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03 Die Auserwählten - In der Todeszone

03 Die Auserwählten - In der Todeszone

Titel: 03 Die Auserwählten - In der Todeszone Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: James Dashner
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einen langen Gang geführt wurde. Sie blieben stehen, das Geräusch war zu hören, wenn eine Ausweiskarte gelesen wurde, das Klicken eines elektrischen Schlosses, das Knarren einer aufgehenden Tür. Plötzlich umgaben ihn murmelnde, flüsternde Stimmen, als ob schon Dutzende von Menschen in dem Raum wären.
    Thomas wurde kräftig geschubst, und er stolperte mehrere Schritte nach vorn. Er riss sich sofort die Kapuze vom Kopf. Die Tür fiel hinter ihm zu.
    Er und seine Freunde standen in einem riesigen Raum voller Menschen. Die meisten saßen auf dem Boden. Funzlige Deckenbeleuchtung schien den mehreren Dutzend Sitzenden ins Gesicht, die schmutzig, zerkratzt und zerschunden aussahen.
    Eine Frau kam mit einem Ausdruck großer Besorgnis auf sie zu. »Wie ist es da draußen?«, fragte sie. »Als wir vor mehreren Stunden hierher verschleppt wurden, sah es so aus, als würde alles zusammenbrechen. Ist es noch schlimmer geworden?«
    Jetzt standen auch andere Leute auf und kamen auf ihre Gruppe zu. Thomas antwortete: »Wir waren vor der Stadt – sie haben uns außerhalb der Stadttore aufgegriffen. Was ist denn zusammengebrochen? Was ist passiert?«
    Die Frau blickte zu Boden. »Ohne jede Vorwarnung ist auf einmal der Ausnahmezustand ausgerufen worden. Und dann sind alle verschwunden: die Polizisten, die Polizeimaschinen, die Brandtester. Alle waren mit einem Schlag weg. Wir wollten zur Stadtverwaltung, um nach Jobs zu fragen – und da wurden wir gekidnappt. Wir hatten keine Zeit herauszufinden, was los war.«
    »Wir haben als Wächter im Crank-Palast gearbeitet«, berichtete ein anderer Mann. »Immer mehr unserer Kollegen sind einfach verschwunden. Deswegen haben wir aufgegeben und sind vor ein paar Tagen nach Denver gekommen. Wir sind auch am Flughafen geschnappt worden.«
    »Aber wie kann das denn sein, dass alles auf einmal so rasend schnell den Bach runtergeht?«, fragte Brenda. »Vor drei Tagen war es doch noch relativ normal.«
    Der Mann stieß ein bitteres Lachen aus. »Die ganze verdammte Stadt ist voller Idioten, die meinen, sie könnten den Virus in Schach halten. Da hat sich langsam, aber sicher ein fürchterliches Unwetter zusammengebraut, und jetzt ist uns das Pulverfass um die Ohren geflogen. Die Welt hat keine Chance – der Virus ist zu stark. Wir haben das schon lange kommen sehen.«
    Andere Leute näherten sich ihnen. Thomas erstarrte, als er Aris erkannte.
    »Minho, guck mal!« Er stieß ihn mit dem Ellbogen an und zeigte auf Aris.
    Der Junge aus Gruppe B kam über das ganze Gesicht strahlend auf sie zugewetzt. Hinter ihm erkannte Thomas mehrere Mädchen aus Aris’ Labyrinthgruppe. Wer immer sie entführt haben mochte, hatte ganze Arbeit geleistet.
    Erst sah es aus, als wolle Aris Thomas umarmen, aber dann streckte er doch nur die Hand aus. Thomas schüttelte sie.
    »Wie schön, dass es euch gut geht!«, sagte der Junge.
    »Gleichfalls.« Als Thomas das vertraute Gesicht vor sich sah, war alle Bitterkeit, die er über die Vorfälle in der Brandwüste verspürt hatte, verschwunden. »Wo sind die anderen?«
    Aris’ Miene verdüsterte sich. »Die meisten sind nicht mehr bei uns. Sie sind von anderen Leuten entführt worden.«
    Doch bevor Thomas so richtig klar wurde, was das bedeutete, stand plötzlich Teresa vor ihm. Thomas musste erst mal den Kloß in seinem Hals runterschlucken. »Teresa?« Ein solcher Ansturm widersprüchlicher Gefühle hagelte auf ihn ein, dass er das Wort kaum herausbekam.
    »Hey, Tom.« Mit traurigem Blick trat sie ganz nah an ihn ran. »Ich bin so froh dich wiederzusehen.« Ihre Augen füllten sich mit Tränen.
    »Ja, ich auch.« Ein Teil von ihm hatte sie vermisst; ein anderer Teil hasste sie. Am liebsten hätte er sie angeschrien, weil sie ihn einfach im ANGST-Hauptquartier im Stich gelassen hatte.
    »Wohin seid ihr geflüchtet?«, fragte sie. »Wie habt ihr es bloß bis nach Denver geschafft?«
    Thomas war völlig durcheinander. »Wie meinst du das, wohin wir geflüchtet sind?«
    Sie starrte ihn mehrere Sekunden lang an. »Wir haben viel zu besprechen.«
    Thomas runzelte die Stirn. »Was hast du jetzt schon wieder für krumme Dinger vor?«
    »Ich habe gar nichts …« Sie wurde trotzig. »Da liegt offensichtlich ein Missverständnis vor. Die meisten von unserer Gruppe sind gestern von anderen Kopfgeldjägern gefangen genommen worden – wahrscheinlich sind sie schon an ANGST zurückverkauft und ausgeliefert worden. Auch Bratpfanne. Es tut mir leid.«
    Das Bild des bärtigen

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