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03 Nightfall - Zeiten der Finsternis

03 Nightfall - Zeiten der Finsternis

Titel: 03 Nightfall - Zeiten der Finsternis Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Adrian Phoenix
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Herz wie wild raste. Sein Oberhemd war am Rücken schweißnass. In diesem Moment hätte er seine Seele verkauft, um einen Schluck Jack Daniels zu bekommen.
    Prejeans goldene Augen. Die blauen Flammen seiner Hände, die das Mädchen umgaben.
    Was zum Teufel hatte er mit dem Kind gemacht? Wie hatte er es gemacht? Wie war so etwas möglich – ein kleines Mädchen in ein anderes zu verwandeln?
    Prejean war nicht nur ein Vampir und ein Mörder. Doch was immer er sein mochte – er war garantiert nicht das, was das Kind behauptet hatte.
    Bist du ein Engel?
    Vor Gillespies innerem Auge tauchten die Bilder der weißen Steinengel auf dem Grundstück der Wells auf. Seine Nackenhaare stellten sich auf. Der Finger am Abzug der Glock zuckte. Jetzt schieß endlich, verdammt, befahl seine innere Stimme.
    Doch ehe Gillespie entscheiden konnte, ob er einen Unbewaffneten erschießen sollte oder nicht – das ist kein Unbewaffneter, er hat Reißzähne, ist blitzschnell und sehr stark, mahnte die innere Stimme –, kippte der Vampir vollständig auf den glasscherbenübersäten Boden. Sein Körper zuckte in einer atemberaubenden Geschwindigkeit und Heftigkeit, während sein dunkles Haar über den Asphalt fegte.
    »Scheiße!« Wallace ließ sich neben Prejean auf die Knie fallen. »Von!«
    Gillespie starrte überrascht auf den zuckenden Leib. Ein Anfall? Er hatte keine Ahnung gehabt, dass auch Blutsauger unter Krankheiten oder geistigen Kurzschlüssen leiden konnten. Der Finger um den Abzug der Glock lockerte sich.
    Pfeilschnell und fast unsichtbar tauchte der Nomad neben Wallace und Prejean auf. Auf dem Rücken seiner Lederjacke war das Emblem der Nightwolves zu sehen. In der Hand hatte er einen schwarzen Beutel mit Reißverschluss.
    Ein Schuss hallte durch die Nacht, als einer von Gillespies Leuten verspätet auf die schnelle Bewegung des Nomad reagierte.
    McGuinn drehte sich um, zeigte ihm den Stinkefinger und kniete sich dann neben Dante. Er öffnete den Beutel und holte eine Spritze und eine Ampulle heraus.
    Scheinwerferlichter richteten sich auf das Trio auf dem Boden und erleuchteten Prejeans zuckenden Leib. Aus seiner Nase und seinem Mund lief frisches Blut auf den Asphalt.
    »Boss, was zum Teufel ist er? Wie ist es ihm gelungen, das Mädchen zu verwandeln?«, fragte Kaplan.
    »Ich habe keine Ahnung.«
    »Das Mädchen hatte einen Kopfschuss. Es sollte tot sein.«
    »Das heißt aber nicht, dass die Kleine auch tot war«, antwortete Gillespie. »Ich habe schon von Leuten gehört, die mit einem Brecheisen im Hirn Basketball spielten.«
    »Aber wie erklären Sie, dass das Mädchen keine Asiatin mehr ist?«
    Gillespie riss sich von Prejeans Anblick los und sah die Agentin an. Sie hatte die fragwürdige Sicherheit der kugelsicheren Autotür verlassen, hinter der sie sich versteckt hatte, und war zu Gillespie getreten. Die Sig Sauer hielt sie auf den Boden gerichtet. Einige Strähnen ihres blonden Haars hatten sich aus ihrem Pferdeschwanz gelöst und hingen ihr nun über das Kinn.
    »Das kann ich nicht«, antwortete Gillespie und blickte in ihre verwirrten Augen. »Ich habe keine Ahnung, wie er es geschafft hat, sie umzuformen.«
    »Sie hat Prejean einen Engel genannt. Glauben Sie … ich meine, wäre es möglich …«
    Gillespies Mobiltelefon klingelte, und sein Herz sprang ihm vor Schreck beinahe aus der Brust. Mann! Ich bin ja angespannter als eine Feder, dachte er . Er zog sein Mobiltelefon aus der Hosentasche und warf einen Blick aufs Display. Underwood. Grimmige Zufriedenheit breitete sich in ihm aus. Zur Abwechslung konnte er diesmal gute Nachrichten mitteilen.
    »Für den Augenblick gilt Prejean als Mörder. Kümmern Sie sich um die Verhaftung«, befahl er Kaplan und wies mit dem Kopf auf das Trio vor ihnen. »Aber nicht allein. Wenn sie sich wehren, schießen Sie.«
    Kaplan nickte, obwohl sie unglücklich wirkte. Sie eilte zum Saturn und den überlebenden Agenten zurück.
    Gillespie hob ab. »Ma’am. Gute Nachrichten. Wir haben sie – Prejean und Wallace. Allerdings kein Anzeichen von Lyons.«
    »Lassen Sie sie gehen«, erklärte Underwood leise.
    Da die Frau gewöhnlich nicht zu Scherzen neigte, nahm Gillespie an, er müsse sich verhört haben. »Ma’am?«, fragte er konsterniert.
    »Ich habe gesagt, Sie sollen sie laufenlassen.«
    Vielleicht hatte sie ihn falsch verstanden. »Wir haben Prejean und Wallace. Wir haben sie.«
    »Möglicherweise verstehen Sie mich ja beim dritten Mal. Lassen Sie sie laufen. Laufenlassen. Die

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