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03 - Feuer der Liebe

03 - Feuer der Liebe

Titel: 03 - Feuer der Liebe Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Eloisa James
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»Codswallop ist verletzt.«
    »Ich glaube, er ist nach seinem
Hechtsprung durch den Raum nur ein wenig außer Atem«, erwiderte Quill.
    Aber Gabby wirkte immer noch
besorgt, deshalb fügte er hinzu: »Finden Sie nicht auch, dass die Lakaien wie
amateurhafte Zahnzieher aussehen, die einen widerstrebenden Patienten umbringen?«
    Sie zog die Nase kraus. »Sie lachen
mich aus, Sir!«
    »Nein, überhaupt nicht«,
protestierte Quill, und seine Miene war beinah ernst genug, sie zu überzeugen.
»Ich wäre niemals so rüde. Solche Unfälle passieren sogar Menschen mit den
besten Umgangsformen. Codswallops Würde mag ein wenig angeschlagen sein, aber
ansonsten ist ihm nichts passiert.«
    »Nun«, sagte Gabby und blickte an
sich hinunter. »Ich vermute, ich kann Sie nur noch schwer davon überzeugen,
dass ich eine Dame mit den besten Umgangsformen bin, nicht wahr?«
    Sie begegnete seinem Blick, und die
Belustigung, die sie darin sah, wärmte sie bis ins Innerste. Sie begann zu
kichern.
    Quill, der sich immer noch von dem
kurvenreichen, weichen Bündel, das ihm so schicksalhaft in den Schoß gefallen
war, wie verzaubert fühlte, begann ebenfalls zu schmunzeln. Schließlich brach
Gabby in schallendes Gelächter aus.
    Und so fand Peter sie vor, als er
just in diesem Moment die Türen zum Salon aufstieß.

Kapitel 3
    Gabby hörte, wie sich die Tür öffnete, und
drehte sich hastig um. Einen Augenblick lang begriff sie gar nicht, wer da drei
Meter von ihr entfernt stand. Quills lachende Augen hatten ein seltsames
Kribbeln bei ihr ausgelöst.
    Aber sie vergaß dieses Gefühl
augenblicklich, als sie den Neuankömmling erkannte.
    Es war Peter. Ihr zukünftiger Gatte.
Sie machte einen hastigen Schritt auf ihn zu, blieb dann jedoch stehen. Es war
Peter — er war es ganz sicher. Er hatte dieselben sanften, braunen Augen.
    Sie konnte jedoch unmöglich
entscheiden, ob sein Haar braun war oder nicht, denn er hatte es sehr stark gepudert.
    Er trug einen dunklen Rock, der am
Kragen, an den Handgelenken und an der Vorderseite bestickt war. Und seine
Weste! Seine Weste schien aus mohnfarbener Seide gefertigt und war über und
über mit Wildblumen bestickt. Von seinem Hals fiel ein perfekter Hauch von
silberner Spitze, mit Goldfäden gesäumt. Seine seidenen Strümpfe waren
blütenweiß und seine Schuhe hatten große, silberne Schnallen.
    Gabby blieb zunächst der Mund offen
stehen, aber dann schloss sie ihn hastig. Ihr Herz begann so schnell zu
schlagen, dass sie es bis hinauf in die Kehle spüren konnte. Der Mann — ihr
zukünftiger Ehemann — sagte kein Wort. Er stand einfach nur in der Tür, den
schwarzen Hut in der Hand, und starrte sie an. Im Salon herrschte völlige
Stille.
    Gabby biss sich auf die Lippe und
zwang sich zu einem Lächeln. Gerade, als sie etwas sagen wollte, hörte sie
hinter sich Quills tiefe Stimme.
    »Ich vermute, du warst bei Hof,
Peter?«
    Peter — denn er war es tatsächlich —
richtete den Blick auf seinen älteren Bruder. »Es ist der zweite November,
Quill.« Als wäre diese Bemerkung als Erklärung vollkommen ausreichend.
    Er klemmte sich den Hut unter den
Arm und machte eine Verbeugung in Gabbys Richtung. »Ihr ergebenster Diener.«
Dann wandte er sich an Lucien, der immer noch Phoebe auf dem Arm hielt, und
vollführte eine weitere Verbeugung. »Du brauchst nicht zu antworten, mein
lieber Boch. Ich kann sehen, dass du anderweitig beschäftigt bist.«
    Gabby räusperte sich. »Der zweite
November?«
    Der Neuankömmling richtete erneut
den Blick auf sie. Er musterte sie von oben bis unten, von den Spitzen ihrer beschmutzten
Stiefel bis zu ihrem zerzausten Haar. Sie konnte in seinem prüfenden Blick den
Tadel erkennen. »Der zweite November ist der Geburtstag des Herzogs von Kent«,
bemerkte er.
    Inzwischen hatte sich ihr Magen zu
einem nervösen Knoten zusammengezogen.
    Peter trat ein paar Schritte näher.
»Ich hoffe, Codswallop hatte keinen Anfall?«
    Quill schüttelte den Kopf. »Er
scheint unverletzt.« Codswallop war tatsächlich wieder auf den Beinen und richtete
seinen schwarzen Gehrock, bis dieser wieder perfekt saß.
    »Er ist über den Stuhl gestolpert«,
berichtete Gabby atemlos, »und er hat den Tee verschüttet, und nun ist mein
Kleid ruiniert.« Sie mied Quills Blick.
    Der Ausdruck in Peters Augen wurde
ein wenig wärmer. »Ich nehme an, Sie sind Miss Jerningham? Ich habe darauf
gewartet, dass mein Bruder uns miteinander bekannt macht, aber er
vernachlässigt seine Pflichten als Gastgeber. Ich

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