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03 Die Auserwählten - In der Todeszone

03 Die Auserwählten - In der Todeszone

Titel: 03 Die Auserwählten - In der Todeszone Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: James Dashner
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schlimm. Aber wir müssen darüber nachdenken, was als Nächstes zu tun ist.«
    Wie von der Tarantel gestochen sprang Minho auf und zeigte mit dem Finger auf sie. »Du kannst mich mal, Miss Brenda! Wir haben unseren Freund gerade bei einem Rudel blutrünstiger Monster zurückgelassen.« Und er stürmte aus dem Raum.
    Brenda sah Thomas an. »’tschuldigung.«
    Er zuckte die Achseln. »Mach dir nichts draus. Er war zwei Jahre mit Newt im Labyrinth, bevor ich da aufgekreuzt bin. Aber er kommt schon drüber weg.«
    »Es war alles ein bisschen viel, muchachos «, sagte Jorge. »Vielleicht sollten wir uns ein paar Tage ausruhen. Alles durchdenken.«
    »Genau«, murmelte Thomas.
    Brenda beugte sich zu ihm vor und drückte seine Hand. »Uns fällt schon was ein.«
    »Es gibt nur einen Anlaufpunkt«, antwortete Thomas. »Gally.«
    »Vielleicht hast du Recht.« Sie drückte seine Hand noch einmal und stand dann auf. »Komm, Jorge. Wir machen was zu essen.«
    Die beiden ließen Thomas mit seiner Trauer allein.
    Nach einer bedrückenden Mahlzeit, bei der niemand mehr als ein paar Worte sagte, blieb jeder erst mal für sich. Während Thomas ziellos im Berk auf und ab lief, konnte er nicht aufhören daran zu denken, wie das bisschen Leben, das ihr verlorener Freund noch vor sich hatte, verlaufen würde.
    Der Brief.
    Thomas blieb wie angewurzelt stehen, rannte dann ins Bad und schloss hinter sich ab. Die Nachricht! In dem ganzen Chaos des Crank-Palastes hatte er den Brief völlig vergessen. Newt hatte gesagt, Thomas würde wissen, wann der richtige Zeitpunkt gekommen war, um ihn zu lesen. Das hätte er natürlich tun sollen, bevor sie ihn in dem Höllenschlund da zurückließen. Wenn das nicht der richtige Zeitpunkt gewesen wäre, welcher dann?
    Er zog den Briefumschlag aus der Tasche, riss ihn auf und holte den Zettel heraus. Das Licht rund um den Spiegel warf einen sanften Schein auf das Blatt Papier. Es standen nur zwei Sätze darauf:
    Töte mich. Wenn du jemals mein Freund gewesen bist, dann töte mich.
    Thomas las die Worte immer und immer wieder, in der Hoffnung, dass da irgendwann etwas anderes stehen würde. Sein armer Kumpel hatte also so viel Angst vor der Krankheit gehabt, dass er ihm diese Nachricht hinterlassen hatte. Bei der Vorstellung wurde ihm übel. Und Thomas sah wieder vor sich, wie zornig Newt auf ihn gewesen war, als sie ihn auf der Bowlingbahn gefunden hatten. Er wollte dem unvermeidlichen Schicksal entgehen, ein Crank zu werden.
    Und Thomas hatte versagt.

Thomas beschloss, den anderen nichts von Newts Botschaft zu erzählen. Was sollte das schon bringen? Es wurde Zeit, nach vorn zu blicken, und das tat er jetzt mit einer inneren Kälte, die er nicht von sich kannte.
    Sie verbrachten zwei Nächte im Berk, erholten sich und schmiedeten Pläne. Keiner kannte sich besonders gut in der Stadt aus oder hatte verlässliche Verbindungen. Ihre Gespräche kehrten immer wieder zu Gally und dem Rechten Arm zurück. Der Rechte Arm wollte ANGST stoppen. Und wenn es stimmte, dass ANGST die Experimente mit neuen Immunen wieder von vorn aufrollen wollte, dann verfolgten Thomas und seine Freunde dieselben Ziele wie der Rechte Arm.
    Gally. Sie mussten zurück zu Gally.
    Am Morgen des dritten Tages nach der Auseinandersetzung mit Newt duschte Thomas und aß ein schnelles Frühstück mit den anderen. Sie konnten es alle kaum abwarten, nach zweitägigem Herumsitzen endlich wieder loszuziehen. Der Plan war, zu Gallys Apartment zu fahren und dort anzufangen. Sie waren etwas besorgt über das, was Newt erwähnt hatte – dass eine Gruppe von Cranks aus dem Palast ausbrechen und nach Denver gelangen wollte –, aber bisher hatten sie keine Cranks gesichtet.
    Als alle so weit waren, versammelten sie sich an der Ladeluke.
    »Überlasst das Reden wieder mir«, ordnete Jorge an.
    Brenda nickte. »Und sobald wir in der Stadt sind, suchen wir uns sofort ein Taxi.«
    »Gut, das«, knurrte Minho. »Schluss mit dem Gequatsche, gehen wir.«
    Das hätte Thomas auch nicht besser ausdrücken können. Bewegung war das Einzige, was die Verzweiflung über Newt und seinen schrecklichen Brief irgendwie verdrängen konnte.
    Jorge drückte auf einen Knopf, und die schwere Ladeluke schwenkte nach unten. Die Rampe hatte sich erst halb geöffnet, da sahen sie schon, dass drei Personen vor dem Berk standen. Und als die Kante auf den Boden knallte, war klar, dass es kein Begrüßungskomitee war.
    Zwei Männer. Eine Frau. Vor dem Gesicht dieselben

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