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03 - Sarggeflüster

03 - Sarggeflüster

Titel: 03 - Sarggeflüster Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kimberly Raye
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ist kein richtiger Vampir.“
    Mich überkam ein überwältigendes Glücksgefühl.
    Weil ich da an etwas dran war, rief ich mir ins Gedächtnis. Ich stand .so kurz davor, eine mögliche Partnerin für einen schwierigen Klienten zu finden, und das erfüllte mich stets mit Euphorie und der schwindelerregenden Vorstellung, dass es irgendwo da draußen die wahre Liebe gab, die auf jeden wartete, der mutig genug war, die Hand nach ihr auszustrecken. Aaahhh.
    Mein Herz schlug jedenfalls ganz bestimmt nicht deshalb so schnell, weil mir gefallen hätte, was Rachel sagte. Ich war ein bösartiger, blutdurstiger Vampir, und ich würde es ihnen schon noch zeigen. Sobald ich dieses nagende Gefühl in meinem Innern abgestellt hatte.
    „Sie sind ein Wergeschöpf.“ Es war eher eine Feststellung als eine Frage, aber Suze nickte trotzdem. „Chihuahua?“
    Sie lächelte. „Richtige Größe. Falsche Spezies.“
    „Katze?“
    „Wohl kaum.“
    „Opossum?“
    „Nee.“
    „Stinktier?“
    „Nein, aber es kommt schon mal vor, dass mich jemand so nennt.“
    Na, wer kennt das nicht? Meine Neugier wuchs und wuchs. Okay, jetzt hatte ich's. Ich würde alles auf eine Karte setzen. „Kaninchen?“
    Sie schüttelte den Kopf. „Eichhörnchen.“
    „Nahe dran.“
    „Sie sind alle so wunderschön“, erklärte Mandy, nachdem sie zum zweiten Mal innerhalb von drei Stunden zweiunddreißig Kleider anprobiert hatte.
    „Ich kann mich einfach nicht entscheiden.“
    Ich stand neben dem Samtsofa, kippte meinen dritten Jell-0 Shot und krächzte:
    „Mehr.“
    Shirley nahm das inzwischen leere Tablett (Mandy hatte vier geschafft, ihre Mutter sogar fünf) und lächelte. „Ich bin gleich wieder da.“
    Ich wollte es mir gerade gemütlich machen und mit dem Handy ein paar Leute zurückrufen, während Mandy in das nächste Kleid schlüpfte, als sie mich am Arm packte und von der Couch zog. Ihre Augen spiegelten die pure Verzweiflung. „Du musst mir bei der Entscheidung helfen.“ Sie schüttelte den Kopf und betrachtete den Kleiderständer, der von weißem Flausch und Fluff überquoll. „Es sind einfach zu viele. Und sie sind alle so... „
    Aufdringlich? Unmodern? Hässlich?
    „... so weiß“, beendete sie schließlich ihren Satz. „Ich kriege langsam Kopfsehmerzen.“
    „Das liegt am Tequila. Für dich ist jetzt Schluss mit den Shots.“ Ich löste mit ein wenig Mühe ihre Finger von meinem Arm und trat einen Schritt zurück, wobei ich in meinen Schnürsandalen von Charles David ein wenig ins Taumeln geriet. Nicht dass ich angesäuselt gewesen wäre. Noch nicht. Ich blinzelte, bis ich wieder alles scharf sah, und musterte die Kleider. „Okay“, sagte ich. „Okay“
    „Okay was?“
    „Okay. Ich werd's tun. Ich bring das in Ordnung.“ Ich blinzelte noch einmal, stellte mich gerade hin, und mein Kopf klärte sich so weit, dass ich denken konnte. „Hast du dir in deiner Fantasie jemals deine Hochzeit ausgemalt?“ Ich wandte mich Mandy zu. „Du weißt schon, von dem großen Tag geträumt? Mit allem Drum und Dran?“ „Ja, sicher.“
    „Hast du dir dabei ein bestimmtes Kleid vorgestellt?“ „Sogar mehrere.“
    War ja klar. „Sahen sie alle genau gleich aus, oder ähnelten sie sich in Schnitt oder Stil?“
    Sie schien nachzudenken. „Irgendwie waren sie alle ähnlich.“ Ihr schien etwas einzufallen, und da wusste ich, dass sie begriffen hatte, worauf ich hinauswollte. „Nicht gleich, aber sie hatten einiges gemeinsam.“
    „Gut.“ Ich zeigte auf das Sofa. „Setz dich.“ Nachdem sie sich fallen gelassen hatte und ein bisschen hin und her gerückt war, um es sich bequem zu machen, fuhr ich fort: „Jetzt möchte ich, dass du die Augen schließt und dir diese verschiedenen Kleider vorstellst. Ich werde dir Fragen stellen, und wir werden alles streichen, was nicht mit deiner Vorstellung übereinstimmt.
    Danach wird vermutlich immer noch mehr als ein einziges Kleid übrig sein, aber damit hätten wir die Auswahl auf jeden Fall schon mal eingeengt.“
    Sie nickte. „Okay.“ Sie schloss die Augen, und ich ließ ihr ein paar Sekunden, in die richtige Stimmung zu kommen.
    Okay, eigentlich ließ ich mir selbst ein paar Sekunden Zeit, mich am Riemen zu reißen. Egal, wie das lief, wir konnten dabei nur gewinnen.
    „Gerade geschnitten oder ausgestellt?“
    „Eher gerade, aber nicht zu eng. Ich muss noch mit Jack Schritt halten können, wenn wir den Gang hinunterschreiten.“ Sie öffnete ein Auge. „Vampire schreiten doch den Gang

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