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03 - Feuer der Liebe

03 - Feuer der Liebe

Titel: 03 - Feuer der Liebe Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Eloisa James
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Kuss. Er wusste sofort, dass sie noch nie verheiratet gewesen war. Ihre
Lippen bebten an den seinen und öffneten sich dann mit einem Seufzen.
    Lucien küsste sie und löste sich
dann von ihr. Er blickte auf sie hinunter. »Ich ziehe Emily vor, da Mr Ewing
niemals existiert hat«, brachte er hervor und seine Stimme klang sogar halbwegs
normal.
    »Mr Ewing ist bei einem Unfall mit
einer Kutsche getötet worden«, sagte sie. Ihr zitterten die Knie, und sie
wusste genau, dass sie diesen Mann als vornehme Dame aus dem Zimmer weisen
musste. Er versuchte, sie zu verführen. Er hatte ohne Zweifel vor, sie zu
seiner Geliebten zu machen — schließlich wollte er ihr Handschuhe kaufen. Doch
sie konnte nicht die nötige Empörung aufbringen, weil ihr Herz zu ungestüm
pochte.
    Lucien beugte sich erneut über sie.
Emily schwankte ein wenig, als er seine Lippen auf die ihren drückte und sie
an sich riss. Sie keuchte, als er ihren süßen Mund liebkoste und schließlich
Verlangen an die Stelle von Unschuld trat.
    Als er erneut den Kopf hob,
versuchte sie nicht, ihm zu entkommen. Sie erwiderte einfach nur seinen Blick.
»Ich möchte, dass du mich heiratest«, platzte er schließlich heraus.
    Sie schwieg.
    »Vergib mir«, sagte Lucien ungelenk.
»Ich hätte es anders ausdrücken sollen ... Mrs Ewing, würden Sie mir die Ehre
erweisen, meine Frau zu werden?«
    Emily schluckte. Sie hatte in den
vergangenen Monaten immer wieder über Lucien Boch nachgedacht. Sie hatte zu
wissen geglaubt, warum er jeden Morgen bei ihr vorsprach, warum er sich zum
Essen einlud. Entweder besaß er ein Konkurrenzmagazin oder er war ein
Lebemann, der sie zu seiner Mätresse machen wollte. Um ehrlich zu sein hätte
sie die zweite Variante vorgezogen. Aber dass er Heiratsabsichten hatte, wäre
ihr niemals in den Sinn gekommen.
    »Ich besitze keine Mitgift«, sagte
sie. »Mein Vater hat mich vor Jahren aus dem Haus geworfen. Er gab uns eine
kleine Summe und sagte, dass wir nicht mehr zu erwarten hätten. Und er hat
seine Meinung seitdem nicht geändert.«
    »Dein Vater ist ein Dummkopf.«
    Er hatte erneut ihre Hände in seine
genommen und presste ihre Handflächen an seine Lippen. Emily spürte eine
verräterische Hitze in sich aufsteigen. »Ich kann dich nicht heiraten«, sagte
sie verzweifelt. »Ich bin eine Ausgestoßene. Ich habe keine Familie. Ich habe
Verpflichtungen — Phoebe und Louise ...«
    Lucien konnte nicht anders — er
beugte sich erneut über sie und bedeckte ihren Mund mit seinen Lippen. »Du bist
meine Emily. Ich will dich. Ich will dich in meinem Haus, in meinem Bett. Ich
brauche keine Mitgift. Und ich habe auch keine Familie.« Er verstummte und
dachte an die Gründe, warum er besser nicht heiraten sollte.
    Als er nicht weitersprach, hob Emily
eine zitternde Hand an seine Schulter. »Hattest du einmal eine Familie?«, flüsterte
sie leise in die Stille.
    Die Pein in seinen Augen war ihr
unerträglich, und beinah, aber nur beinah hätte sie den Blick abgewandt.
    »Vielleicht möchtest du mich gar
nicht heiraten, Emily. Der Name meiner Marquise war Felice. Mein Sohn hieß
Michel. Ich ... ich konnte sie nicht beschützen. Als ich fort war, um die Reise
nach England zu organisieren, wurden sie ...«
    Sie trat ganz dicht an ihn heran und
legte die Arme um seinen Hals. Sie konnte den dunklen Schatten in seinen Augen
sehen. »Wurden sie getötet«, beendete sie den Satz für ihn. »Es tut mir so
Leid, Lucien. Nun leben sie hier, in deinem Herzen.« Sie presste ihre Hand auf
seine linke Brust.
    Lucien verfluchte sich innerlich. Er
hatte seit Jahren nicht geweint — seit Jahren. Nicht einmal, als er verzweifelt
durch die verkohlten Überreste des Schlosses lief und ein Schrei ihm verriet,
dass die Männer die Leichen seiner Frau und seines Sohnes gefunden hatten, und
auch nicht, als er sie Arm in Arm begrub, so wie sie gestorben waren.
    Und so weinte Emily für ihn. Riesige
Tränen füllten ihre schönen Augen und liefen ihr die Wangen hinunter. Ihre
Schultern zuckten und sie presste das Gesicht an seine Schulter. Automatisch
legten sich seine Arme um sie.
    »Es ist lange her«, sagte er.
    »Es ist wohl niemals lange genug,
nicht wahr?«
    Einen Herzschlag lang herrschte
Stille.
    »Wahrscheinlich nicht. Ich hätte
dich nicht bitten sollen, mich zu heiraten, mignonne. Ich bin nicht gut
für dich. Obwohl du ...« Er verstummte.
    Emily schien mit dem Weinen aufgehört
zu haben. Er konnte zwar nur ihr glattes, goldenes Haar sehen, aber sie
zitterte

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