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03 - Nur ein einziger Biss

03 - Nur ein einziger Biss

Titel: 03 - Nur ein einziger Biss Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alexandra Ivy
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Dieses Wort klang unbeholfen aus seinem Mund. »Nein. Sie schulden mir die Lehnstreue.«
    »Sie meinen, wie Leibeigene?« Darcy lachte kurz auf. »Ist das nicht ein bisschen vorsintflutlich?«
    Ein Anflug von Ungeduld überzog seine schönen Züge. »Die Werwölfe unterstehen den Gesetzen der Vampire, und sie müssen mir als dem Anführer der Vampire gehorchen.«
    Darcy blinzelte. »Also sind Sie … was? Der König der Vampire?«
    »Ich bin der Herr und Meister, der Anasso«, antwortete er mit mildem Stolz.
    Darcy fühlte, wie ihre Lippen zuckten. Sie konnte nichts dagegen tun. In seiner Arroganz lag etwas, das sie zum Lachen reizte. So wie sie die meisten Dinge im Leben komisch fand - schon vor langer Zeit hatte Darcy herausgefunden, dass sie von Bitterkeit überwältigt werden würde, wenn sie nicht über die Welt und all ihre Verrücktheiten lachte.

    »Wow.« Sie riss die Augen auf. »Ein hohes Tier!«
    Sein Gesichtsausdruck war weiterhin undeutbar, aber in den dunklen Augen schien etwas aufzublitzen. »Ein hohes Tier? Ist das ein menschlicher Ausdruck für einen Anführer?«
    Sie runzelte die Stirn. »Sie kommen wohl nicht viel rum, oder?«
    Styx zuckte die Achseln. »Mehr, als ich mir wünschen würde.«
    »Eigentlich spielt es auch keine Rolle.« Darcy schüttelte leicht den Kopf. Sie war einerseits froh, dass sie nicht zur hysterischen Sorte Frau gehörte, aber andererseits war es wahrscheinlich nicht unbedingt das Klügste, hier zu sitzen und ein Schwätzchen mit dem König der Vampire zu halten.
    »Ich habe Ihnen doch gesagt, dass ich nichts über diesen Salvatore weiß. Und auch nichts über Werwölfe. Ich glaube nicht mal an sie. Wenn es Ihnen also nichts ausmacht - ich muss wirklich nach Hause.«
    »Ich fürchte, das kann ich nicht zulassen.«
    Ihr stockte der Atem, als sie seine kategorische Weigerung hörte. »Was meinen Sie damit?«
    »Salvatore nimmt große Mühen auf sich, um Euch aufzuspüren.«
    »Ich habe Ihnen doch schon gesagt, ich kann Ihnen nicht helfen. Ich habe keine Ahnung, warum er mich verfolgen sollte.«
    »Eure Präsenz wird sich dennoch als Vorteil erweisen.«
    »Was soll das heißen?«
    Sein Blick blieb fest. »Ich glaube, dass Salvatore Euch so sehr begehrt, dass er über Eure Freilassung verhandeln wird.«

    Darcy brauchte einen Moment, um zu begreifen, was er vorhatte. Sie wollte einfach nicht glauben, dass er so kaltherzig sein konnte. Ihr entging allerdings auch nicht, dass er sie die ganze Zeit mit düsterer Intensität beobachtete. Leider war sie sich nicht sicher, ob er dabei an Sex oder an ein saftiges Abendessen dachte.
    »Sie haben vor, mich gegen meinen Willen hier festzuhalten und dann zu verhandeln, ob sie mich an die Werwölfe ausliefern?«
    »Ja.«
    »Auch wenn Sie nicht wissen, was dieser Salvatore von mir will? Vielleicht wird er mich in einem furchtbaren Ritual opfern! Oder er ist zu dem Entschluss gekommen, dass ich eine schmackhafte Mahlzeit abgeben könnte!«
    Styx drehte sich um und ging auf das Fenster zu. Er öffnete die schweren Fensterläden und offenbarte ihr damit, dass die Nacht schon angebrochen war. Natürlich, es war Dezember in Illinois. Die Sonne war in diesen Tagen kaum aufgegangen, bevor sie auch schon wieder im Untergehen begriffen war. Wie lange hatte sie überhaupt geschlafen?
    »Salvatore würde sich nicht solchen Anstrengungen unterziehen, wenn es einfach nur um ein Opfer oder seinen Appetit ginge«, meinte er schließlich leise. »Ich glaube, er möchte Euch lebendig haben.«
    »Sie glauben das?« Darcy schnaubte. Sie würde sich auf keinen Fall unterwürfig an einen Werwolf ausliefern lassen - falls Salvatore überhaupt ein Werwolf war.
    »Ich kann Ihnen gar nicht sagen, wie beruhigend das ist! Mein kleines Leben ist für Sie vielleicht nicht wichtig, aber für mich sehr wohl!« Sie schnappte sich ein Kissen
und warf es in Richtung seines Rückens. In einem unglaublichen Tempo drehte er sich um und fing das Kissen auf, bevor es ihn berührte. Darcys Kehle wurde trocken. »Bitte«, flüsterte sie, »ich will nach Hause.«
    Fast wirkte es so, als ob ihr leises Flehen ihm zu schaffen machte. »Darcy, dort wäret Ihr nicht in Sicherheit. Wenn Ihr dieses Anwesen verlasst, werden die Werwölfe Euch abfangen, bevor Ihr in Euer Zuhause zurückkehren könnt. Nur durch meinen Schutz …«
    Seine düstere Prophezeiung wurde unterbrochen, als der Klang einer schrillen, gebieterischen Stimme durch die Tür drang. Ein starker französischer Akzent und

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