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03_Im Brunnen der Manuskripte

03_Im Brunnen der Manuskripte

Titel: 03_Im Brunnen der Manuskripte Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jasper Fforde
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sehen, wie alles ausging. »Sieht gut aus. Was
    sagen die Mündlis dazu?«
    »Mit denen rede ich als Nächstes.«

    Jack studierte immer noch die Einzelheiten des Exposés, als ich
    mich auf den Weg nach Norland Park machte. HumptyDumpty und seine Verbündeten belagerten das Hauptquartier
    von Jurisfiktion noch immer.
    »Ah!« sagte er, als ich mich näherte. »Die Protokollführerin.
    Die drei Hexen hatten also doch recht.«
    »Das haben sie eigentlich immer«, erwiderte ich. »Ich habe
    einen Vorschlag für Sie.«
    Humpty kriegte große Augen, als ich ihm von meinen Plänen erzählte.
    »Ein Kurort?« sagte er.
    »Gewissermaßen. Sie müssten nur bitte die Mündlis koordinieren. Ich könnte mir vorstellen, dass es ihnen ein bisschen
    schwer fällt, sich mit erzählender Prosa zu arrangieren, nach all
    den Jahren in Zweizeilern mit Reimen. Sie selbst werden allerdings tot sein, wenn die Geschichte beginnt.«
    »Aber doch nicht etwa … das Ding mit der Mauer?«
    »Ich fürchte, es lässt sich nicht anders machen. Wäre das
    möglich?«
    »Na ja«, sagte Humpty und las das Exposé sorgfältig. Dann
    lächelte er. »Ich werde es den Mitgliedern vortragen. Aber ich
    glaube nicht, dass hier etwas drinsteht, was wir nicht akzeptieren können. Ich will der Mitgliederversammlung nicht vorgreifen, aber ich glaube, wir werden mitmachen.«

    Der GattungsRat brauchte fast ein Jahr, um die brandneuen
    und völlig ungebrauchten UltraWord™-Maschinen abzubauen
    und zu verschrotten. Es erfolgten noch zahlreiche Verhaftungen, allerdings leider keine im Außenland. Vernham Deane
    wurde aus dem Gewahrsam entlassen. Er und Mimi erhielten
    den Großen Goldstern des Lesens. Außerdem wurde ihnen die
    Handlungsanpassung bewilligt, um die sie sich schon so lange
    bemühten. Sie heirateten und lebten glücklich zusammen, was
    für einen Farquitt-Schurken ziemlich ungewöhnlich war und
    einen scharfen Umsatzrückgang bei ihren Romanen verursachte. Harris Tweed, Xavier Libris und vierundzwanzig Mitverschwörer bei TextGrand-Central wurden vor Gericht gestellt
    und verschiedener »Verbrechen gegen die Buchwelt« für schuldig befunden. Harris Tweed wurde auf Dauer aus der Fiktion
    verbannt und musste nach Swindon zurückkehren. Heep,
    Orlick und Legree wurden in ihre Bücher zurückgeschickt, und
    der Rest wurde wieder zu Text gemacht.

    Es war der erste Tag, an dem Caversham Heights für Kinderreim-Flüchtlinge geöffnet wurde. Lola und ich saßen auf einer
    Parkbank und sahen zu, wie Humpty-Dumpty die vielen Neuankömmlinge begrüßte und Randolph die Rollen verteilte. Alle
    waren mit der gefundenen Lösung zufrieden, nur ich war leicht
    melancholisch. Ich vermisste Landen und wurde daran jedesmal
    schmerzlich erinnert, wenn ich – vergeblich – versuchte, meine
    alten Hosen über meinem inzwischen deutlich gewölbten Bauch
    zuzuknöpfen.
    »Woran denken Sie?«
    »An Landen.«
    »Oh«, sagte Lola und sah mich aus großen braunen Augen
    an. »Den kriegen Sie wieder. Da bin ich ganz sicher. Seien Sie
    bitte, bitte nicht traurig.«
    Ich tätschelte ihr die Hand und dankte ihr für die tröstlichen
    Worte.
    »Ich habe mich nie richtig bedankt für das, was Sie für mich
    getan haben«, sagte sie langsam. »Ich habe Randolph so
    schrecklich vermisst. Wenn er mir nur gesagt hätte, was er für
    mich empfindet, dann wäre ich gleich bei ihm in Caversham
    Heights geblieben oder hätte ein gemeinsames Engagement mit
    ihm zusammen gesucht – notfalls auch in der C-Klasse.«
    »Männer sind eben so. Ich bin froh, dass ihr beide jetzt
    glücklich seid.«
    »Na ja, meine Hauptrolle in Mädchen müssen bloß zugreifen
    vermisse ich schon«, sagte sie sehnsüchtig. »Da war ich ein
    richtiger Star – wenn auch in einem Scheißbuch. Glauben Sie,
    dass ich je wieder die Hauptperson sein werde, irgendwo?«
    »Na ja, Lola, manche Leute sagen, die Heldin einer Geschichte ist immer die, die sich am meisten verändert. Wenn wir
    unsere erste Begegnung als den Anfangspunkt dieser Geschichte nehmen und den jetzigen Augenblick als das Ende, dann bist
    du mit Sicherheit die Heldin dieses Romans. Zusammen mit
    Randolph, natürlich.«
    »Das stimmt doch, oder?«
    Ich nickte, sie lächelte und wir saßen schweigend zusammen.
    »Thursday?«
    »Ja?«
    »Wer hat nun eigentlich Godot umgebracht?«

    Danksagung
    Falstaff, die drei Hexen, Bankos Geist, Beatrice und Benedict
    wurden freundlicherweise von Shakespeare (William) Inc. zur
    Verfügung gestellt.

    Wir bedanken

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