03 - Nur ein einziger Biss
Armen verbringen zu können. Er brauchte ihre sanfte Berührung, nachdem er Stunden damit zugebracht hatte, sich mit zwei anstrengenden Vampiren zu befassen, die erwartet hatten, dass er wie von Zauberhand ihre Probleme löste.
Nun schien es, als sei die Aussicht auf irgendwelche sanften Berührungen vorerst dahin.
»Stattdessen kehrst du mit Bildern zurück, die Darcy zwangsläufig in die Arme ihrer Feinde treiben«!, knurrte er wieder den Gargylen an.
Levets Augen verengten sich. »Ich würde sagen, sie befindet sich bereits in den Armen ihrer Feinde.«
»Gib nur acht, Gargyle!«
»Kannst du meinen Vorwurf bestreiten?« Der kleine Dämon tauchte mit zuckendem Schwanz hinter dem
Stuhl auf. »Du bist derjenige, der sie entführt hat. Du bist derjenige, der sie gefangen hält. Du bist derjenige, der sie benutzt, um seine eigenen Ziele zu erreichen!«
Styx ballte die Hände zu Fäusten. Wie gerne hätte er den Gargylen gewürgt, bis er zur Hölle gefahren wäre! Er musste nicht daran erinnert werden, dass er in dieser absurden Farce der Bösewicht war.
»Salvatore ist derjenige, um den man sich Sorgen machen muss, du Dummkopf! Er hat eine Menge Zeit und Mühe investiert, um Darcy in seine Gewalt zu bekommen.«
»Du hast noch immer keinen Beweis, dass er die Absicht hat, ihr zu schaden.«
»Und keinen Beweis, dass er nicht diese Absicht hat.« Überwältigt von dem Drang, jemanden zu schlagen, zu beißen oder zu töten, durchmaß Styx die große Küche mit seinen Schritten, doch er kam sich lächerlich dabei vor. Er lief niemals ziellos hin und her. Das war ein Anzeichen eines kranken Geistes.
Er zwang sich selbst, stehen zu bleiben, und sah den lästigen Dämon mit einem kalten Blick an. »Ist es dein Wunsch, einem Werwolf zu vertrauen, der bereits bewiesen hat, dass er keine Achtung vor den Gesetzen hat, die ihn binden?«
»Ich möchte mein Vertrauen weder in Vampire noch in Werwölfe setzen«, murmelte Levet. »Beide sind berüchtigt dafür, auf gerissene Art jede Situation zu ihrem eigenen Vorteil zu wenden.«
»Wenn Darcy verletzt wird, werde ich dich persönlich zur Rechenschaft ziehen!«, warnte ihn Styx. »Du hättest ihr niemals dieses Bild zeigen dürfen!«
»Du hättest es ihr vorenthalten?«
»Natürlich!« Styx drehte sich förmlich der Magen um,
als er sich die zarte Hoffnung ins Gedächtnis rief, die in den schönen grünen Augen geschimmert hatte. Er konnte es nicht ertragen, dass dieser Bastard Salvatore Darcys Verletzlichkeit ausnutzte, um ihr etwas anzutun. »Es war sinnlos, sie zu beunruhigen!«
Levet forschte mit offenem Argwohn in Styx’ Gesicht. »Obwohl du weißt, dass es ihr möglicherweise das bietet, was sie sich mehr als irgendetwas anderes auf dieser Welt wünscht?«
Styx ging mit schonungsloser Gründlichkeit über die Worte des Gargylen hinweg. Salvatore war ein raffinierter Feind, der sich auf jedes Niveau herablassen würde, um Darcy aus dem sicheren Versteck zu locken! Aber was, wenn das nicht seine Beweggründe waren?
Ein düsteres Gefühl der Furcht erfüllte Styx’ Herz. Im Augenblick war Darcy sein einziges Druckmittel, um das Rudel ohne Blutvergießen zur Rückkehr in seine Jagdgründe zu zwingen. Er brauchte sie und durfte sie nicht gehen lassen.
»Wir wissen bis jetzt noch nichts Genaues«, meinte er schließlich steif.
»Wenn diese Frau ihre Mutter ist …«, begann Levet, hielt jedoch inne, als Styx ihn mit einem tödlichen Blick durchbohrte.
»Das reicht! Wir werden später darüber sprechen. Erst einmal muss ich versuchen, Darcy zu überzeugen, dass sie Salvatore nicht in seine verdammungswürdige Falle geht.«
Darcy war erstaunt festzustellen, dass ihre Hände zitterten, als sie eine saubere Jeanshose und einen weichen grünen Pullover anzog. Sie sah verwundert auf sie herab. Himmel!
Im Lauf der Jahre hatte sie es ertragen müssen, als Freak
bezeichnet zu werden, hatte ein Dutzend Pflegefamilien wieder verlassen müssen und hatte auf der Straße gelebt, bis sie schließlich wenigstens genug Geld verdient hatte, um sich eine Wohnung leisten zu können.
In der vergangenen Woche war sie von einem Werwolf verfolgt und von einem Vampir entführt worden. Das alles reichte aus, um sogar der coolsten, ruhigsten und gelassensten Frau einen Nervenzusammenbruch zu bescheren. Aber nichts, gar nichts , hatte sie so sehr erschüttert wie dieses Foto.
Darcy presste eine Hand auf ihren zitternden Magen und zwang sich, mehrmals tief Atem zu holen. Sie musste
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