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03 - Sarggeflüster

03 - Sarggeflüster

Titel: 03 - Sarggeflüster Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kimberly Raye
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schien.
    Der Wind blies über die Wellen hinweg landeinwärts und spielte mit dem Tuch, das meine Haut kitzelte.
    „Ich habe auf dich gewartet.“ Tys Stimme drang in mein Ohr, als er sich mir nun von hinten näherte. Und dann waren es auf einmal seine Finger, die das seidige Gespinst aufnahmen und kitzelnd über meinen Bauchnabel glitten.
    Mmm ..
    Ich war nicht sicher, ob es an der schier endlosen Abfolge von Hochzeitskleidern lag oder an dem Stress, den meine Mutter mir gerade aufgeladen hatte, oder aber an den Jell-O Shots (wahrscheinlich waren es die Shots), doch in der einen Minute verlor ich mich noch in einer heißen, innigen Umarmung, und in der nächsten stand ich barfuß im Sand, trug ein Baströckchen und ein Paar Kokosnussschalen und sagte Ich will, während eine Gruppe halbnackter Insulaner ein altes hawaiianisches Liebeslied spielte.
    Was?
    Ich meine, klar, ich hab nichts gegen eine Hochzeit auf Hawaii, aber nicht barfuß (ich brauchte allerallermindestens ein Paar strassbesetzte Zsa-Zsa-Flipflops) und auch nicht ausstaffiert wie ein Hula-Mädchen. Und - und das war das Entscheidende - nicht mit Ty.
    Gebürtig. Gewandelt. Das würde so was von auf keinen Fall passieren.
    Zumindest nicht der Teil mit der Hochzeit. Aber die Finger, die sich unter das Wickeltuch schlichen... Das würde ich nicht vollständig ausschließen.
    Angenommen, ich finde ihn und es tut ihm alles schrecklich leid und er möchte sich unbedingt bei mir dafür revanchieren, dass ich ihm den Arsch gerettet habe. Was für ein Lebewesen wäre ich denn, wenn ich ihn kaltherzig abwiese? Ich bin durchaus in der Lage, ein Zeichen der Anerkennung genauso gnädig zu akzeptieren wie jeder andere Vampir auch.
    Ja, ja, normalerweise werden die Wörter gnädig und Vampir nicht im selben Satz verwendet, aber hier ging es schließlich um eine Fantasie.
    Er wäre voll der Dankbarkeit. Ich wäre gnädig (und modisch in die neueste Designer-Strandkleidung gekleidet). Sex wäre unausweichlich.
    Zumindest war es das, was ich mir selbst einzureden versuchte, als ich meine erotischen Gedanken bis zu der Stelle vor dem Ich will zurückspulte und auf Play drückte.
    Ty schlang seine Arme um mich und ich lehnte mich an ihn. Die nächsten Minuten feierten wir ein sehr hitziges Wiedersehen, bis ich in tiefen Schlaf fiel.

7

    „Sie werden niemals erraten, was gerade passiert ist.“ Später am Nachmittag tönte Evies Stimme über die Leitung, als es mir endlich gelang, aufzuwachen und ans Telefon zu gehen, das nicht aufhören wollte zu plärren.
    „Gut oder schlecht?“, murmelte ich und versuchte mir den Schlaf aus den Augen zu blinzeln.
    „Wunderbar.“
    „Ich habe einen kostenlosen Shoppingtrip zu Donna Karan gewonnen?“
    „Besser.“
    „Ich habe im Lotto gewonnen?“ „Noch besser.“
    „Meine Moni hat angerufen, um mir zu sagen, wie leid es ihr tut, dass sie mir diese Schuldgefühle eingeredet und mich manipuliert hat, und nun will sie mir einen Mercedes kaufen, um all den Schmerz und das Leid wiedergutzumachen, das sie mir fast mein ganzes Leben lang angetan hat?“
    „Ich sagte wunderbar, nicht wundersam. Sie sind im Recall.“
    „Im was?“, fragte ich, während sich meine Beine über den Rand des Bettes quälten. Meine Zehen landeten in etwas Weichem, Matschigem.
    Killer.
    „Manhattans Most Wanted“, fuhr Evie fort, während ich nach unten sah und die Nase rümpfte. „Sie haben's geschafft. Sie sind jetzt eine der achtzig Bewerberinnen, die in die nähere Wahl für die neue Staffel kommen, die in der nächsten Woche beginnt. Sie
    haben vor einer Viertelstunde angerufen. Ich hätte es Ihnen ja schon früher gesagt, aber dann fing das Telefon an zu klingeln, und darum rufe ich erst jetzt an. Sie müssen für ein weiteres Interview um sechs im Sender sein - das war der späteste Termin, den ich kriegen konnte.“
    Ich blickte auf die Uhr. Fünf Minuten vor fünf am Nachmittag. Ich erhob mich ein paar Zentimeter über den Boden und schwebte rasch in mein Badezimmer, wo ich Killer fand, der sich auf meinem Lieblingshandtuch lümmelte.
    „Du hast dir Riesenärger eingehandelt, Freundchen.“
    Ja, ja, schien sein Blick zu sagen, als ob er genau wüsste, dass ich schon nach seinem jämmerlichen schwarzen Pelz süchtig war. Siehst du, wie ich zittere?
    „Sind Sie noch da?“, fragte Evie, während ich vor dem Waschbecken landete, das Wasser anstellte und meinen Fuß unter den Strahl hielt.
    „Ich bin noch da, aber du nicht mehr lange“, sagte

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