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03 - Hinter dunklen Spiegeln

Titel: 03 - Hinter dunklen Spiegeln Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Nora Roberts
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zusammen, als es an der Tür klopfte. „Das wird der Champagner sein." Sie ging zur Tür, sah aber vorsichtshalber zunächst durch den Spion. Ein Lächeln spielte um ihre Lippen.
    „Stimmt, es ist der Champagner, aber nicht nur.
    Alana, verfrachte Maddy ins Schlafzimmer. Da steht einer, der es vor Liebe nicht mehr aushalten kann."
    „Roy? Ist es Roy?" Maddy war schon auf halbem Wege zur Tür, ehe ihre Schwester sie zurückhalten konnte.
    „Keine Chance." Alana legte einen Arm um Maddys Taille. „Du gehst jetzt ins Schlafzimmer."
    „Ich öffne nicht die Tür, bevor du das Zimmer verlassen hast", meinte auch Carrie und lehnte sich gegen die Tür.
    Maddy rümpfte die Nase und warf dann die Schlafzimmertür hinter sich zu. Erst nachdem Alana sich noch wie ein Wachposten davor aufgebaut hatte, öffnete Carrie die Tür. „Bringen Sie den Champagner herein", sagte sie zu dem Zimmerkellner. „Und du", sie drückte einen Finger gegen Roys Brust, „keinen Schritt weiter."
    „Ich möchte sie nur ganz kurz sehen."
    Carrie hielt ihr Lächeln zurück und schüttelte den Kopf. Sie konnte Roys Sehnsucht und seine Nervosität fast spüren. Er war in seiner eher konservativen Art der Typ, den man am wenigsten mit ihrer ungezwungenen, etwas flippigen Schwester in Verbindung bringen konnte. Doch sie passten zueinander. Carrie stellte sich vor, dass Maddy sich zuerst in diese ruhigen grauen Augen verliebt hatte. Der Rest war dann von selbst gekommen.
    „Ich habe etwas für sie." Roy trat einen Schritt vor, doch Carrie blieb unerschütterlich.
    „Wir haben irisches Blut, Roy, und wir sind Theaterleute. Es gibt keine abergläubischeren Menschen. Du siehst Maddy in der Kirche."
    „Genau." Alana, die ein Geräusch hinter sich hörte, legte fest die Hand um die Türklinke des Schlafzimmers. „Und ich bin sicher, du bist zu sehr Gentleman, als dass du dich einfach über uns hinwegsetzt."
    Roy war sich selbst nicht so sicher. Er wollte Maddy sehen, sie berühren, sei es auch nur für eine Minute, um sich zu vergewissern, dass es alles wirklich war. Alana lächelte ihn mit ihren warmen sympathischen Augen an, rührte sich aber nicht vom Fleck. Carrie unterschrieb die
    Empfangsbestätigung für den Champagner, ohne von der Tür wegzugehen.
    „Geh wieder hinunter in den achten Stock, und trinke etwas mit Dad", riet sie ihm. „Glaub mir, Roy, das Warten lohnt sich."
    Roy wusste, wann er sich geschlagen geben musste. „Gibst du ihr dann das hier?" Er zog ein kleines Kästchen aus der Tasche. „Es ge-hörte meiner Großmutter. Ich wollte sie ihr später geben, aber ich möchte gern, dass sie sie heute trägt."
    „Sie wird sie tragen." Carrie wollte ihn wieder zurückdrängen, hielt aber noch einmal inne. „Roy."
    „Ja?"
    „Herzlich willkommen in der Familie." Dann machte sie ihm die Tür vor der Nase zu. „Himmel, noch eine Minute länger, und mir wären wieder die Tränen gekommen. Lass sie heraus."
    „Was hat er dir gegeben?" Maddy drückte sich schon an ihrer Schwester vorbei. Sie nahm das Kästchen von Carrie und öffnete es. Drinnen war ein kleines Herz aus Diamanten an einer Silberkette.
    „Oh, ist das nicht himmlisch? Jetzt muss ich weinen." In wenigen Stunden würde Roy wirklich ihr gehören. Und ein neues Leben würde beginnen.
    „Keine Tränen mehr." Carrie öffnete die Flasche, und mit einem Knall landete der Korken auf dem Teppich, während der Champagner aus der Flasche sprudelte. Doch niemand achtete darauf, während Carrie drei Gläser füllte. „Auf dich, kleine Schwester."
    „Nein." Maddy stieß ihr Glas an Carries und dann an Alanas. „Auf uns. Solange wir uns haben, sind wir nie allein."

11. KAPITEL
    arrie bestand darauf, dass Kirk und sie am Samstag noch die Nachtmaschine zurück nach Los Angeles nahmen. Die Hochzeit war vorbei, ihre Schwester unterwegs in die Karibik zu ihren Flitterwochen, und Carrie wollte nur noch nach Hause.
    Die Abfertigung war eine einzige Strapaze. Carrie ertappte sich dabei, Fremde zu beobachten und vertraute Gesichter zu mustern. Als sie sich später im Flugzeug zum Schlafen zwang, versprach sie sich, dass, wenn sie das nächste Mal zurück nach New York käme, es ohne Furcht sein würde.
    Und was sollte sie schon zu Kirk sagen? Sie fühlte sich von ihm hintergangen, dass er ihr seine Informationen vorenthalten hatte ... doch hatte sie es nicht so gewollt? Andererseits, war sie so schwach und feige, dass er es für nötig erachtete, sie von allem abzuschirmen? Sie wollte

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