiert, wenn ihm die Munition für den Granatwerfer ausgeht?«, fragte er in den Raum hinein und starrte einen leeren Punkt an der Wand an.
    Thomas wusste nicht, was er darauf antworten sollte. Den Schmerz, der ihm die Brust zuschnürte, konnte er nicht in Worte fassen. Er ließ sich neben Minho zu Boden sinken und sagte keinen Ton, während das Berk an Höhe gewann und den Crank-Palast hinter sich ließ.
    Newt war fort.

Irgendwann rafften sich Thomas und Minho auf und hockten sich auf eine Couch im Frachtraum, während Brenda Jorge im Cockpit half.
    Jetzt, wo Thomas Zeit hatte nachzudenken, traf ihn die Realität mit voller Wucht und drohte ihn unter sich zu begraben wie ein herabstürzender Felsblock. Vom ersten Augenblick an, in dem Thomas im Labyrinth angekommen war, war Newt für ihn da gewesen. Bisher war Thomas nicht wirklich klar gewesen, was für ein guter Freund Newt geworden war. Sein Schicksal tat ihm in tiefster Seele weh.
    Er versuchte sich einzureden, dass Newt ja nicht tot war. Aber in gewisser Hinsicht war es so noch schlimmer. In vielerlei Hinsicht sogar. Newt war in geistige Umnachtung verfallen, umgeben von blutrünstigen Cranks. Und die Aussicht, ihn nie wiederzusehen, war fast unerträglich.
    Schließlich sagte Minho mit tonloser Stimme: »Warum hat er das nur getan? Warum wollte er nicht mit uns mitgehen? Warum hat er mir die Knarre ins Gesicht gehalten?«
    »Er hätte ja nicht abgedrückt«, versuchte Thomas ihn zu trösten, auch wenn er es selbst nicht glaubte.
    Minho schüttelte den Kopf. »Du hast doch seinen Blick gesehen. Wie der sich verändert hat. Komplett irrsinnig. Wenn ich keine Ruhe gegeben hätte, hätte er mich fertiggemacht. Der ist durchgedreht, Mann. Der ist voll durchgeknallt.«
    »Vielleicht ist es ja besser so.«
    »Wie meinen?« Minho sah Thomas skeptisch an.
    »Vielleicht sind die ja nicht mehr sie selbst, wenn sie den Verstand verloren haben. Vielleicht ist ja der Newt, den wir kennen, nicht mehr da, und er merkt gar nicht, was mit ihm los ist. Dann leidet er im Grunde gar nicht.«
    Minho wirkte fast beleidigt über diese Auffassung. »Guter Versuch, leider voll daneben, du Schrumpfkopf. Ich glaube, dass immer noch genug von ihm da ist, dass er innerlich schreit und tobt und jede beklonkte Sekunde leidet. Eine Qual, als wäre er lebendig begraben.«
    Bei der Vorstellung mochte Thomas nicht mehr weiterreden, und sie verfielen wieder in Schweigen. Thomas starrte weiter denselben Punkt auf dem Boden an und spürte das ganze Ausmaß von Newts fürchterlichem Schicksal, bis das Berk unsanft am Flughafen von Denver aufsetzte.
    Thomas rieb sich mit beiden Händen das Gesicht. »Wir sind wohl da.«
    »Ich glaube, ich verstehe ANGST jetzt ein bisschen besser«, meinte Minho geistesabwesend. »Nachdem ich in diese Augen geblickt habe. Den Wahnsinn von nahem gesehen habe. Es ist einfach etwas anderes, wenn es jemand ist, den man schon so lange kennt. Ich habe viele meiner Freunde sterben sehen, aber das hier ist noch schlimmer. Der Brand, Mann. Wenn wir eine Heilung finden könnten …«
    Er beendete den Satz nicht, aber Thomas wusste, was er dachte. Er schloss die Augen – nichts an dieser Sache war eindeutig gut oder schlecht. So einfach war es nicht und würde es auch nie werden.
    Nachdem sie eine Weile schweigend dagesessen hatten, kamen Jorge und Brenda zu ihnen.
    »Es tut mir so leid«, murmelte Brenda.
    Minho grunzte. Thomas nickte und sah sie lange an, damit sie an seinem Blick ablesen konnte, wie schrecklich er sich fühlte. Jorge saß nur da und starrte zu Boden.
    Brenda räusperte sich. »Ich weiß, es ist

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