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03 - Feuer der Liebe

03 - Feuer der Liebe

Titel: 03 - Feuer der Liebe Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Eloisa James
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Ihnen mitteilen zu
müssen, dass Stimple Lady Dewland nach Bath begleitet hat, Sir.«
    Quill runzelte die Stirn. Natürlich
hatte seine Mutter das Haus nicht ohne ihre Zofe verlassen. Was zum Teufel
sollte er nun tun?
    Codswallop öffnete die Türen zum
Indischen Salon. »Ich werde nach dem Tee klingeln. Und ich werde Mrs Farsalter
mitteilen, dass Miss Jerningham zurzeit keine Zofe hat. Mrs Farsalter wird das
Problem lösen.«
    »Oh, danke, Codswallop!« Gabby
lächelte den Butler an. »Ich hatte keine Ahnung, dass Zofen in England so
wichtig sind. Ich fürchte, ich muss mich ganz auf Sie und Mrs Farsalter
verlassen. Ist sie die Haushälterin?«
    Gabby wandte sich erwartungsvoll an
Quill, aber da mischte sich eine leise Stimme ein.
    »Ich bin auch nicht mit einer Zofe
gereist.«
    Gabby lächelte auf Phoebe hinunter.
»Ich bin mir ganz sicher, dass Mrs Farsalter und Codswallop uns im Handumdrehen
zwei Zofen besorgen werden!«
    Zu seiner eigenen Überraschung hätte
Codswallop beinah losgekichert. »Ich bin sicher, Mrs Farsalter wird darauf
bestehen, für Miss Phoebe eine Gouvernante einzustellen, falls sie länger bei
uns bleibt«, bemerkte er.
    »Nach Ihnen, Miss Jerningham«, sagte
Quill und sein Tonfall verriet unterdrückten Ärger. Er warf Codswallop einen
vernichtenden Blick zu, woraufhin sich dieser rückwärts entfernte und dann mit
ihren Mänteln im Dienstbotentrakt verschwand.
    »Oh, du meine Güte«, sagte Gabby
schwach, als sie den Raum betrat. »Was für ein ... ähem, bezauberndes Zimmer.«
    Quill blickte sich um. »Die Idee war
von meiner Mutter.« Gabby ging zögernd auf einen besonders scheußlichen Tisch
zu, dessen Fußteil die Form eines liegenden Tigers hatte.
    Phoebe folgte ihr und tätschelte den
Kopf des Tieres.
    »Woher stammt dieses Möbelstück?«,
fragte Gabby neugierig.
    »Meine Mutter nennt den Raum den
Indischen Salon, Miss Jerningham. Sie hegte die Hoffnung, sich damit als
maßgebliche Anführerin des Londoner Geschmacks zu etablieren. Der Innenausstatter
hatte ihr versichert, dass indisches Mobiliar bald der letzte Schrei sein
würde.«
    Er zuckte die Achseln. »Leider kam
es nicht dazu. Aber nachdem sie so viel Geld darauf verwandt hatte, indisch zu
werden, weigerte sich mein Vater, wieder einfach nur englisch zu sein.«
    Gabby warf ihm einen aufmerksamen
Blick zu. Erskine Dewlands Gesicht war zwar sehr zurückhaltend im Ausdruck,
aber in seiner Stimme hörte sie ein leises Lachen.
    Sie nahm dies als Einladung und
lächelte ihn herzlich an. »Wenn man bedenkt, dass ich mein ganzes Leben in
Indien verbracht habe«, sagte sie mit einem Funkeln in den Augen, »dann ist es
doch seltsam, dass wir in unserem Haus keine Tigertische hatten. Ich kann mich
nicht einmal erinnern, je so ein ... so ein verschwenderisches Tiger-Mobiliar
gesehen zu haben.«
    Quill verzog keine Miene, aber seine
Augen blitzten spöttisch.
    »Ich muss Sie anflehen, diese
unangenehme Wahrheit vor meiner Mutter geheim zu halten«, sagte er und lehnte
sich gegen den Kaminsims. »Sie müssen wissen, dass meine Mutter an die
zwanzigtausend Pfund für diese indische Extravaganz ausgegeben hat. Sie wäre
völlig am Boden zerstört, wenn sie herausfände, dass die meisten ihrer
indischen Schätze in Southampton hergestellt wurden, und zwar von einem
Möbeltischler namens Fred Pinkle.«
    »Fred Pinkle? Sie haben die Herkunft
der Möbel etwa überprüfen lassen?«, fragte Gabby vorwurfsvoll.
    »Man kann das kaum eine Überprüfung
nennen«, bemerkte Quill. Er trat neben einen hohen Sessel, um sich anzulehnen.
»Ich besaß früher Anteile an der Ostindischen Handelskompanie, daher kenne ich
mich mit Produkten aus, die man in diesem Land kaufen kann.«
    Ihr Mund wurde schmal. »Sie besitzen
Anteile an der Ostindienkompanie?«
    Quill blickte überrascht auf. Zum
ersten Mal hatte ihre Stimme einen scharfen Unterton.
    »Empört Sie das aus irgendeinem
Grund, Miss Jerningham?«
    Gabby hob das Kinn und begegnete
ruhig seinem Blick. »Nein, natürlich nicht. Das geht mich nichts an. Aber bitte
nennen Sie mich doch Gabby, Mr Dewland. Wir sind schließlich bald eine
Familie.«
    Quill richtete sich auf. Er hatte
sich den vorwurfsvollen Unterton in ihrer Stimme offenbar nur eingebildet. Sein
Bein erinnerte ihn schmerzhaft daran, dass er eine lange Fahrt nach Depford
hinter sich hatte.
    »Gabby«, wiederholte er. »Gut, dann
müssen Sie mich Quill nennen.«
    »Quill? Was für ein bezaubernder
Name!«
    »Finden Sie den Namen

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