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03 - Schatten Krieger

03 - Schatten Krieger

Titel: 03 - Schatten Krieger Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Michael Cobley
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schwarzen Hexer, jedenfalls laut Agasklin.
    »Merkt Euch, mit wem er redet«, hatte der Prinz gesagt. »Aber erregt auf keinen Fall seine Aufmerksamkeit und haltet gebührenden Abstand zu ihm.«
    Im Moment stand Jumil in einer Gruppe von Palastbeamten und Akademikern auf der rechten Seite des Podests, einige Schritte entfernt von einer Gruppe von Kaufleuten, die Ilgarion scharf beobachteten. Jumil war größer und deutlich schlanker als die anderen, die unübersehbar wohlgenährt waren. Während eines kurzen Wortwechsels mit einem der Beamten der Akademie hatte Corlek herausgefunden, wer Jumil war. Es hatte genügt zu behaupten, er wäre mit einem der Angestellten der Akademie verwandt.
    Corlek verschob seine Maske ein wenig und konnte nun unbemerkt zu Jumil hinübersehen, der anscheinend Ilgarion auf dem Podest beobachtete. Der Schwarzmagier stand etwas abseits von seinen Gefährten und verfolgte die Zeremonie offensichtlich leicht gelangweilt. In dem Moment betrat einer der Offiziere der Ehernen Garde, der Byrceyn und seine Frau nach draußen eskortiert hatte, durch eine Seitentür die Große Halle. Er blieb stehen und nahm seinen Helm ab. Corlek hielt die Luft an. Vorik dor-Galyn. Als er ihn beobachtete, registrierte er, wie dor-Galyn einen raschen Seitenblick und ein angedeutetes Nicken mit Jumil wechselte. Dann strich er sich das Haar zurück und setzte den Helm wieder auf. Corlek biss die Zähne zusammen, als das Ziel seines Hasses zu dem Podest schritt, auf dem Lordkommandeur Shumond stand, der die aufgeregte, murmelnde Menge der Adligen musterte.
    Dann sprach Ilgarion wieder. Sein Ton war ruhig und gemessen, fast schien er um Verständnis zu werben, und er forderte von den Anwesenden Tapferkeit und Tugend, wenn es galt, das Khatrimantinische Reich zu verteidigen. Einige der Adligen schienen von seiner Verbindlichkeit verblüfft zu sein, aber Corlek lächelte hinter seiner Maske spöttisch. Er kannte diese Art von Reden. Es war eine einlullende Litanei, der für gewöhnlich finstere, drohende Worte folgten.
    Und richtig, im nächsten Moment umriss Ilgarion die Gefahren, denen sich das Kaiserreich gegenübersah. Angefangen von den fanatischen Gestalter-Wallfahrern im Westen und Norden, über die ehrgeizigen Generale Mantinors, bis zu den barbarischen Piraten, welche die Küsten Cabringas heimsuchten.
    »Und die traurige Wahrheit, die Wir Euch allen jetzt enthüllen müssen, ist die, dass jeder Feind, der sein gieriges Auge auf Unser Reich richtet, dieses sehr schlecht auf eine entschlossene Invasion vorbereitet finden würde. Unsere großen Heere sind heillos unterbesetzt, und es mangelt ihnen selbst an den grundlegendsten Waffen und Rüstungen. Unsere Kavalleriebataillone müssen sich mit minderwertigen Kleppern zufrieden geben, während die kaiserliche Marine nur zwei neue Schiffe in den letzten zehn Jahren bekommen hat. Während Khatrimantine also allmählich immer schwächer wurde, sind die, welche dem Kaiserreich schaden wollen, immer mehr erstarkt. Aber Wir wissen, dass dieses Reich von keinem Angriff des Bösen dem Untergang Überantwort oder zerschmettert werden wird, wie es zuvor schon geschehen ist. Nein, Unsere Bestimmung ist klar, stark und gesegnet, und Khatrimantines glorreichstes Zeitalter liegt noch vor Uns. Aber Wir müssen das Schicksal selbst in die Hände nehmen. Wir werden Unseren Willen und Unser Streben über alle Länder hinweg daraufrichten, Uns jenen entgegenzustellen, welche an den Altären des Bösen beten, und eine neue Welt willkommen heißen, in der Friede und Wohlstand regieren.«
    Einige Adlige applaudierten, eine höfliche, eher zurückhaltende Reaktion, wie Corlek bemerkte, aber Ilgarion schien das nicht zu stören. Er sprach weiter.
    »Unser erster Schritt zur Erneuerung des Reiches wird die Auffrischung des Adels sein …« Er hielt inne und schaute nach links. Ein blassgelb gekleideter Lakai stieg die Treppe hinauf, verbeugte sich und reichte Ilgarion einen dünnen Reif mit einem eingefassten blauen Edelstein. Gleichzeitig führten andere Lakaien einen der bisher abseits stehenden Kaufleute von rechts auf das Podest vor Ilgarion. Der korpulente Mann ließ sich nicht ganz ohne Mühe auf die Knie hinab und drückte seine Stirn dann auf das geflieste Podest. Einige Leute aus der Menge murmelten empört, aber sie verstummten rasch, als Offiziere der Ehernen Garde mit ihren Blicken die Menge nach den Störenfrieden absuchten.
    Corlek waren Ilgarions Ziele vollkommen klar. Eine

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