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03 Nightfall - Zeiten der Finsternis

03 Nightfall - Zeiten der Finsternis

Titel: 03 Nightfall - Zeiten der Finsternis Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Adrian Phoenix
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Pistole mit beiden Händen umfasste.
    Der Nomad tauchte wie von Zauberhand neben dem Wagen auf, die Fahrertür weit aufgerissen. Sein Gesicht mit dem Oberlippenbart wirkte grimmig entschlossen, als er seine Waffe hob und auf die Agenten hinter den Türen des Saturns schoss.
    Mündungsfeuer. Mehrere Schüsse. Das gedämpfte Klappern von Patronenhülsen, die auf den Asphalt fielen. Blut spritzte und mischte sich mit dem Geruch des Schießpulvers und heißen Gummis, als die Kugeln in Fleisch eindrangen. Holmes stöhnte und ging zu Boden, während der Nomad einen Schritt zurückwich.
    Prejean senkte den Kopf und ballte die Fäuste. Sein Blick richtete sich auf Gillespie. Die Muskeln des Vampirs lockerten sich. Gillespie schoss, doch Prejean war verschwunden.
    Ein Laster voller Stahlträger schien Gillespie in Lichtgeschwindigkeit zu rammen und zu Boden zu reißen. Blaues Licht blendete ihn, als sein Hinterkopf auf den Teer traf. Die Luft wich explosionsartig aus seiner Lunge, und er ließ die Glock los.
    In seinem Kopf schoss Schmerz von einer Seite zur anderen, während ihm schwindlig wurde. Alles begann sich vor seinen Augen zu drehen.
    Ein schweres Gewicht drückte auf seinen Bauch, etwas – vielleicht Knie – presste von beiden Seiten gegen seine Brust. Gillespie rang nach Luft. Er sog den Geruch verbrannten Laubs und frühen Morgenfrosts ein. Starke Hitze umgab ihn, und instinktiv riss er die Arme hoch und bedeckte seinen Hals, noch ehe sein Bewusstsein registrierte, dass ihn ein Blutsauger zu Boden gerissen hatte und kein Laster voller Stahlträger, und zwar nicht irgendein Blutsauger, sondern ein vorprogrammiertes Monster namens Dante Prejean.
    Heiße Hände packten Gillespie an den Unterarmen und rissen diese von seiner Kehle weg. Er sah gerade noch rechtzeitig wieder klar, um in Prejeans Augen sehen zu können. Sie bestanden nur noch aus einem tiefroten Schlitz und dunkelbraunen geweiteten Pupillen. Etwas Goldenes glitzerte in ihren verlangenden Tiefen.
    Was zum …
    Gillespie zuckte und wand sich, um ein Knie hochzuziehen und sich so vielleicht aus dem eisernen Griff des Vampirs zu lösen. Er wollte außerdem seine zweite Waffe herausreißen, die sich im Pistolenhalfter an seinem Knöchel befand.
    Doch ein leiser, nachdenklicher, resignierter Teil von ihm wusste, dass es keinen Unterschied machen würde. Es war zu spät. Es war schon zu spät gewesen, als er Prejean das erste Mal in die Augen geblickt hatte.
    Er würde sterben, und zwar nicht auf die angenehmste Weise.
    »Papa, jetzt darf ich, oder?«, fragte Prejean. Blut troff ihm aus der Nase. » J’ai faim, Arschloch.« Sein bleiches, schönes Gesicht senkte sich. Seine Lippen öffneten sich leicht und entblößten messerscharfe, blanke Reißzähne, während er sich Gillespies Hals näherte.
    Papa? War der Vampir verwirrt oder trieb er ein böses Spiel mit ihm?
    Erhitzte Lippen berührten Gillespies Kehle. Zweifacher Schmerz durchfuhr ihn. Er versuchte erneut, sich zu befreien, konnte aber weder seine Arme aus Prejeans stählernem Griff befreien noch den Vampir abschütteln. Sein panisch rasendes Herz würde zudem sein Leben nur noch schneller zu einem Ende bringen.
    Also rührte sich Gillespie nicht mehr.
    Heißer, reißender Schmerz durchdrang Dantes Schläfen. Sein Blick verschleierte sich. Die Schmerzen hämmerten an der Grenze zwischen damals und heute. Wespen surrten dröhnend. Bohrten sich unter seine Haut.
    »Steckt ihm nichts in den Mund. Der Junge beißt.«
    »Für dich gibt es kein Entkommen.«
    »Prejean, bleiben Sie, wo Sie sind. Keine Bewegung.«
    Der schwarze Detective oder Bulle oder Geheimagent zuckte unter Dante und versuchte, sich von ihm zu befreien. Schweiß stand ihm auf der Stirn. Seine Augen hinter der goldgerahmten Brille verengten sich vor Anstrengung. Wahrscheinlich war es das härteste Training, das der Idiot seit Jahren durchlaufen musste.
    Papa Prejean zuckt unter Dante wie ein gigantischer Wurm. Der Herzschlag des Arschlochs dröhnt in Dantes Ohren – ein urzeitlicher und faszinierender Ton, der seinen Hunger und seine tief in ihm liegende Wut anheizt.
    »Papa, jetzt darf ich, oder? J’ai faim , Arschloch.«
    Der Polizist wand sich, trat aus und keuchte atemlos.
    Papa Prejeans Absätze trommeln auf den Boden des Esszimmers, während ihm Blut aus der aufgerissenen Kehle spritzt. Seine Augen weiten sich ungläubig.
    Als Dantes Lippen Papa Prejeans stoppelige Kehle berührten und seine Reißzähne die Haut durchdrangen,

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