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03 - Nur ein einziger Biss

03 - Nur ein einziger Biss

Titel: 03 - Nur ein einziger Biss Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alexandra Ivy
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nicht aufregen, aber du musst verstehen, ich kann nicht riskieren, dass Salvatore dich in seine Gewalt bekommt!«
    Sie schüttelte seine Hand ab und weigerte sich, sich durch seine sanfte, verführerische Stimme umstimmen zu lassen. So sehr sie Styx auch für seine Hingabe an sein Volk respektierte, in diesem Moment war er ihr Entführer, nicht ihr Geliebter! Er stand zwischen ihr und der Wahrheit, nach der sie so verzweifelt suchte.
    »Du hast es sehr deutlich gemacht, dass du deine … Trumpfkarte für die Verhandlungen nicht aufs Spiel setzen willst, Styx.« Sie warf einen betonten Blick auf die Tür. »Gehst du jetzt, oder habe ich das Recht verloren, ein paar Minuten für mich allein zu haben?«
    Völlige Stille trat ein, und Darcy befürchtete, dass Styx sich tatsächlich weigern würde zu gehen. Sie konnte fühlen, wie er ihrem abgewandten Profil einen wilden Blick zuwarf, als versuchte er ihre düsteren Gedanken zu lesen.
    Nach einer gefühlten Ewigkeit stieß Styx schließlich einen schwachen Seufzer aus. »Vielleicht ist es besser, darüber zu sprechen, sobald du dich beruhigt hast«, entgegnete er widerstrebend. Er wandte sich zur Tür und blieb dann stehen, um noch einmal zurückzuschauen. »Ich bin
nicht dein Feind, Darcy. Wenn du mir nur vertrauen würdest, würde ich es dir beweisen.«
    Mit diesen Worten verließ er den Raum und es blieb nur ein Hauch seines exotischen, männlichen Duftes zurück.
    Darcy schloss die Augen. Wenn du mir nur vertrauen würdest …
    Dabei vertraute sie ihm doch! Was zweifellos nur die Meinung der Leute bestätigte, dass sie völlig irre war. Welche Frau mit Verstand würde je einem tödlichen Raubtier der Nacht vertrauen? Aber genauso groß wie dieses Vertrauen war auch das unerschütterliche Wissen, dass Styx viel zu ehrenhaft war, um seine Verpflichtungen zu vergessen. Er würde tun, was auch immer er tun musste. Und sie auch.
    Darcy ignorierte den merkwürdigen Schmerz in ihrer Herzregion, ging in das angrenzende Badezimmer und schloss die Tür. Als Levet so nett gewesen war, ihre Kleidung zu holen, hatte er auch ihr Mobiltelefon und ein kleines Bündel Geldscheine mitgebracht, das sie zu Hause immer in ihrer Sockenschublade versteckt hatte. Beides hatte sie klugerweise sofort zwischen die Handtücher unter dem Waschbecken gesteckt. Als hätte sie gewusst, dass sie vielleicht irgendwann aus ihrem luxuriösen Gefängnis würde fliehen müssen. Und dass Styx es ihr nicht leicht machen würde.
    Sie drückte das Handy an ihre Brust, während sie darüber nachdachte, wer ihr helfen konnte. Nicht die Polizei. Die würden sie in eine Zwangsjacke stecken, wenn sie sie zu überzeugen versuchte, dass sie von einem Vampir entführt worden war, vorausgesetzt, dass Styx und die Raben den Polizisten nicht vorher schon etwas Schreckliches
antun würden, wenn sie auch nur versuchten, das Anwesen zu betreten.
    Das Gleiche galt für ihre wenigen Freundinnen und Freunde.
    Sie durfte sie nicht in Gefahr bringen, indem sie sie in ihre Schwierigkeiten hineinzog. Eine Familie gab es nicht. Also blieb ihr … niemand.
    Sie biss die Zähne fest zusammen und kämpfte gegen die düsteren Gedanken an, während sie über den gefliesten Fußboden wanderte. Es gab sicher jemanden, der ihr helfen konnte! Es musste einfach jemanden geben!
    Sie blieb abrupt stehen, als ihr unerwartet ein Einfall kam. Shay. Die schöne Dämonin hatte mehr als deutlich gemacht, dass sie bereit und willens war, Darcy bei allem zu helfen, was immer es auch sein mochte. Und was noch wichtiger war: Sie fürchtete sich nicht vor Styx und seinen Raben. Wenn sie nur herausfinden könnte, wie sie an Shays Telefonnummer kam …
    »Darcy.«
    Das Mobiltelefon fiel ihr aus den Händen, als Darcy merkte, dass Styx vollkommen lautlos zurückgekehrt war und das Bad betreten hatte.
    »Mist«, keuchte sie, und ihr Herz schlug schmerzhaft bis zum Hals. »Was zum Henker machst du hier? Ich habe dir doch gesagt …«
    Ihre panikerfüllten Worte brachen jäh ab, als er ihr einen schlanken Finger auf die Lippen legte. »Pst. Du sollst dir keine Sorgen machen, mein Engel, alles wird gut«, murmelte er sanft.
    Sie runzelte die Stirn, als seine Finger ihr Kinn umfassten und er den Kopf senkte, um ihr tief in die aufgerissenen Augen zu blicken.

    »Styx?«, japste sie, als ein sehr seltsames Gefühl von Frieden sie überkam. Sie konnte nichts außer seinen schwarzen Augen sehen und nichts außer seiner weichen, überzeugenden Stimme hören.
    »Du

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