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03 - Keiner wie Wir

03 - Keiner wie Wir

Titel: 03 - Keiner wie Wir Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kera Jung
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Schaumwasser setzte. Die dunklen Augen begannen allerdings erst dann zu glänzen, als Daniel sich zu ihr gesellte. Sie ließ sich von ihm einseifen, bestand jedoch darauf, sich danach zu revanchieren. Und obwohl das nicht unbedingt in seine ursprünglichen Pläne passte, gab er nach peinlich kurzer, interner Schlacht jeden Widerstand auf.
    Vielleicht konnte man die Dinge ja ein wenig modifizieren und einen Tina-und-Daniel-tun-überhaupt-nichts-Tag daraus machen.
    Und genau das wurde es dann.
    Etwas später lagen sie in Daniels Bett und sahen fern.
    Trotz Tinas Stöhnen ließ er eine riesige Pizza anliefern, den beigefügten Salat nahm sie. Und nachdem er ihr ein besonders leckeres Stück (dick mit zerlaufenem Käse belegt) eine Weile unter die Nase gehalten hatte, gab sie auf und biss grimmig entschlossen hinein. Dabei hob sie einen drohenden Finger. »Und wenn ich deshalb total verfette und keine Aufträge mehr bekomme, weil diese dämlichen Versager sie mir wegschnappen, ich zwangsläufig pleitegehe und unter einer Brücke wohnen muss, bist du schuld! Und diesmal werde ich dich töten, verlass dich drauf, Grant!«
    Es klang verdammt ernst und Daniel kam nicht ansatzweise auf die Idee, den Scherz dahinter zu suchen. Den gab es nämlich nicht. Entnervt lehnte er sich zurück. »Tina, von einem Bissen Pizza ist noch kein Mensch fett geworden!«
    »Das ist mir durchaus bekannt! Darum geht es auch nicht!« Heftig zog sie die Decke ein wenig höher und verhüllte damit vollständig ihren nackten, gebadeten und danach sorgfältig eingeölten Körper. Nur ihre Schultern ragten noch darunter hervor. Nichts hätte Daniel momentan weniger interessieren können.
    »Worum geht es dann?«
    »Um Gewohnheiten.«
    »Was?« Ungläubig lachte er auf. »Befürchtest du, dir aus Versehen das wieder Essen anzugewöhnen ?«
    »Das ist nicht witzig!«, zischte Tina. »Du hast keine Ahnung, wie schwierig es ist ...«
    »Stimmt«, unterbrach er sie. »Dafür weiß ich aber etwas anderes. Keinem Mann – wirklich keinem! – gefällt eine Frau, die nur aus Haut und Knochen besteht. Er will es weich, nicht spitz und eckig! Und zwischen fett und abgemagert gibt es noch etliche Alternativen!«
    »Aha«, nickte sie. »Komisch! Ist dir schon mal aufgefallen, dass du gerade den Lacher schlechthin lieferst? Warst du nicht derjenige, der mich zur Diät zwang und auch danach alles verbot, was auch nur annähernd ...«
    »Du weißt es besser, was soll der Scheiß? Damals warst du ... nicht fett, aber auf dem direkten Weg dorthin. Deine Diät war nur so lange aktuell, bis du ein normales, gesundes Gewicht erreicht hattest. Schlag mich ...« Mit einem Mal klang er eisig. »Wenn mich nicht alles täuscht, stand die halbe Uni auf dich. Danach! Und hätte ich nicht aufgepasst, hättest du dir den Mist gleich wieder angefuttert und noch mehr. Davor wollte ich dich bewahren ...«
    »... wolltest du mich bewahren «, äffte sie ihn nach. »Du hast mir das Leben zur Hölle gemacht!«
    »Ach? Und was hast du später getan? Ist ein Leben, in dem ich mich von Luft und Wasser ernähre tatsächlich besser?«
    »Das ist ...« Resigniert winkte sie ab. »Lassen wir das!«
    Nichts lag Daniel ferner. Der Zeitpunkt war wohl gekommen, endlich auch dieses Thema zur Sprache zu bringen. Nachdem er den Pizzakarton zu Boden gestellt hatte, musterte er sie ernst. »Warum ist das mit dem Baby schiefgegangen, was glaubst du?«
    »Keine Ahnung!« Erstaunlich gleichmütig hob Tina die Schultern. »So etwas passiert, das hast du selbst gesagt!«
    »Richtig, aber irgendeine Ursache gibt es immer. Ist dir bisher nie die Idee gekommen, dass du mit dieser irren Lebensweise nie erfolgreich ein Kind austragen wirst?«
    Ihr Kopf fegte zu ihm herum. »Was?«
    Daniel seufzte. »Mir ist ehrlich schleierhaft, wie du in manchem Dingen so naiv bleiben konntest. Oder stellst du dich absichtlich dumm? Was meinst du denn, weshalb sich deine Menstruation so unregelmäßig einstellt? Du bist zu dünn! Dein Körper wird eine derartige Tortur niemals zulassen. Es würde dich zu viel Kraft kosten, das Kind will nämlich wachsen und dazu braucht es nun mal Nahrung ! Wahrscheinlich würdest du daran zugrunde gehen. Also verabschiede dich schon mal von dem Gedanken, jemals Kinder zu haben, wenn du deinen derzeitigen Selbstzerstörungskurs weiterverfolgst. Und das sage ich bestimmt nicht, um dich zu ärgern, sondern weil es der verdammten Wahrheit entspricht!«
    Der Tobsuchtsanfall blieb aus, auch die

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