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03 - Sarggeflüster

03 - Sarggeflüster

Titel: 03 - Sarggeflüster Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kimberly Raye
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eine Ausgestoßene. Meine Firma würde den Bach runtergehen. Alles in meinem Kleiderschrank würde verkauft werden müssen, bis auf die Uniformen von Moe's. Ich würde aus meiner Wohnung fliegen. Am Schluss würde ich auf der Straße leben, Dockers und limettengrüne Polo-Shirts tragen, Ratten aussaugen, um mich zu ernähren, und ständig vor mich hinmurmeln, wie schön ich es doch in den guten alten Zeiten hatte.
    Eine Träne glitt über meine Wange, ich wischte sie hastig weg.
    Okay, sagte ich zu mir selbst. Okayyyy. Dann war ich eben ab und zu mal falsch abgebogen und steckte jetzt in einer Sackgasse fest. Na und? Alles, was ich tun musste, war zu wenden und zurückzufahren. Noch mal von vorn anfangen, sozusagen. Ich würde Shirley einfach sagen, dass sie nicht ein einziges Kleid hatte, das man in diesem Jahrzehnt guten Gewissens tragen konnte. Ich würde meiner Mutter reinen Wein einschenken (nach der Hochzeit natürlich), und ich würde Ashs Angebot annehmen, wenn ich ihn das nächste Mal sah. Was Ty betraf: Sobald ich ihm sein Leben nach dem Tode gerettet und mich vergewissert hatte, dass es ihm gut ging, würde ich mit dem Entzug anfangen.
    Und was Manhattans Most Wanted anging ..
    Daran auch nur einen Gedanken zu verschwenden war vollkommen überflüssig, sagte ich mir.
    Schließlich war es mehr als unwahrscheinlich, dass ich es auch nur in die Nähe der Endrunde schaffen würde. Ich hatte ganze drei Sätze mit Mr Weather gewechselt. Er kannte mich überhaupt nicht, und ich kannte ihn nicht, und außer mir gab es noch massenhaft andere Frauen, die auf der Tanzfläche vor ihm mit dem Hintern gewackelt hatten. Sicher, ich war die bestgekleidete. Mit den fantabulösesten Haaren. Und einem echt scharfen Lipgloss in Magenta. Aber solche Dinge bemerkten Männer ja sowieso nicht. Wenn sie es täten, wäre ich arbeitslos.
    Völlig ahnungslos, wissen Sie noch? Nein, Männer bemerkten Möpse und Ärsche, und davon hatte es direkt vor seiner Nase viel zu viele gegeben, als dass er gerade mich aussuchen würde.
    Dass ich in die Top Ten käme, war genauso wahrscheinlich wie dass sich das Wasser im Hudson in Wein verwandelte oder Oprah bei ihrer nächsten Buchclub-Empfehlung ein Buch aussuchte, bei dem ich mir nicht am liebsten die Pulsadern aufschnitte.
    Mit anderen Worten: Es würde nicht geschehen.
    „Sie haben es in die Top Ten geschafft!“ Evie strahlte übers ganze Gesicht, als ich am Mittwochabend Dead End Dating betrat.
    Auf diese Neuigkeit hin blieb ich stocksteif in dem kleinen Vorzimmer stehen und hätte fast den Latte fallen lassen, den ich gerade bei Starbucks geholt hatte.
    Offensichtlich bemerkte Evie mein plötzliches Entsetzen, denn sie eilte sofort zu mir, nahm mir den Latte aus der Hand und ging zu ihrem Computer zurück.
    „Sie machen Witze, oder?“, fragte ich sie.
    „Ich würde doch bei so etwas Unglaublichem niemals Witze machen. Sie haben eben angerufen. Ich war gerade dabei, mir eine Nachricht von Ihrer Mutter zu notieren: Sie möchte, dass Sie am Sonntagabend schon früher kommen, um bei den Vorbereitungen für die Party zu helfen. Jedenfalls, am Freitagabend holt eine Limousine Sie und die anderen neun Frauen ab und bringt Sie zum Dinner ins Devan's am Central Park. Jede von Ihnen wird eine ganze Viertelstunde mit Mr Weather haben, die erst aufgezeichnet und dann am Samstagabend gesendet wird. Ist das nicht Wahnsinn?“ Ja.“
    „Und Sie sollen für die Kameras irgendetwas Buntes anziehen, etwas, mit dem Sie herausstechen.“
    „Kein Problem. Ich werde die mit den Hammerabsätzen sein, die eine Zielscheibe auf dem Herzen trägt.“
    „Jetzt seien Sie doch nicht so negativ. Nur weil Sie offen für Liebe und Hingabe sind, heißt das doch noch lange nicht, dass da irgend so ein Kerl kommen kann und Ihnen Ihr Herz raubt.“ Evie hatte meinen wörtlich gemeinten Kommentar offenbar metaphorisch verstanden ... „Sie müssen einfach positiv bleiben. Außerdem scheint mir Mr Weather kein typischer Herzensbrecher zu sein. Er ist so süß.“
    Ich war nicht sicher, ob süß zu sein und ein Arsch zu sein einander ausschlossen, aber ich war jetzt viel zu durcheinander, um zu widersprechen.
    Sie griff nach einem Stapel Nachrichten, während ich mir in Gedanken schnell ein paar aufmunternde Worte gönnte.
    Immerhin hast du noch deine Gesundheit
    Immerhin hast du noch deinen tollen Körper.
    Immerhin hast du noch drei Kreditkarten (von sechzehn), die du noch nicht bis zum Limit ausgeschöpft hast.
    Na

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