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03_Im Brunnen der Manuskripte

03_Im Brunnen der Manuskripte

Titel: 03_Im Brunnen der Manuskripte Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jasper Fforde
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erneut die bei weitem
    Beliebteste Selbstmörderin wird. Jude Fawley werden auch in diesem Jahr
    nur Außenseiterchancen eingeräumt...«
    4 »… Seit über 87 Jahren soll heute zum ersten Mal wieder ein episches
    Gedicht gebaut werden. Titel und Gegenstand sind noch nicht bekannt,
    aber Beobachter sind jetzt schon der Ansicht, dass es sich um einen aussichtslosen Versuch handelt: Die nötigen Fertigkeiten sind praktisch
    meinem Schädel abstellen?«
    »Denken Sie einfach ganz entschieden: AUS.«
    Ich folgte seiner Empfehlung, und das Fußnotofon verstummte
    sofort.
    »Ist es jetzt besser?«
    Ich nickte.
    Er dachte einen Augenblick nach, dann sah er sich auffällig
    unschuldig um und sagte: »Wollen Sie ein paar Verben kaufen?
    Erstklassiger Stoff, direkt aus der TextSee. Ich hab' einen
    Freund auf einem KritzelKutter.«
    Ich lächelte. »Nein danke. Und Sie sollten mich lieber nicht
    fragen, Arnold. Ich gehöre zur Jurisfiktion.«
    »Oh«, sagte er und erbleichte. Er warf mir einen so kläglichen
    Blick zu, dass ich beinahe gelacht hätte.
    »Keine Sorge, ich werd' Sie nicht anzeigen«, sagte ich.
    Er seufzte erleichtert, bedankte sich murmelnd und stieg
    wieder auf sein Motorrad. Schwankend fuhr er davon und hätte
    beinahe noch die Briefkästen auf der Uferböschung umgefahren.
    Das Innere des Flugboots war heller und luftiger, als ich gedacht hatte, aber es roch etwas muffig. Der Umbau war noch
    nicht sehr weit fortgeschritten. Die Wände hatten ein halbhohes
    Kiefernpaneel, aus dem hier und da noch die Isolierwolle und
    elektrische Kabel herausquollen. Der hohe Rumpf hatte Platz
    für zwei Stockwerke. Als erstes betrat ich ein großes offenes

    ausgestorben. In der nächsten Woche wird unter dem Namen Prêt-à-Écrire
    eine neue Handelskette mit Fertiggefühlen und bewährten Erzähltechniken
    von der Stange eröffnet...«
    Wohnzimmer mit ein paar alten Sofas und einem Fernseher.
    Ich versuchte, ihn einzuschalten, aber es kam nichts. In der
    BuchWelt gab es kein Fernsehen, wenn es nicht von der Handlung ausdrücklich verlangt wurde. Das meiste, was ich sah,
    waren bloße Kulissen, die für die Szene gebraucht wurden, in
    der Jack Spratt auf die Sunderland kommt, um den Fall zu
    besprechen. Auf dem falschen Kaminsims standen Bilder, die
    Mary in der Polizeischule zeigten. Auch ihre Beförderung zur
    Kriminalassistentin war fotografisch dokumentiert worden.
    Ich öffnete die Tür zu einer kleinen Küche. Am Kühlschrank
    hing eine Zusammenfassung der Handlung von Caversham
    Heights. Ich studierte sie noch einmal kurz, fand aber nichts
    Neues. Die Ereignisse entsprachen in etwa dem, was ich noch
    von meiner ersten Lektüre im Kopf hatte, obwohl Mary ihre
    eigene Rolle noch etwas weiter ausgebaut hatte, als der Autor
    tatsächlich geplant hatte. Ich füllte eine Wasserschale für Pickwick, holte ihr Ei aus der Tasche und legte es ihr behutsam aufs
    Sofa, wo sie sich gleich mit mütterlicher Zärtlichkeit darüber
    hermachte. Ich ging weiter und entdeckte dort, wo früher die
    Bugkanone gewesen war, ein gemütliches Schlafzimmer. Eine
    schmale Aluminiumleiter führte aufs Flugdeck hinauf. Von hier
    aus bot sich die schönste Aussicht des Hauses. Große Plexiglasfenster zeigten ein herrliches Panorama des Sees. Die beiden
    massiven Steuerknüppel und zwei bequeme Pilotensitze ergänzten die Einrichtung. Die Instrumententafel war größtenteils
    verblasst, und die Kontrollhebel waren zum Teil abgebrochen.
    Zu meiner Rechten sah ich den letzten verbliebenen Motor, der
    ziemlich einsam aussah. Die Propellerblätter waren vollgekleckert mit Möwenscheiße.
    Hinter den Pilotensitzen, wo der Navigator gesessen hätte,
    stand ein Schreibtisch mit Leselampe, Schreibmaschine und
    Fußnotofon. Auf dem Bücherregal standen kriminalistische
    Fachzeitschriften und forensische Lehrbücher. Ich trat durch
    eine niedrige Tür und fand ein weiteres kleines Schlafzimmer.
    Es war nicht sehr hoch, aber gemütlich. Die Wände hatten
    Kieferpaneele, und über dem Doppelbett war eine Lichtkuppel.
    Dahinter befand sich ein kleiner Lagerraum mit Holzscheiten,
    einem Boiler und einer Wendeltreppe. Ich wollte gerade wieder
    hinuntergehen, als ich Stimmen aus dem Wohnzimmer hörte.
    »Was meinst du, was das ist?«
    Die Stimme klang irgendwie leer und hatte keinerlei Farbe.
    Ich vermochte nicht einmal zu sagen, ob sie männlich war oder
    weiblich.
    Ich blieb abrupt stehen und zog instinktiv meine Pistole aus
    ihrem Halfter. Nach dem Manuskript

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