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03 - Schatten Krieger

03 - Schatten Krieger

Titel: 03 - Schatten Krieger Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Michael Cobley
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Augenblick, nicht wahr?«, fragte jemand dicht neben ihr.
    Sie drehte sich um und sah ihren Retter, den geheimnisvollen Mann mit der Feuervogelmaske. Sie konnte nur seine Augen und seinen Mund erkennen. Er lächelte spöttisch.
    »Vieles an unserem neuen Kaiser ist einzigartig«, erwiderte sie. »Ich bin Ayoni Feldaru, Gräfin von Harcas. Ich danke Euch für meine Rettung vor dem Erzmagier.«
    Der Mann neigte den Kopf. »Manchmal bringt Unachtsamkeit Segen. Ach ja, verzeiht, ich bin … Lord Kerlo von den Nordmarschen.«
    Ayoni runzelte die Stirn. »Die Nordmarschen? Davon habe ich noch nie gehört, glaube ich.« »Es ist nur ein kleiner, relativ unbedeutender Landstrich an der Nordgrenze zu den Ländern der Mogaun. Bälger aus dem nördlichen Rukang-Massiv gehören zu unseren gewinnbringendsten Exporten …«
    Plötzlich kam ihr seine Stimme irgendwie bekannt vor, doch bevor sie ihn weiter befragen konnte, verstummten die Hochrufe der Menge, und Ilgarion sprach.
    »Dieses Reich hat sich viele Jahrhunderte lang gegen den Hass und die finsteren Ränke böser Feinde gestemmt«, sagte er. »Aus der Standhaftigkeit, dem Mut und der Loyalität von Euch und Euren Vorfahren hat dieses mächtige Reich seine Kraft gezogen. Aber selbst unter Unseren nächsten Vertrauten haben sich Schwäche und Betrug eingeschlichen. Wenn ein solches Gift zum Vorschein kommt, ist es Unsere Pflicht, es gänzlich auszumerzen!«
    Ayoni erstickte beinahe an ihrer Furcht, als sie die Boshaftigkeit in Ilgarions Stimme wahrnahm, während er den Hohen Minister des Tages, Herzog Byrceyn ansah.
    »Lordkommandeur Shumond! Herzog von Byrceyn hat Hochverrat gegen die Krone begangen! Also ermächtige ich Euch, Eure Pflicht zu tun! Verhaftet ihn und legt ihn in Ketten!«
    Der Kreis der Schwertträger öffnete sich, und Shumond sowie zwei seiner Offiziere traten hinein. Als man Byrceyns Hände mit einem Strick zusammenband, schrie seine Frau angsterfüllt auf, riss ihre Maske herunter und versuchte, ihren Ehemann zu befreien.
    »Lady Fyndil ebenfalls!«, fügte Ilgarion hinzu.
    »Nein, verdammt sollt Ihr sein …!« Mehr konnte Byrceyn nicht sagen, bevor eine behandschuhte Faust ihn unsanft zum Schweigen brachte.
    Ayonis Wut überwog bei diesem Anblick ihre Vernunft. Sie musste handeln und schritt zielstrebig durch die versammelten Adligen, um diese ungeheure Ungerechtigkeit aufzuhalten. Aufgeregte Stimmen begleiteten ihren Weg, aber sie achtete nicht darauf. Sie konzentrierte sich nur auf ihre Freundin Lady Fyndil, die sich gegen den groben Griff der Offiziere der Ehernen Garde wehrte.
    Sie kam jedoch nur ein paar Schritte weit, als eine merkwürdige Benommenheit ihre Sinne umnebelte. Die Große Halle schien sich um sie zu drehen, sie stolperte, wurde langsamer und blieb stehen, während sie tief Luft holte, um den Schwindel aus ihrem Kopf zu vertreiben. Plötzlich wurden ihre Beine vollkommen kraftlos, und sie sank zu Boden, umgeben von lautem Geschrei. Sie hörte gerade noch Tangaroths amüsierte Stimme in ihrem Kopf.
Gut gemacht, Mylady. Niemand sonst könnte so wunderschön in Ohnmacht fallen.
Dann wurde alles schwarz um sie herum.
    Als Gräfin Ayoni sich auf den Thron zubewegte, begriff Corlek, dass er sich schleunigst von ihr distanzieren musste. Er schlenderte unauffällig zu einer Menschentraube im Parkett. Allerdings wünschte er sich, seine Maske wäre etwas weniger auffallend modelliert, als ausgerechnet nach dem Vorbild des mythischen Feuervogels.
    Plötzlich jedoch stolperte die Gräfin, schwankte und sank dann anmutig zu Boden. Man hörte erstauntes Keuchen und leise Schreie, als ihr Ehemann, Graf Jarryc, sich hastig und ohne Rücksicht zu nehmen durch die Menge drängte. In dem Gedränge der bunt gekleideten Adligen, welche die gestürzte Gräfin umringten, sah Corlek auch die große, dunkelblau gekleidete Gestalt des Erzmagiers Tangaroth, der von dem Grafen kurzerhand zur Seite gestoßen wurde.
    Tangaroth war einer der Leute, auf die Agasklin und Qothan ihn hingewiesen hatten. Auf ihn sollte er achten. Von seinem Standort aus konnte er auch Ilgarion auf seinem Podest sehen, der unbewegt den Abtransport von Herzog Byrceyn und seiner Frau verfolgte, während Graf Jarryc seine Gemahlin auf den Armen aus der Großen Halle trug. Corlek wusste, dass einer der vier Offiziere, die Lordkommandeur Shumond begleiteten, Vorik dor Galyn war, aber er konnte nicht erkennen, welcher es war. Und dann gab es noch diesen Jumil, einen finsteren und tödlichen

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