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03 - Saison der Eifersucht

03 - Saison der Eifersucht

Titel: 03 - Saison der Eifersucht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Marion Chesney
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vorderen
Salon stellte, mit seinen hervorquellenden Augen böse an.
    »Alice macht eine
Besorgung«, sagte Rainbird. Der Butler mochte die Art nicht, in der der Agent
die schöne Alice mit lüsternen Augen geradezu auszog, und so hatte er dem
Hausmädchen aufgetragen, unten zu bleiben. Jenny verließ das Zimmer, und
Rainbird sah den Verwalter erwartungsvoll an.
    »Ihr laßt's euch
gutgehen, was«, sagte Palmer verdrießlich, streckte seine dicken Beine in die
Wärme, die das Kaminfeuer abgab, und schaute sich in dem gepflegten Salon um.
Rainbird wartete geduldig. Es war sinnlos, mit Palmer zu rechten.
    Palmer schlürfte
geräuschvoll seinen Tee. Es ist erstaunlich, sinnierte Rainbird, wie der
Verwalter den Tee aus der Tasse, in der der Löffel steckt, trinken kann, ohne
sich ins Auge zu stechen.
    »Ich habe kürzlich
mit Seiner Gnaden gesprochen«, sagte Palmer, »und er war der Meinung, die
Diener von Nummer 67 werden zu gut bezahlt.«
    Rainbird schaute
Palmer an, und seine grauen Augen waren plötzlich vor Misstrauen hellwach.
»Weiß der Duke of Pelham eigentlich, wie hoch unser Lohn ist?«
    »Selbstverständlich.
Schließlich zeige ich ihm regelmäßig die Bücher.«
    »Und wie war es auf
der Halbinsel?«, fragte Rainbird zuckersüß. »Heiß?«
    »Was?«
    »Der Duke of Pelham
ist seit letztem Sommer in Portugal. Wenn Sie mit ihm gesprochen haben, nehme
ich daher an, dass Sie sich über die hohen Berge gearbeitet haben, um ihr Ziel
zu erreichen.«
    »Sprechen Sie nicht in diesem
herablassenden Ton mit mir«, knurrte Palmer und lief rot an. »Sie sind nichts
als ein Schürzenjäger, der überhaupt keinen Lohn hätte, wenn ich ihm nicht aus
der Patsche geholfen hätte.«
    Rainbird war aus
Lord Trumpingtons Diensten entlassen worden, weil man ihn mit der pudelnackten
Lady Trumpington zwischen den Bettdecken gefunden hatte. Die Tatsache, dass ihn
Mylady praktisch ins Bett gezerrt hatte, spielte keine Rolle. Rainbird wurde in
Unehren entlassen, und ohne Palmer wäre es ihm tatsächlich sehr schwer
gefallen, eine neue Stellung zu finden, da ihn Lord Trumpington jedem
gegenüber, der es hören wollte, als Verrückten bezeichnete, der seine Frau
vergewaltigt habe.
    Diener waren immer
im Unrecht. Es war Brauch, dass die Angehörigen der feinen Gesellschaft ihre
Lakaien mitnahmen, wenn sie außer Hause dinierten. Die Aufgabe der Lakaien
bestand darin, ihre Herren bei Beendigung des Dinners unter dem Tisch
hervorzuholen und nach Hause zu bringen, ohne bei dieser Gelegenheit
irgendwelche methodistischen Bemerkungen über Trunkenheit zu machen. Sollte
sich der Herr jedoch so schlecht benehmen, dass sein Zustand der fortgeschrittenen
Trunkenheit unmöglich zu verbergen war, wie bei einem gewissen Lord, der darauf
bestand, mitten auf dem Tisch Entrechats vorzuführen, dann wurde der Lakai der
Trunkenheit bezichtigt und entlassen.
    Rainbird schwieg.
Wenn er es fertigbrachte, ganz ruhig lange genug zu warten, dann würde der
Verwalter bestimmt irgendwann zu dem eigentlichen Zweck seines Besuches kommen.
    Und so war es auch.
Nachdem er erfolglos versucht hatte, Rainbird zu reizen, seufzte Palmer
enttäuscht und sagte: »Nächsten Monat kommt ein Mieter. Lauter Frauen, wie es
aussieht. Ich habe mit dem Anwalt gesprochen, der sich darum kümmert. Es
scheint, dass Sir Benjamin Hayner gestorben ist und seine beiden Töchter unter
der Vormundschaft einer fünfundzwanzigjährigen Miss Metcalf zurückgelassen hat.
Diese Miss Metcalf wird mit den beiden Mädchen hierherkommen. Und wieder erhebt
sich die Frage der Unterbringung der Kammerzofe.«
    Rainbird zuckte
zusammen, und Palmer schaute ihn neugierig an. Rainbird hatte sich in die
französische Kammerzofe verliebt, die während der letzten Saison hier gewohnt
hatte.
    »Letztes Jahr«,
sagte Rainbird und hielt sorgfältig seinen Gesichtsausdruck unter Kontrolle,
»musste Mrs. Middleton ihren Salon an der Hintertreppe abgeben. Ich vertraue
darauf, dass das dieses Mal nicht nötig sein wird.«
    »Das hängt alles
von dieser Metcalf ab. Überlassen Sie es ihr. So eine wie die ist Ihnen noch
nie untergekommen, Rainbird. Nach dem, was ihr Anwalt sagt, ist sie die größte
Heilige weit und breit in ganz England.«
    »Gut«, sagte Rainbird.
»Eine heilige Mieterin sollte sich eigentlich um das Wohlergehen der Diener
kümmern. Wenn man es recht bedenkt, kümmert sich jede Lady um ihre Diener. Nur
Leute die weder Ladys noch Gentlemen sind, behandeln ihre Diener schlecht.«
    »Womit Sie mich

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