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03 - Feuer der Liebe

03 - Feuer der Liebe

Titel: 03 - Feuer der Liebe Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Eloisa James
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ihm der langsame Trott übel riechender Elefanten
wunderbar und ungefährlich.
    Dreißig Minuten später stand er vor
einem hoch gestellten Diener, der so steif und förmlich wirkte wie Richard
Jerningham höchstpersönlich. Sudhakar verbeugte sich höflich und begrüßte den
Mann freundlich. »Salam. Die Viscountess erwartet meine Ankunft.«
    Codswaliop war weitaus
intelligenter als Mr Michael Ed wardes, und er hatte sein ganzes Leben
damit zugebracht, die Ranghöhe von Adligen zu taxieren. Nach einem kurzen Blick
war ihm klar, dass Mr Sudhakars Stellung drüben in Indien der eines englischen
Adligen in England entsprach. Das erkannte er an der Art, wie der Mann den Kopf
hielt.
    Codswallop erwiderte die Verbeugung
und wandte sich an einen Lakaien. »John! Bring das Gepäck des Gentleman in das
Ostzimmer.«
    Sudhakar hob sanft die Hand. »Es
wäre mir lieber, wenn es in meiner Nähe bliebe. Vielen Dank.«
    »Unglücklicherweise sind die
Herrschaften nicht zu Hause. Darf ich Ihnen eine Erfrischung anbieten?«
    Sudhakar nahm im Speisezimmer einen
kleinen Imbiss zu sich und zog sich dann in das Ostzimmer zurück, nachdem er
Codswallop mitgeteilt hatte, dass er am folgenden Morgen das Geheiß der
Viscountess erwarten werde.
    »Wirklich, die allerbesten
Manieren«, murmelte Codswallop an diesem Abend zu sich selbst. Die Begegnung
hatte tatsächlich seinen Horizont erweitert. Codswallop neigte dazu, Inder und
Iren in einen Topf zu werfen. Bloß nicht einstellen, hatte sein Vater immer
gesagt. Aber es gab im Leben immer Ausnahmen.
    Quill sagte nichts, als Codswallop ihren
unerwarteten Besucher ankündigte. Ihm fiel auf, dass Gabbys Gesicht glücklich
zu leuchten begann und dass Mr Sudhakar in ihrem besten Gästezimmer
untergebracht war. Ihr Gast musste wirklich etwas Besonderes sein, denn
Codswallop war offensichtlich sehr beeindruckt. Er wartete, bis sich die Tür
von Gabbys Zimmer hinter ihnen geschlossen hatte.
    »Wer ist Mr Sudhakar?«, fragte er
und hielt Gabby davon ab, nach Margaret zu klingeln.
    »Aber ich habe dir doch von ihm
erzählt!«, rief sie und setzte sich vor ihren Toilettentisch. »Er ist mein
bester Freund in Indien — der Arzt, der sich auf Gifte spezialisiert hat.
Erinnerst du dich? Ich kann es kaum erwarten, ihn wiederzusehen. Es mag seltsam
klingen« — sie löste mit einem verschämten Blick auf Quill ihre Flechten —,
»aber ich vermisse ihn mehr als meinen Vater.«
    »Das klingt, als sei er ein äußerst
wertvoller Mensch. Aber warum ist Mr Sudhakar hier in England?« Er wartete mit
unbeweglichem Gesicht und ließ Gabby nicht aus den Augen. Waren ihre Wangen
plörzlich ein wenig gerötet?
    »Nun ja«, sagte sie. »Sudhakar war
mir bei dem Plan behilflich, Kasi Rao zu retten. Das heißt, ich habe ihm
geschrieben und ihn gebeten, Tulasi Bai bei den Reisevorbereitungen ihres
Sohnes zu helfen, was er auch getan hat, und er ...«
    »Warum trifft Mr Sudhakar dann nach
dem neuen HolkarErben in England ein?«
    »Es war ihm eben nicht möglich, uns
früher einen Besuch abzustatten. Natürlich habe ich ihn gebeten, uns zu
besuchen. Und du brauchst ihn nicht >Mr Sudhakar< zu nennen, Quill. Es
gibt nur sehr wenige Inder mit zwei Namen.«
    Quill schlenderte zu seiner Frau,
stellte sich hinter sie und fuhr mit den Fingern durch ihr Haar. »Ich fürchte,
ich kann dir immer noch nicht ganz folgen, Liebste. Ich dachte, Sudhakar sei
ein älterer Herr. Die Reise muss sehr anstrengend für ihn gewesen sein. Warum
stattet er uns einen Besuch ab?«
    »Oh, das tut er für mich. Weil ich
ihn darum gebeten habe«, antwortete Gabby prompt.
    »Und warum hast du ihn um einen
Besuch gebeten?« Quills lange, geschickte Finger strichen durch das goldbraune
Haar seiner Frau, als wären es Seidensträhnen, die man vor dem Weben teilen
muss.
    Sie zögerte.
    »Könnte es sein, dass Sudhakar seine
kleinen Zaubertränke bei sich hat?«
    Gabby biss sich auf die Unterlippe.
»Warum nennst du sie so?«
    »Wie soll ich seine Medizin sonst
nennen?«
    »Ich ... ich weiß nicht, wie er sie
nennt«, räumte sie ein.
    »Wir wissen nur, dass sie von der
gleichen Art sind wie die Heilmittel, die ich weggeworfen habe. Ich dachte,
wir wären zu einer Übereinkunft gekommen, Gabby. Dass ich nie wieder eine
Arznei nehme. Nie wieder. Weder von einem englischen Apotheker noch von
einem indischen Wunderheiler. Egal, wie gut Sudhakar ist — und es ist mir auch
egal, dass ihr befreundet seid —, ich werde seine Medizin nicht nehmen. Unter
gar

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