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03 - Feuer der Liebe

03 - Feuer der Liebe

Titel: 03 - Feuer der Liebe Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Eloisa James
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wirklich
bezaubernd oder fällt er in die gleiche Kategorie wie dieser bezaubernde Raum?«
    Gabby kicherte; der Klang dieses
Kicherns war reizend und tief. »Sie haben mich erwischt, Mr Dewl... Quill.« Sie
schwieg einen Moment. »Darf ich Sie etwas fragen?«
    »Natürlich.«
    »Bereitet Ihnen Ihr Bein
Schmerzen?«, fragte sie etwas zögerlich, aus Angst, es könnte ihr als
ungeheure Impertinenz ausgelegt werden.
    Quills Antwort hätte gut und gern entsprechend
ausfallen können. Eine vornehme Dame stellte einem Mann keine so persönlichen
Fragen, und einem Fremden erst recht nicht. Sein Mund verzog sich unfreiwillig
zu einem Grinsen. Gabby würde im Haus der Dewlands mit Sicherheit für einige
Aufregung sorgen.
    »Ich hatte vor sechs Jahren einen
Reitunfall«, erklärte er. »Inzwischen kann ich glücklicherweise wieder laufen,
aber es bereitet mir Schwierigkeiten, über längere Zeit zu stehen.«
    Gabbys braune Augen waren voller
Mitgefühl. »Aber warum haben Sie sich dann nicht hingesetzt, Sie Armer?«
    »Miss Gabby!« Phoebe war im Zimmer
umherspaziert, um die zahlreichen knurrenden Tiger und Löwen zu inspizieren,
die die Möbel der Viscountess zierten; nun stand sie wieder neben ihr. »Mr
Dewland kann erst Platz nehmen, wenn Sie es tun. Meine ayah hat mir
erzählt, dass sich ein englischer Gentleman in Gegenwart einer Dame niemals
hinsetzt. Das heißt, wenn die Dame noch steht.«
    Gabbys Gesicht bekam einen rosigen
Schimmer. »Das tut mir furchtbar Leid, Quill!« Sie ging hastig um das Sofa
herum und ließ sich mit einem Plumps darauf nieder. »Ich fürchte, ich werde
etliche Fehler dieser Art begehen. Mein Vater hielt nichts von aristokratischen
Flausen, wie er das nannte. Deshalb weiß ich über die englischen Sitten und Gebräuche
fast nichts.«
    »Machen Sie sich darüber keine
Gedanken«, erwiderte Quill und ließ sich mit einem heimlichen Seufzer der
Erleichterung in einen Sessel sinken.
    Phoebe setzte sich geziert auf einen
kleinen Hocker zu Gabbys Füßen. Quill bemerkte belustigt, dass Phoebe und Gabby
eine Art Gegensatzpaar abgaben. Phoebes Haar fiel in geordneten Locken
herunter, die aussahen wie eben erst gebürstet. Beim Hinsetzen ordnete das
kleine Mädchen die Falten seines Kleides automatisch so, dass sie sich
gleichmäßig zu beiden Seiten ausbreiteten. Die Hände hatte es im Schoß
verschränkt und die Fußknöchel sittsam gekreuzt.
    Aber Gabby! Man konnte ihr Äußeres
nicht eigentlich undamenhaft nennen — aber sie sah nun einmal nicht sehr
gepflegt aus. Zum einen hing ihr Haar wieder fast vollständig nach unten.
Als sie Codswallop ihre Haube gegeben hatte, war die Frisur nach unten
gerutscht. Aber auch ihr Kleid sah sehr seltsam aus. Es war offensichtlich so
geschnitten, dass es unterhalb ihres Busens nach unten hängen sollte, so wie es
bei den modischen Frauenkleidern der Fall war. Aber das ihre war sehr steif und
bauschte sich an den Hüften auf, als würde sie gestärkte Unterwäsche tragen.
    Codswallop betrat den Salon und
verkündete: »Der Tee wird sofort serviert.« Er hielt ein Silbertablett in der
Hand, auf dem eine Visitenkarte lag. »Mr Lucien Boch ist da. Möchten Sie ihn
empfangen, Sir?«
    »Nein.«
    Gabby schaute Quill freundlich an.
»Bitte, schicken Sie Ihren Freund nicht fort, nur weil ich anwesend bin. Mr
Boch könnte sich doch zum Tee zu uns gesellen.«
    Quill runzelte die Stirn. »Ich
denke, es wäre besser, wenn wir keine Gäste empfingen.« Diese Bemerkung klang
sogar in seinen eigenen Ohren blasiert, aber wie um alles in der Welt konnte er
sie höflich auf den Zustand ihrer Frisur aufmerksam machen?
    Gabby zog die Nase kraus. »Ich mag
mich ja mit den englischen Gepflogenheiten nicht auskennen, aber ich weiß, wie
ärgerlich es ist, den weiten Weg zum Haus eines Freundes auf sich zu nehmen
und ihn dann nicht anzutreffen!«
    Als Quill Codswallop zögernd
zunickte, fuhr Gabby fröhlich fort. »Schließlich sind wir bald eine Familie und
müssen uns nicht um Förmlichkeiten scheren. Ich fände es sehr schön, meine
erste Londoner Bekanntschaft zu machen.« Sie zögerte. »Was meinen Sie, wird
Peter ebenfalls zum Tee kommen?«
    Quills Magen krampfte sich vor
Nervosität zusammen. »Das bezweifle ich. Peter kommt abends immer erst sehr
spät nach Hause.«
    »Oh.«
    Quill kam sich vor, als hätte er
einem kleinen Küken erzählt, sein Lieblingsgericht sei geröstetes Huhn. Seine
zukünftige Schwägerin biss sich auf die Unterlippe und wirkte plötzlich

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