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03 - Hinter dunklen Spiegeln

Titel: 03 - Hinter dunklen Spiegeln Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Nora Roberts
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Ihnen bei lebendigem Leib das Fell über die Ohren. Darauf haben Sie mein Wort."
    Carrie erhob sich, wieder ganz kühl und unnahbar.
    „Vielleicht könnte ich jetzt auch etwas dazu sagen."
    „Diesen Gesichtsausdruck nicht bei mir, Mädchen." Frank trat zu ihr und nahm zärtlich ihr Gesicht zwischen seine Hände. „Damit hättest du zu deiner Familie kommen sollen."
    „Es hat keinen Sinn, euch zu beunruhigen."
    „Sinn?" Heftig schüttelte Frank den Kopf. „Wir sind eine Familie. Wir sind die O'Haras. Und wir halten zusammen."
    „Dad, Maddy heiratet am Wochenende, Alana ist schwanger, Ter- ence ist ..."
    „Würdest du ihn bitte draußen lassen", unterbrach Frank sie förmlich. „Familienangelegenheiten haben mit deinem Bruder nichts zu tun. Das war seine Entscheidung."

    „Wirklich, Dad, nach all den Jahren könntest du ..."
    „Und komm nicht vom Thema ab. Deine Mutter und ich und deine Schwestern, wir sind berechtigt, uns um dich zu sorgen."
    Jetzt war nicht der passende Zeitpunkt, sich für ihren Bruder einzusetzen. Und Carrie war sich auch nicht sicher, ob es Terence nicht überhaupt gleichgültig war. Jetzt wollte sie zunächst die Sorgenfalten auf dem Gesicht ihres Vaters glätten.
    „Also gut." Sie gab ihm einen lauten Kuss. „Sorg dich, wie du willst. Aber alles, was getan werden kann, ist getan."
    Er ließ seine Hände auf ihrer Schulter liegen und drehte sich zu Kirk um. „Freitag fahren wir zur Hochzeit meiner Tochter nach New York. Kommen Sie mit?"
    „Ich glaube nicht, dass es notwendig ist, Kirk ..."
    „Ich komme mit", unterbrach er sie. Fast herausfordernd begegnete er Carries Blick. „Ich habe schon alle Vorbereitungen getroffen."
    „Davon hast du mir nichts gesagt."
    „Warum sollte ich?", entgegnete er nur und beobachtete amüsiert die in ihrem Blick aufsteigende Wut.
    „Offensichtlich bin ich ganz überflüssig geworden", entgegnete sie spitz. „Wenn ihr zwei mich entschuldigt, ich brauche unbedingt eine Abkühlung."
    „Garstige kleine Kratzbürste", meinte Frank mit deutlichem Stolz, als sie hoch aufgerichtet den Raum verließ.
    „Das und mehr."

    „Das sind die Iren, wissen Sie. Wir sind entweder Künstler oder Kämpfer. Die O'Haras haben ein wenig von beidem."
    „Ich freue mich schon auf den Rest Ihrer Familie."
    Die dich genau unter die Lupe nehmen wird, sagte Frank zu sich. „Sagen Sie, Kirk", begann er in seinem liebenswürdigsten Ton. „Haben Sie vor, ah, sagen wir einmal, auf Carrie auch noch
    aufzupassen, wenn diese Geschichte vorbei ist?"
    Kirk betrachtete den Mann gegenüber prüfend. Es schien immer noch die Zeit für die Wahrheit zu sein.
    „Ja. Ob es ihr gefällt oder nicht."
    Frank lachte auf. „Wir wollen uns noch einen Drink machen."

9. KAPITEL
    om, das ist nicht deine Arbeit." Molly O'Hara legte sorgfältig eine weiße Seidenjacke zusammen.
    „Warum sollen wir eine Angestellte rufen? Ich kann in deren Gegenwart nicht frei sprechen."
    Resigniert sah Carrie auf den Kleiderstapel. Sie hatte die ersten zwanzig Jahre ihres Lebens mit Packen und Auspacken verbracht. Seitdem hatte sie aus Prinzip heraus keinen Finger mehr gerührt, wenn es dazu wieder einmal kam. Andererseits hatte sie noch nie eine Auseinandersetzung mit ihrer Mutter gewonnen.
    „Es tut mir leid, dass wir so wenig Zeit für uns hatten."
    „Sei nicht töricht. Du bist mitten in deinem Film.
    Dein Vater und ich erwarten nicht, unterhalten zu werden."
    „An dem Tag, als ihr ins Studio gekommen seid, schien sich Dad aber wunderbar unterhalten zu haben."
    Lachend sah Molly von der ihr vertrauten Arbeit auf. Sie war eine schöne, schlanke Frau, der es mit einem Minimum an Hilfsmitteln gelang, zehn Jahre jünger auszusehen, als sie tatsächlich war. Als Carrie sie betrachtete, musste sie sich wieder einmal eingestehen, dass die Hektik und Verdrehtheit des Lebensstils ihrer Eltern ihnen beiden ausgezeichnet bekam.
    „Nicht wahr? Aber er hätte sich nicht mit der Regisseurin darüber streiten sollen, wie man die Szene angeht."
    „Mary hat einen gesunden Humor."
    Einen Augenblick lang packten sie schweigend weiter. „Carrie, wir haben uns um dich gesorgt."
    „Mom, das ist genau das, was ich nicht wollte."
    „Wir lieben dich. Da kannst du nicht erwarten, dass wir uns nicht sorgen."
    „Sicher." Sie verstaute ein Parfumfläschchen in einem wattierten Reisenecessaire. „Gerade darum wollte ich euch auch nichts von der Geschichte erzählen. Ihr habt euch früher genug um mich gesorgt."
    „Du

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