Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
03 - Schatten Krieger

03 - Schatten Krieger

Titel: 03 - Schatten Krieger Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Michael Cobley
Vom Netzwerk:
Oberfläche zu hämmern. Bevor er das jedoch tun konnte, hörte er das metallische Knirschen von Zahnrädern und Balken, und … die Tore schwangen auf.
    In dem großen, ovalen Torweg erwarteten sie Offiziere der Schwarzen Horde. Sie verbeugten sich, als sie einen Schwarzen Ritter in Begleitung von drei Nachthütern sahen. Calabos bellte den einstudierten Satz heraus, dass er Rebellenführer gefangen genommen habe und sie zum Verhör brachte, und die Offiziere winkten sie hindurch. Getrieben von Erleichterung und dem Angst einflößenden Wissen, dass er sich jetzt inmitten seiner Feinde befand, führte Calabos die Gruppe zügig über eine bleigraue Treppe in einen hohen Korridor. Der Flur führte in einem weiten Bogen um die zentrale Eingangshalle herum, von der aus sich die Haupttreppe der Zitadelle auf roten Säulen erhob. Calabos hatte jedoch dank Culris weit reichender Erinnerung eine andere Route gewählt und bog rechts von dem Korridor ab. Er ging zu weniger prächtigen Treppen, die auf die äußeren Balkons, zu den Ruheräumen und anderen Emporen führten. Laut Culri durchzog ein ganzes Netzwerk dieser Treppen und Gänge die Zitadelle, von denen die meisten bis in das oberste der dreißig Stockwerke der Festung führten. Wichtig war jetzt nur noch, die Glaubwürdigkeit ihrer Täuschung so lange wie möglich aufrechtzuerhalten. Sie schafften es immerhin bis in den siebten Stock, wo sie einem Schwarzen Ritter begegneten, der auf einer viereckigen Empore stand und von dort einen Ausbildungsraum überblickte.
    Der Ritter hielt Calabos auf, als der die anderen an der Empore vorbeiführen wollte, und als der verkleidete Poet seine Hand abschüttelte und weitergehen wollte, schrie sein Feind wütend auf und schwang seine doppelschneidige Streitaxt. Instinktiv riss Calabos das Schwert der Vereinten Mächte heraus und parierte den Schlag. Er spaltete den Stiel der Axt sauber in der Mitte. Allerdings hatte der Schwarze Ritter bereits seinen Dolch gezogen und griff Calabos damit an. Der holte nicht erst zu einem neuen Schlag aus, sondern packte das obere Ende seiner Klinge direkt unter dem Heft und rammte sie seinem Widersacher in die Seite.
    Ein blendendes, silbrig grünes Licht flammte auf und durchzuckte einen Augenblick die Empore und den Raum darunter. Der Schwarze Ritter stieß einen merkwürdig schrillen Schrei aus, bevor er in einem Haufen von Rüstungsteilen und umgeben von dichtem, schwarzem Dampf auf dem Boden zusammenbrach. Soldaten der Horde hasteten bereits die Treppen zu beiden Seiten der Empore hinauf und legten dabei Pfeile auf die Sehnen ihrer Bögen. Calabos stürmte mit seinen Leuten hastig durch einen Bogengang, der zur nächsten Treppe führte. Danach stießen sie immer wieder auf Feinde, täuschten und schlugen sich durch und wurden unentwegt durch die schwarzen Gänge und Kammern der Zitadelle verfolgt. Schließlich gelangten sie in eine Halle mit zahlreichen niedrigen Bänken. Dort hielt Calabos an, setzte seinen Helm ab und verkündete den anderen, dass er ab jetzt allein weitergehen würde.
    »Wie dumm kann ein Mensch sein?«, wollte Culri wissen. »Diese Aufgabe kannst du nicht allein bewältigen!« »Die Hauptleute dieser Zitadelle dürften mittlerweile genau wissen, nach wem sie suchen müssen«, widersprach Calabos. »Sobald ein Feind einen Schwarzen Ritter in Begleitung von drei Nachthütern sieht, werden sie nicht mehr den roten Teppich ausrollen, sondern ihre Schwerter zücken.«
    »Er hat Recht«, meinte Kerna. »Vermutlich hat er eine größere Chance, wenn er allein weitergeht. Allerdings haben wir jetzt das Problem, wie wir hier wieder rauskommen.«
    »Sucht Euch einen Weg zu einem der Balkone«, schlug Calabos vor. »Qothan und seine Brüder könnten Euch von dort in Sicherheit bringen…« Er sah Qothan an, der langsam und ernst nickte.
    »Aber, Freund Calabos, Ihr ladet Euch das ganze Gewicht dieser Aufgabe auf Eure Schultern. Sollte nicht wenigstens einer von uns dreien mit Euch gehen?«
    In dem silbrigen Dämmerlicht erkannte Calabos die Sorge auf der halb menschlichen, halb reptilienartigen Miene der Dämonenbrut, und seine eigene Furcht hätte ihn beinahe dazu gebracht, seine Meinung zu ändern. Aber er wollte seiner Angst nicht nachgeben.
    »Ich verstehe Eure Sorge, Qothan, aber selbst die Anwesenheit von einem von Euch würde bereits unerwünschte Aufmerksamkeit und Argwohn auf sich ziehen.«
    Qothan runzelte die Stirn, widersprach jedoch nicht, Culri dagegen starrte Calabos

Weitere Kostenlose Bücher