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03 - Sarggeflüster

03 - Sarggeflüster

Titel: 03 - Sarggeflüster Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kimberly Raye
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Lulu-Guiness-Clutch, einer Mondsteinkette und einem Moschino-Kleid aus Chiffon.)
    Ich, wie ich gegen den in mir aufsteigenden Vampirjähzorn ankämpfe, als ich dem gelben Blitz hinterherschaue. Ich stand kurz davor, hinter ihm herzuflitzen und ihn ein für alle Mal von seiner mehr als unfreundlichen Fahrweise zu kurieren.
    Allerdings hatte ich das dumpfe Gefühl, dass der Stadtrat es möglicherweise gar nicht gern sehen würde, wenn einem hart arbeitenden Bürger das Fell gegerbt wurde, und darum betrat ich stattdessen lieber Dead End Dating.
    Evie war schon gegangen, und Word war schwer mit seiner Arbeit an der Dockingstation in meinem Büro beschäftigt. Da ich ihn nicht ansehen konnte, ohne an den armen Klopfer zu denken, holte ich mir schnell einen neuen Vorrat an Visitenkarten und beantwortete die lebenswichtigsten E-Mails. Nina Eins, alias Nina Lancaster - Tochter des Hoteliers und uralten Vampirs Victor Lancaster, dem unter anderem das Waldorf Astoria gehörte, wo sie die Empfangsdame spielte, um ihre Sucht nach Designerklamotten zu befriedigen -, wollte meine Meinung zu ihrer neuesten Anschaffung auf dem Accessoire-Sektor einholen. Wohingegen die andere Hälfte der Ninas, Nina Zwei - eine Berühmtheit im Bereich der Hygieneartikel -, nach meiner Meinung zu einem Geburtstagsgeschenk für ihren Bindungspartner verlangte.
    Ich tippte geschwind Ich liebe es! Senden. Und Vergiss die Unterwäsche und wickel dich lieber in einen Kalkulationsbogen ein. Senden. Na klar: Nina Eins hatte einen fabelhaften Geschmack, und ich war auf so ziemlich alles neidisch, was sie kaufte. Nina Zwei war mit Wilson verbunden, einem Finanzguru, den es tierisch anmachte, den Börsenbericht auf CNN zu sehen.
    Ich ignorierte die drei neuesten Nachrichten von meiner Mutter und verließ das Büro durch die Hintertür. (Vorne wachte immer noch Gwen mit ihrer Kamera.)
    Der Geruch nach Vitaminen und Teppichreiniger hüllte mich ein, sobald ich die enge Gasse betrat, die hinter dem Gebäude verlief, das meine Firma, eine Wirtschaftsprüferkanzlei, einen Tante-Emma-Bioladen und ein kleines Geschäft für Innenausstattung beherbergte. Ich dachte kurz darüber nach, einfach mit einem Satz über den Zaun zu springen und meine übernatürliche Geschwindigkeit zu nutzen, um die Strecke von mehreren Blocks bis zum Fernsehstudio zu bewältigen. Doch dann beschloss ich rasch, dass das keinesfalls passieren würde, mit diesen Schuhen. Ich wackelte mit den Zehen und ein stechender Schmerz fuhr bis in meine Waden hinauf. Autsch!
    Ich schloss die Augen und konzentrierte mich. Nach ein paar Sekunden, in denen ich mir mich selbst als Mausi von Fleder vorstellte, hallte ein lautes Flattern in meinen Ohren wider. Plötzlich fühlte ich mich völlig schwerelos -
    wer braucht schon Weight Watchers? Also nutzte ich meine winzigen rosa Flügelchen und flatterte in den Nachthimmel. Nebenbei sandte ich ein stilles Gebet zu dem Großen Vampir Dort Oben, dass meine neuen Schuhe zusammen mit dem Rest von mir ankommen würden, wenn ich mich in der Nähe der N
    BC-Studios zurückverwandeln würde. Ich machte mir zwar nicht allzu große Sorgen, da ich meine Technik so ziem lieh perfektioniert hatte, als ich vor ein paar Monaten vor dem Gesetz auf der Flucht war. Aber ich wollte kein Risiko eingehen. Bitte, bitte, bitte.
    Ich ließ die Gasse hinter mir, sah mich rasch um, um mich zu vergewissern, dass Gwen nach wie vor auf einem Stuhl in einem kleinen Cafe auf der anderen Straßenseite hockte, und überflog einige Häuserblocks.
    Kurz darauf landete ich in einer anderen Gasse und stieß einen Seufzer der Erleichterung aus, als ich sah, dass sich meine Schuhe zusammen mit meinem restlichen Outfit materialisierten. Ich ergab mich der abrupten Gewichtszunahme, zog mein Kleid zurecht und umrundete das Gebäude, um zum Eingang zu kommen.
    Die Lobby floss förmlich über vor Frauen, von denen ich einige am vorigen Abend kennengelernt hatte; andere erkannte ich wieder, hatte sie aber noch nicht angesprochen. Der Anblick des wohlbekannten Dekors in Gold- und Zimttönen brachte eine Welle von Erinnerungen in mein Gedächtnis zurück, insbesondere Tys Stimme und die Verzweiflung, mit der jedes einzelne Wort getränkt war.
    „Hallo? Erde an Ty?“ Ich sandte die stumme Nachricht aus und wartete, die Hand auf der Glastür. Die Sekunden vergingen, aber - nichts. Kein Hilferuf, kein Weinen in tiefer Not. Nicht mal ein Wimmern.
    Ich kämpfte einen Anflug von Unruhe nieder (schließlich

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