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03 Nightfall - Zeiten der Finsternis

03 Nightfall - Zeiten der Finsternis

Titel: 03 Nightfall - Zeiten der Finsternis Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Adrian Phoenix
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auf seiner Seite! Ich habe keine Ahnung, wie die Sachen in meine Tasche kommen.«
    »Menteuse«, sagte Dante. »Das T-Shirt, das du anhast, kannst du übrigens behalten.«
    »Hatte ich auch vor.«
    Heather merkte, wie ihre Enttäuschung allmählich die Oberhand gewann. »Verdammt, Annie, wir haben jetzt keine Zeit für …«
    Annie sprang auf und riss sich das Mad-Edgar-T-Shirt mit der veilchenblauen Silhouette von Edgar Allan Poe vom Leib. Darunter trug sie keinen BH. Man sah ihre Brüste, die vor Zorn leicht gerötet waren.
    »Hübsche Titten, petite .«
    Sie knüllte das T-Shirt zusammen und warf es Dante vor die Füße. Es flatterte zu Boden.
    »Dann nimm doch dein tolles T-Shirt!«, knurrte sie. »Ihr könnt mich mal!« Sie drehte sich wütend um und stürmte ins Bad, wo sie die Tür hinter sich zuwarf.
    »Gott.« Heather rieb sich die Nasenwurzel, da sie merkte, dass sich Kopfschmerzen anbahnten. »Tut mir leid«, brummte sie.
    »Ist nicht deine Schuld«, antwortete Dante, hob das T-Shirt auf und warf es auf das Bett der Nachtgeschöpfe. »Ich werde später mit Annie reden. Unter vier Augen.«
    »Sie nimmt gerade keine Medikamente …«
    »Du musst sie nicht entschuldigen«, unterbrach Dante und drehte sich zu Heather um. »Ich weiß, dass sie diese bipolare Störung hat, und ich weiß auch, dass sie Medikamente braucht. Aber sie muss dennoch Verantwortung für ihr Verhalten übernehmen – oder nicht?«
    »Ja, vermutlich«, antwortete Heather. »Ich hatte immer das Gefühl, ich müsse irgendwie die fehlenden Menschen in ihrem Leben kompensieren – Mom, Dad … im Grunde alles Mögliche.«
    Dante strich mit dem Rücken seiner Finger über Heathers Schläfe. Seine Haut fühlte sich warm an. »Ich weiß, chérie «, sagte er leise. »Aber das war nicht deine Aufgabe.«
    »Vielleicht nicht«, meinte sie und gab dies zum ersten Mal vor sich selbst zu. »Aber ich konnte nicht darauf zählen, dass unser Vater sich um sie kümmern würde.«
    »Dein Alter klingt wie ein echtes Arschloch.«
    Heather musste lachen. Sie hoffte, dass sie dabei nicht so verbittert wirkte, wie sie sich fühlte. »Ziemlich genaue Beschreibung.« Sie holte Luft und wechselte dann das Thema. »Caterina ist auf dem Weg zurück zur Schattenabteilung, damit sie alles von innen im Blick behalten kann. Ich habe ihr deine Nummer gegeben.«
    »Du vertraust ihr?«
    Heather nickte. »Soweit das überhaupt geht. Sie hätte uns töten oder uns verraten können, während wir geschlafen haben.« Sie hielt inne und blickte in Dantes geheimnisvolle Augen. »Du bist der Grund, warum sie es nicht getan hat und auch nicht tun wird.«
    Dante seufzte. »Das hatte ich verstanden«, meinte er und fuhr sich mit einer bleichen Hand durchs Haar.
    »Wir können ihre Hilfe brauchen.«
    Dantes Blick schweifte einen Moment lang ab. Heather nahm an, dass er Von zuhörte. Es war eine Vertrautheit, die auch sie gerne mit ihm länger als nur während einer zeitweiligen Blutsverbindung geteilt hätte, also nach dem Sex oder vielmehr nachdem er von ihrem Blut getrunken hatte, was bisher nur beim Sex passiert war.
    Sie hatte auch vor, es dabei zu belassen. Die Vorstellung, dass Dante von ihr trank, weil er Hunger hatte und nicht weil es Ausdruck seiner Leidenschaft war, jagte ihr einen kalten Schauer über den Rücken. Doch was, wenn sein Hunger allzu groß wurde?
    Eins nach dem anderen, Wallace, dachte sie.
    Als Dantes Blick zu ihr zurückkehrte, bemerkte Heather, dass seine Pupillen deutlich geweitet und dunkelbraun umrandet waren. Goldenes Licht schien in ihren Tiefen zu schimmern.
    Ebenso zeigten sich in ihnen allerdings auch Schmerz und ein starkes Gefühl des Verlusts. Das sah sie vor allem in seiner angespannten Kieferpartie und in den dunklen Schatten unter seinen Augen, auch wenn er versuchte, die Qualen vor ihr zu verbergen. Sie musste an die Unterhaltung denken, die sie geführt hatten, während Dante unter der Dusche gewesen war.
    »Ich mache mir große Sorgen um ihn, Püppchen. Die Bilder, die ich von ihm aufgenommen habe … er wandert ständig zwischen Jetzt und Damals hin und her. Zwar kämpft er verdammt hart darum, im Hier und Jetzt zu bleiben …«
    »Aber?«
    Von wendet den Blick ab. Er fährt sich mit der Hand durchs Haar. Als er sie wieder ansieht, klingen seine Worte grimmig und zugleich gequält – ebenso wie seine grünlichen Augen es tun.
    »Ich glaube, dass er nicht mehr ertragen kann, Püppchen. Weder psychisch noch mental. Wenn ich nur eine

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