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03 - Hinter dem Schleier der Tr��nen - Mein Abschied vom Harem der Frauen

Titel: 03 - Hinter dem Schleier der Tr��nen - Mein Abschied vom Harem der Frauen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Choga Regina Egbeme
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nicht einsehbar war. Auf der in der Nacht erloschenen Feuerstelle lagen leicht angekohlte Äste. Ich rief Josh und Tanisha zu:
    „Nehmt
    euch Feuerknüppel! Aber seid vorsichtig! Ich glaube, es sind nur zwei.
    Wenn wir sie überraschen, können wir sie vertreiben.“

    An die kleine Faraa dachte ich in diesem Moment nicht. Ich ging wohl davon aus, dass Tanisha sie mitgenommen hatte.

Die hungrige Meute
    Die beiden Tiere, denen Tanisha, Josh und ich gegenüberstanden, hatten nichts mit dem treuen Freund eines Menschen gemein. Sie waren völlig verwahrlost, die Rippen zeichneten sich unter ihrem struppigen Fell ab, die Augen rot entzündet. Der rasende Hunger, unter dem sie offenkundig litten, hatte sie in verzweifelte Bestien verwandelt.
    „Bleib ganz still stehen, Josh“, flüsterte ich ihm zu. „Die sind gefährlich.“
    Die von meinem Sohn gesammelten Eier lagen am Boden. Während die Hunde gierig schlabberten, blickten sie zu uns hoch. Im Grunde meines Herzens hatte ich mit ihnen Mitleid. In meinem Land sind Hunde keine Schmusegefährten, sondern Nutztiere. Diese waren gewiss von ihren Besitzern nicht mehr gefüttert worden und mussten für sich selbst sorgen.
    Plötzlich schrie Tanisha: „Weg da!“ Drohend riss sie ihren angesengten Ast hoch. Die beiden Hunde reagierten mit wütendem Knurren, bereit, ihr Fressen zu verteidigen. Ich hatte wahrscheinlich zu lange gezögert, weil mein Mitgefühl mit den Tieren überwog. Nun ergriff Tanisha die Initiative und ging auf die Hunde zu. Sofort stand ich ihr bei, riss meinen Stock hoch und begann laut zu schreien. Josh tat dasselbe. Die beiden Hunde rannten mit eingekniffenen Schwänzen in die Büsche. Mein Sohn setzte ihnen nach.
    „Bleib hier!“, rief ich ihm entsetzt zu. Ein kleiner Junge konnte mit einem Ast nichts gegen hungrige Mäuler ausrichten.
    „So ein Mist!“, schimpfte er, als er zurückkehrte. „Die schönen Eier.“ Er bückte sich und nahm das einzig intakt gebliebene Hühnerei aus der Korbschale. „Das ist noch heil.“
    Ich hatte ein seltsames Gefühl. Hinter uns ging etwas vor sich. Ruckartig drehte ich mich um, und tatsächlich: Vier weitere Hunde waren wie aus dem Nichts aufgetaucht. Ein schwarzer Rüde, größer und kräftiger als die anderen, führte sie quer über den großen Feuerplatz. Und jene, von denen ich gehofft hatte, wir hätten sie vertrieben, kehrten obendrein aus dem nahen Wald zurück. Jetzt bekam ich es doch mit der Angst. Gegen solch eine Überzahl hatten wir keine Chance. Unsere Schlafhütten waren nur wenige Schritte entfernt. Am besten wäre es gewesen, sich darin in Sicherheit zu bringen, bis die Gefahr vorüber war. Die Zähne gefletscht, die Köpfe gesenkt, kamen die Tiere immer näher und waren nun schon bei der offenen Kräuterküche.
    „Dort liegt Faraa!“, rief Josh gellend, gab mir das Ei und stürmte los, wie ich ihn noch nie hatte laufen sehen.
    „Weg, geht weg da!“, brüllte er aus Leibeskräften. Er fuchtelte drohend mit dem Ast, den er mitgenommen hatte, und hielt direkt auf die Hunde zu.
    Tanisha folgte ihm sofort, war aber nicht so schnell wie mein kleiner Junge.
    „Meine Faraa!“, schrie sie unter Tränen. Während ich nun auf meinen Stock gestützt loshumpelte, bewunderte ich Joshs grenzenlosen Mut, mit dem er Faraas Leben retten wollte. Gleichzeitig fürchtete ich um seines.
    Joshs Attacke zeigte Wirkung: Die Hunde flohen vor meinem heranstürmenden Sohn und ich wollte schon erleichtert aufatmen. Doch der größte von allen, der sie geführt hatte, ließ sich nicht vertreiben. Die Nacken-haare aufgerichtet, die Zähne gefletscht, stand er vor der kleinen Faraa.
    Von der Lebensgefahr nichts ahnend, in der sie schwebte, strampelte sie fröhlich mit Händen und Füßen. Wenn Josh jetzt noch einen Schritt getan hätte, hätte der Hund sich entweder das Baby geschnappt oder er hätte mein Kind angefallen.
    Es blieb keine Sekunde zum Überlegen. „Josh, bleib stehen! Warte, bis wir bei dir sind!“ Mein Sohn gehorchte.
    Mit dem Mut der Verzweiflung stürzte Tanisha blindlings auf das große, schwarze knurrende Tier zu. Ich war noch immer zu weit entfernt; meine Schwäche hielt mich auf. Aber ich sah, dass sämtliche Hunde zurückkehrten. Unter dem Fell zeichneten sich ihre spitzen Schulterknochen ab, während sie sich lang sam zum Angriff anpirschten.
    Bereit, sich ihre Beute, die kleine Faraa, nicht entgehen zu lassen.
    Tanisha war jetzt nah genug an dem großen Rudelführer. Sie schlug zu, aber der

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