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03 - komplett

03 - komplett

Titel: 03 - komplett Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: 2 Romane
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tatsächlich eine Verletzung an einem der Grauen festgestellt. Adam war zuerst versucht gewesen, sich selbst davon zu überzeugen, aber da er nichts weiter vorhatte, als Guy am Nachmittag im Klub auf ein Kartenspiel zu treffen, beschloss er, ihr das kleine listige Manöver durchgehen zu lassen.
    Dennoch ärgerte er sich immer mehr über Deborah, die einfach nicht akzeptieren wollte, dass ihre Beziehung beendet war. Und er war verstimmt, weil der Grund, dass er sie nicht länger begehrte, darin lag, dass ... Seine Augen richteten sich auf das blasse ovale Gesicht ihm gegenüber, dessen schöne Züge durch den Rand eines Strohhutes verdeckt wurden. Er lächelte leicht, und Sylvie erwiderte sein Lächeln.
    Ihre vollen Lippen öffneten sich und zeigten perlweiße Zähne.
    Er spürte, wie ihm am ganzen Körper heiß wurde, und schalt sich selbst einen Narren, weil sie ihn so leicht um den Finger wickeln konnte. Sie hatte Mitgefühl für Jakes Leiden gezeigt und sein Herz berührt, aber sie war keine süße Unschuld, rief er sich in Erinnerung. Sie hatte einen Liebhaber und schien zudem vom Ehrgeiz besessen, sich einen wohlhabenden Gatten zu angeln. Diese unerwartete Bestechlichkeit ihres Charakters verbitterte ihn. Sie war ausschließlich in die Stadt gekommen, um sich einen Ehemann zu suchen. Am vergangenen Tag hatte sie angedeutet, dass sie ihn gerne zum Gemahl hätte, aber in Wahrheit liebte sie ihren Bauern. Ihr herzerweichender Kummer, als sie von John Vances Verletzungen erfuhr, hatte bewiesen, wie sehr sie ihm zugetan war.
    Adam war hin- und hergerissen von seinen Gefühlen. Er hätte sie gerne in den Arm genommen und getröstet, ihren Schmerz gelindert, doch zugleich nagte die Eifersucht an ihm, weil ein anderer Mann ihr Herz besaß. Wie um zu leugnen, dass er auch jetzt wieder diese Eifersucht verspürte, sagte er ruhig: „Ich hatte noch keine Gelegenheit, Ihnen mein Bedauern über Mr. Vances Unglück auszusprechen. Diese Nachricht muss Ihnen schrecklichen Kummer bereitet haben.“
    Zur Antwort erhielt er ein Nicken.
    „Ich hoffe, er wird sich bald von seinen Verletzungen erholen. Gewiss wird er wieder gänzlich genesen“, meinte er beruhigend, als er feststellte, dass seine Bemerkung ihr Tränen in die Augen hatte steigen lassen.
    Sylvie nickte erneut, dankbar für sein Mitgefühl. Die Gelegenheit war günstig, ihm von ihrem Verdacht zu erzählen, ihm zu sagen, dass sie den Schuft kannte, der diesen feigen Überfall ausgeführt hatte ... und wusste, warum er es getan hatte.
    Doch es fiel ihr schwer, sich zu überwinden, vertrauliche Einzelheiten ihrer Misshandlung preiszugeben. Genau das aber musste sie tun, wenn sie Anschuldigungen gegen Hugo erhob. Sie wusste, dass Hugo behaupten würde, sie hätte ihn ermutigt und ihm schöne Augen gemacht.
    „Ich wollte Sie in der Öffentlichkeit nicht brüskieren. Ich weiß, dass mein Verhalten ungestüm und impulsiv ist, ich fürchte allerdings, das ist meine Art, gleich, ob dies nun richtig oder falsch sein mag. Ich kann nicht dagegen an.“ Sie schaute unter dem dichten Fächer ihrer Wimpern hervor und stellte fest, dass selbst ihre aufrichtige Entschuldigung seine steinerne Miene nicht mildern konnte.
    „Ihre Art, so ... und was wollen Sie nun von mir?“
    Sie zögerte, dann kam ihr plötzlich eine ganz wunderbare Idee. Wenn er sich damit einverstanden erklärte, wären all ihre Probleme gelöst. Hugo war ein Feigling, er würde sich niemals mit dem Marquess of Rockingham anlegen oder die Gattin eines solch einflussreichen Gentleman beleidigen. Und als guter Freund von Lady Rockingham wäre auch John in Sicherheit. „Ich möchte Sie kühnerweise an etwas erinnern, das Sie gestern sagten“, flüsterte Sylvie.
    Adam runzelte die Stirn. „Habe ich Sie mit einer Bemerkung verstimmt?“
    „Nein, ganz im Gegenteil. Sie haben mich gefragt ... ob ich Ihnen einen Heiratsantrag gemacht habe.“
    „Und haben Sie?“, fragte er rau.
    „Ja, das habe ich.“
    Adam lehnte sich zurück, seine Augen verrieten nicht, was er dachte. „Nun, ich fühle mich natürlich geehrt und geschmeichelt, aber ...“
    „Lachen Sie mich nicht aus!“, sagte Sylvie mit erstickter Stimme. Stolz und flehend zugleich schaute sie ihn an. „Bitte sagen Sie mir, dass Sie sich mit mir vermählen werden. Ich habe mich verändert, zum Besseren“, betonte sie. „Sogar meine Mutter sagt, dass ich mich gebessert habe. Ich werde eine gute Gattin sein.“
    „Dessen bin ich mir sicher“, sagte Adam

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