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03 - Hinter dem Schleier der Tr��nen - Mein Abschied vom Harem der Frauen

Titel: 03 - Hinter dem Schleier der Tr��nen - Mein Abschied vom Harem der Frauen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Choga Regina Egbeme
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musste ich um Tanishas Freundschaft und ihr damit verbundenes Vertrauen kämpfen.

Wie ein rohes Ei
    In den folgenden Tagen ging Tanisha mir aus dem Weg. Tagsüber schloss sie sich der Gruppe der Feldarbeiterinnen an. Nach dem Abendessen verschwand sie stets mit Faraa in ihrer Hütte. Ich sah sie selten, und wenn, dann versetzte es mir jedes Mal einen Stich. Nicht nur, dass unsere Freundschaft unmöglich geworden zu sein schien. Es gab auch keine Möglichkeit, dass ich Tanishas Ausbildung weiterhin betreute. Stattdessen machte ich mich im Kräuterhaus nützlich, wo ich die gesammelten Pflanzen sortierte und trocknete.
    Meine Sorgen ließen mich die folgenden Nächte schlecht schlafen, obwohl ich mich körperlich erholt hatte. Kaum dass ich eines Nachts eingenickt war, hörte ich ein Geräusch, das unangenehm und gleichzeitig auf seltsame Weise vertraut war. Josh lag ruhig auf seiner Matte und atmete entspannt.
    Gebannt lauschte ich nach draußen. Es klang, als ob sich irgendwo in der Nähe Hunde aufhielten. Wir befanden uns jedoch mitten im Urwald, wo nicht mit Hunden zu rechnen war. Ich musste mich getäuscht haben und versuchte, wieder Schlaf zu finden. Kurz darauf war es deutlich zu vernehmen: ein lang gezogenes Jaulen, dann mehrstimmiges Gebell.
    Eine wildernde Hundemeute wäre gefährlich für den Compound: Hier gab es Fressen für hungrige Mäuler. Hatten sie uns entdeckt, so wäre es schwierig, sie loszuwerden. Ich wartete lange, aber die Hunde kamen in dieser Nacht nicht näher; ich ging davon aus, dass sie die Richtung gewechselt hatten. Doch das war ein Irrtum, nur der Wind hatte gedreht.
    Nach dem Frühstück am nächsten Morgen teilte Ezira wieder die beiden Gruppen ein. Josh gehörte keiner an. „Zuerst wirst du den Compound fegen und Hühnereier einsammeln“, erklärte die Lehrmeisterin.
    Fegen war ein normaler Bestandteil des Tagesablaufs. Jede kam einmal damit dran; mein Sohn allerdings hatte noch nie gefegt. Das Eiersammeln war gewissermaßen das Zuckerstückchen, das ihm die Hausarbeit versüßen sollte. Wer die Eier sammelte, durfte sich eines nehmen. Josh liebte rohe Eier, die er in kleinen Schlucken austrank.
    „Wenn du damit fertig bist, wirst du eine Rassel verzieren“, fuhr die Lehrerin fort.
    Rasseln sind keine Kinderspielzeuge, sondern wie Trommeln erfüllen sie den Zweck, mit den Naturgeistern in Verbindung zu treten. Eine erfahrene Heilerin kann so ihre Patienten und sich selbst in Trance versetzen, um die Ursachen von Krankheiten zu erforschen. Man hält sie möglichst leicht in der Hand und bewegt sie schnell. Es gibt unzählige Formen von Rasseln; Ezira hatte Josh einen kleinen getrockneten Flaschenkürbis ausgesucht. In einer Korbschale hatte sie feste Schnüre aus hartem, getrocknetem Gras und Perlen vorbereitet, die er auffädeln sollte. Später würde ich ihm zeigen, wie das ging.
    Tanisha hatte ich an diesem Morgen noch nicht gesehen, und ich fragte Ezira, was mit ihr sei. „Sie hat Magenschmerzen“, erwiderte unsere Lehrerin. „Sieh doch bitte mal nach ihr. Ich bin sicher, dass ihr der Kummer über euren Streit zusetzt. Sie wartet nur darauf, dass du zu ihr gehst, Choga.“
    Nachdem die anderen den Compound verlassen hatten, suchte ich Tanisha. Die junge Mutter hockte betrübt am Boden vor ihrer Hütte. Faraa lag neben ihr im Schatten und spielte mit ihren Füßchen.
    „Darf ich mich zu euch setzen?“, fragte ich und rechnete damit, dass sie allein sein wollte. Tanisha willigte mit einem stummen Nicken ein und ich nahm Platz. „Wie geht es dir? Möchtest du einen Tee gegen deine Magenschmerzen?“
    Sie schüttelte wortlos den Kopf.
    „Wir müssen endlich miteinander ins Reine kommen“, sagte ich. „Ich hätte dir von Anfang an die Wahrheit sagen sollen. Bitte glaube mir, ich wollte dich nicht anlügen.“
    „Du hast es aber getan. Warum? Wie kann ich deine Nachfolgerin werden, wenn du mir nicht vertraust? Glaubst du denn, dass ich nicht verstehen kann, was du hast?“ Ihre ausdrucksstarken Augen verrieten mir, dass ich weit davon entfernt war, sie überzeugen zu können.
    „Es war einfach zu wenig Zeit gewesen, um mit dir offen zu sprechen. Wir reisten ab, ich war zu geschwächt und mein Haussa zu schlecht, um dich über alles in Ruhe informieren zu können. Ich wollte es hier nachholen. Das habe ich auch versucht, es jedoch völlig falsch angefangen.“ Ich hatte mich von einer Situation überfallen lassen. Zuvor war mir so etwas nie passiert.
    Ich fand nur eine

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